Jetzt wurde Ralf Jürgen Ostendorf sogar ausgezeichnet!: Vom Hauptschüler zum Uni-Professor
Recklinghausen/Krefeld – „In der Schule lief es nicht gut, und dazu war ich auch noch richtig fett.“, erinnert sich Ralf Jürgen Ostendorf (51) an seine Jugend in Recklinghausen.
Doch der dicke Junge aus dem Ruhrgebiet ließ sich nicht beirren: Gerade wurde der Ex-Hauptschüler zum „Professor des Jahres“ gekürt.
Es ist ein begehrter Titel unter Hochschul-Lehrern, verliehen von der Zeitschrift „Unicum“. Prof. Dr. Ostendorf setzte sich gegen 1600 Mitbewerber durch – die Krönung seiner unglaublichen Karriere.
Die begann auf der Canisius-Hauptschule, auf der Schüler Ralf Jürgen nach Problemen an der Realschule gelandet war. „Ich war sehr traurig, dass es an der Realschule nicht geklappt hat. Aber es hat Kräfte bei mir freigesetzt“, sagt er heute.
Mit dem Hauptschul-Abschluss in der Tasche bekommt er einen Ausbildungsplatz bei der Kreissparkasse. Anschließend geht es zur Bundeswehr – und nebenbei zur Abendschule in Haltern, macht das Fach-Abitur. Weiter geht es über die Gesamthochschule Duisburg zu Ökonomie-Diplom und Doktor-Arbeit.
Dann Wechsel in die Wirtschaft zur Bank Aktiengesellschaft (BAG) in Hamm. Ostendorf: „Deutschlands erste ,Bad Bank'. Irgendwann hatte ich genug von den faulen Krediten.“ Nebenbei bildet sich der Banker zum Handelslehrer aus, kommt zu einer Privat-Uni in Düsseldorf und wird schließlich an der Hochschule Niederrhein in Krefeld (14 000 Studenten) Professor am Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen.
Seine Studenten dort kennen den ungewöhnlichen Lebensweg ihres Profs. „Ich will ihnen vor allem eines beibringen: Du kannst mehr, als du denkst!“
P.S. „Fett“ ist Prof. Ostendorf übrigens auch schon lange nicht mehr. „Es hat sich verwachsen. Dazu kommen Laufen, Schwimmen und ein bisschen Muckibude.“