Präsident begründet: Darmstadt zu klein für Niemeyer-Job

Peter Niemeyer war seit seiner Verpflichtung von Hertha Berlin Publikumsliebling bei den Lilien

Peter Niemeyer war seit seiner Verpflichtung von Hertha Berlin Publikumsliebling bei den Lilien

Foto: picture alliance / Revierfoto/Re
Von: INGRID GEUCKLER-PALMERT

In die Wohnung von Peter Niemeyer (34) ist Neuzugang Tim Rieder eingezogen. Damit war klar: Darmstadt und der Defensiv-Allrounder gehen getrennte Wege. Dabei sollte Niemeyer eigentlich seine sportliche Karriere beenden und bei den Lilien einen Posten auf der Geschäftsstelle annehmen.

Niemeyer: "Ich wollte helfen, den Weg der Lilien mitzugehen. Ich wollte unten anfangen und lernen." Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch (57) wollte mit Niemeyer einen Posten finden. Hat nicht geklappt.

Fritsch erklärt: "Wir haben bekanntermaßen nur eine kleine Organisationsstruktur. Der Einbau eines Berufsanfängers fällt uns daher viel schwerer, als dies bei einem Verein mit 80 oder mehr Mitarbeitern. Bekanntermaßen werden wir in ein paar Tagen bereits die Integration des neuen Sportkoordinators zu managen haben."

Peter Niemeyer war auf dem Platz ein Vorbild an Kampfkraft und Einsatz. Er gab alles für die Lilien. Die Zuschauer liebten ihn dafür. Privat engagierte er sich für die Schwächeren, besuchte kranke Kinder und versuchte zu helfen

Peter Niemeyer war auf dem Platz ein Vorbild an Kampfkraft und Einsatz. Er gab alles für die Lilien. Die Zuschauer liebten ihn dafür. Privat engagierte er sich für die Schwächeren, besuchte kranke Kinder und versuchte zu helfen

Foto: Witters

Dieser Posten wäre für Niemeyer zu früh gewesen. Fritsch: "Auch Peter Niemeyer hatte berechtigte Erwartungshaltungen an eine Tätigkeit im Verein und die hätten wir auch bedienen müssen. Dazu sind wir derzeit aber noch nicht in der Lage. Denn, so einfach, wie sich die Leute so was vorstellen, ist es dann in der Praxis eben nicht. Wir haben uns lange damit ernsthaft beschäftigt."

Niemeyer verabschiedete sich auf seine Art. Er lud alle Geschäftsstellen-Mitarbeiter, Trainer, Betreuer, Ärzte, Physios und Wegbegleiter zum Essen in die Lilienschänke ein. Auch Torwart-Trainer Dimo Wache war da. Es war ein bewegender Abschied.

Jetzt schaut Niemeyer nach vorne, macht den Trainerschein: "Ich mache ab September zwei Monate die Elite-Jugend-Lizenz, werde dann bei Ajax Amsterdam und auch in England ein Praktikum machen. In einem Jahr habe ich dann meinen Anschluss-Vertrag bei Hertha."

Sein Schluss-Satz gefällt auch Lilien-Boss Fritsch: „Man sieht sich im Fußball immer wieder!"

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