Großer Schritt für Stuttgart-21-Baustelle: Das erste Glubschauge glotzt
Stuttgart – Acht Jahre wurde auf der Stuttgart-21-Baustelle geplant, gebaut, geflucht. Und viele fragten sich: Was haben diese komischen Karussells denn nur mit einem Bahnhof zu tun?
Aber jetzt haben die Kreise Form angenommen: Es sind die Kelchstützen, über die der Tiefbahnhof unter anderem mit Licht versorgt wird. Das erste Glubschauge glotzt jetzt! BILD flog hoch und durfte es zuerst aus 60 Metern Höhe anschauen.
Von einem Personenkorb aus, der an einem Kran hochgezogen wurde, hatten die Reporter den perfekten Überblick.
Aus der Luft deutlich zu sehen: die erste fertige „Kelchstütze“, einer von 28 XL-Lichtschächten. Auf ihnen liegt später die Bahnhofsdecke, riesige Kuppeln aus Panzerglas werden für die Belichtung sorgen.
Bahn-Sprecher Jan Dambach (30): „Die Kelchstütze ist zum Schutz momentan noch mit Planen abgedeckt. Zwei weitere sollen Anfang 2019 fertiggestellt werden.“
Derzeit schleifen Arbeiter das Premieren-Stück noch ab. Bis die anderen Beton-Trichter fertig sind und die ganze Konstruktion stabil ist, muss der Kelch von weißen Pfeilern gestützt werden.
Fünf weitere „Kelchfüße“, die Basis für die Kelchstützen, sind schon betoniert. Sie werden im nächsten Schritt verschalt, dann mit Beton zu Kelchen gegossen.
„Jede Kelchstütze ist rund 1600 Tonnen schwer und drei Millionen Euro wert“, erklärt Dambach. Etwa 700 Kubikmeter Beton sind darin verarbeitet.
Aber nicht nur bei den Kelchen geht's voran: Die 600 Schaffer auf der Bahnhofs-Baustelle gießen unter anderem das Gleisbett für die acht Gleise und verlegen Rohre für Leitungen.
Der Super-Bahnhof bekommt ein Gesicht – mit 28 Glubschaugen!