Polizeikosten-Streit: Bayern-Boss Rummenigge geht auf Werder los

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge ist auf Werder nicht gut zu sprechen

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge ist auf Werder nicht gut zu sprechen

Foto: Dennis Brosda
Von: Markus Balczuweit und Lena Wurzenberger

Im Streit um die Polizeikosten bei Riskospielen hat Werder jetzt nicht nur den Bremer Senat gegen sich. Sondern auch den FC Bayern München!

Bei der DFL-Mitgliederversammlung in Frankfurt/Main wurde der Werder-Antrag auf eine Drittelung der Kosten abgeschmettert. 32 von anwesenden 34 Klubs (Osnabrück und 96 fehlten) stimmten in Frankfurt für den Vorschlag des Präsidiums, die Kosten komplett auf Werder abzuwälzen. Dazu gab es eine Enthaltung und die Gegenstimme von Werder.

Bremens Boss Klaus Filbry: „Um die Interessen von Werder zu vertreten, wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben, als den Rechtsweg zu beschreiten.“

Gerichts-Streit zwischen Werder und der DFL? Das stößt Bayerns Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge (64) ganz sauer auf!

Er geht auf Werder los: „Ich habe kein Verständnis dafür, dass der SV Werder Bremen die Deutsche Fußball Liga jetzt sogar verklagen will. In der 19-jährigen Geschichte der DFL, seit ihrer Gründung im Jahr 2000, stellt dieser Schritt ein absolutes Novum dar. Der Solidar-Gedanke war immer eine Stärke aller Mitglieder der DFL, den Werder Bremen auch in dieser Angelegenheit nicht in Frage stellen sollte.“

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Werders Aufsichtsrats-Boss Marco Bode kontert: „Karl-Heinz Rummenigge und wir haben offensichtlich eine unterschiedliche Auffassung davon, was Solidarität bedeutet. Außerdem ist es nicht unsere Idee, sondern wurde von allen Gerichten festgestellt, dass Werder und die DFL Veranstalter sind. Wir wollen keinen Rechtsstreit mit der Liga, aber es kann nicht sein, dass wir ohne eigenes Verschulden verantwortlich sein sollen!“

Werder-Boss Hubertus Hess-Grunewald (59) zeigt sich generell enttäuscht: „Wir haben gegenüber Werder Bremen von dem Solidarprinzip, das viele Klubs in den letzten Monaten immer wieder gepredigt haben, nicht viel gesehen.“

Dazu erklärt Rummenigge: „Wir können mit Werder Bremen nicht solidarisch sein, weil es das völlig falsche Zeichen wäre. Wenn wir einen Fonds gründen würden, wäre das eine offene Tür und ein Muss für alle Länder, die Bundesliga zur Kasse zu bitten.“

Ab Mittwoch beraten die Bundesländer bei der Innenminister-Konferenz auch darüber, ob es einen gemeinsamen Weg bezüglich der Polizeikosten-Forderungen geben wird.

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Immerhin: Die DFL – die selbst den Gang vor das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe angekündigt hat – stundet Werder die noch fälligen 50 Prozent der Kosten (1,17 Mio Euro), bis das Thema endgültig geklärt ist. Sie hält wie Werder die Gebührenbescheide durch das Land Bremen weiter für nicht rechtens.

Das Zoff-Thema Polizeikosten ist noch lange nicht vorbei...

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