Spekulation über VW-Skandal :
Wenn ARD-Journalisten heiße Luft produzieren

Von Carsten Germis
Lesezeit: 3 Min.
Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag auf der Automesse IAA. Sie entsteigt einem Volkswagen. Es ist natürlich kein Diesel, sondern das Elektrogefährt ID.3.
Pünktlich zum Beginn der Automesse IAA wartet die ARD mit einem vermeintlichen Skandal auf: VW betrüge auch bei den neuesten Diesel-Modellen. Der Bericht freilich ist an den Haaren herbeigezogen.

Besser hätte es die ARD nicht inszenieren können. Die Bundeskanzlerin eröffnet in Frankfurt die Automesse IAA. Und wenige Stunden zuvor berichtet der SWR exklusiv und „investigativ“ über – so die Überschrift des „Tagesschau“-Berichts im Netz – „weitere Abschalteinrichtungen bei VW?“. Ein Fragezeichen, dazu ein kleines „offenbar“ relativieren den vermeintlichen Scoop für den aufmerksamen Leser sofort. Doch die Botschaft ist klar: „Nach Recherchen des SWR wurde auch in neuere VW-Diesel-Motoren mit Euro-6-Abgasnorm eine Software eingebaut, die erkennt, ob sich das Fahrzeug auf einem Prüfstand befindet.“ Zwischen den Zeilen wird damit suggeriert: Volkswagen betrügt die Kunden möglicherweise auch bei den neuen Dieselautos weiter. Nichts gelernt aus dem Diesel-Skandal, der das Wolfsburger Unternehmen immerhin schon mehr als dreißig Milliarden Euro kostete. So suggeriert es die ARD.

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
11,80 € jetzt nur 0,99 €

Jetzt Zugang 11,80 € für nur 0,99 € abonnieren?

  • Mit einem Klick online kündbar