Ex-Borusse Tobias Levels: Ich lebe auf dem Bökelberg

Tobias Levels auf den Treppenstufen des alten Bökelbergs, die erhalten blieben und zum heutigen Wohngebiet führen. 70 Grundstücke (300 bis 1000 qm) gibt es hier

Tobias Levels auf den Treppenstufen des alten Bökelbergs, die erhalten blieben und zum heutigen Wohngebiet führen. 70 Grundstücke (300 bis 1000 qm) gibt es hier

Foto: MoMue
Von: Dirk Krümpelmann

Wo Gladbach einst fünf Meistertitel gewann, Günter Netzer seine Pässe schlug und Jupp Heynckes seine Tore schoss - da kann man heute sehr edel wohnen.

Auf dem Rasen und auf den Tribüne des 2006 abgerissenen Bökelberg-Stadions stehen Stadtvillen. Preis zwischen 800 000 und 1,5 Millionen Euro. Der frühere Gladbach-Profi Tobias Levels (33) lebt hier seit 2011.

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Warum zog er auf den Bökelberg? Levels: „Mein Herz für Borussia war ein Grund dafür. Ich habe schon in Borussias Jugend gespielt, mein Vater hat mich als 10-Jähriger mit auf den Bökelberg genommen. Mit einer Getränkekiste, auf die ich mich dann stellen konnte.“

Sein erstes Profi-Spiel absolvierte Levels schon im neuen Borussia-Park. Levels: „Ich habe leider nie auf dem alten Bökelberg gespielt. Aber ich war dort regelmäßig Ball-Junge. Wenn ich heute auf dem Gelände spazieren gehe, habe ich das genaue Bild des Stadions im Kopf. Ich weiß noch genau, wo was war.“

Nervt ihn als Anwohner, dass der Bökelberg bei Gladbach-Fans ein beliebtes Ausflugs-Ziel ist? Levels: „Nein, überhaupt nicht. Grundsätzlich ist es hier extrem ruhig. Aber es stimmt, dass vor Heimspielen an Wochenenden viele Fans von außerhalb vorbeikommen und sich anschauen, was aus der Kultstätte Bökelberg geworden ist.“ Im Sommer 2018 beendete er seine Profi-Karriere (275 Pflichtspiel-Einsätze für Gladbach, Düsseldorf, Ingolstadt). Gerade absolviert er eine Ausbildung zum Heilpraktiker und verkauft mit seiner Online-Firma „maemae“ vegane Säfte.

Der Bökelberg

1919 entstand in einer Kiesgrube das Kult-Stadion vom Niederrhein: der Bökelberg in Gladbach-Eicken. Markenzeichen: steile Ränge dicht an der Außenlinie. 35 000 Plätze. Die ungewöhnlichsten Ereignisse: ► Gegen Werder im April 1971 knickte der hölzerne Torpfosten. Spielabbruch.

Pfostenbruch am Bökelberg: Am 3. April 1971 versuchen Bremer Spieler das Tor nach dem berühmten Pfostenbruch wieder aufzurichten

Pfostenbruch am Bökelberg: Am 3. April 1971 versuchen Bremer Spieler das Tor nach dem berühmten Pfostenbruch wieder aufzurichten

Foto: picture-alliance / Sven Simon

► 7:1 im Oktober 1971 gegen Inter Mailand. Doch weil Inter-Star Boninsegna eine leere Büchse an den Kopf flog, wurde das Europapokalspiel annulliert und in Berlin (0:0) wiederholt. ► Höchste Siege: 11:0 gegen Schalke (1967), 10:0 gegen Neunkirchen (1967).

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