Habecks neues Buch :
Politisches Paradox

Julia Encke
Ein Kommentar von Julia Encke
Lesezeit: 3 Min.
Der Grünen-Vorsitzende und Schriftsteller Robert Habeck erklärt in seinem Buch, warum Widersprüche zur Politik gehören. Es ist am Ende auch eine Problembeschreibung seiner eigenen Partei.

„Von hier an anders“ heißt das gerade erschienene Buch des Schriftstellers und Politikers Robert Habeck, der seit 2018 gemeinsam mit Annalena Baerbock Bundesvorsitzender der Grünen ist und mit dieser und mit seiner Partei noch ausmachen muss, wer von den beiden bei der Bundestagswahl im Herbst als Kanzlerkandidat oder Kanzlerkandidatin antreten wird. Und tatsächlich ist das Buch selbst schon mal anders und will auch anders sein: Wo die meisten Politiker in ihren Büchern kurz vor der Wahl gerne für sich in Anspruch nehmen, „Klartext“ zu reden, und die Gelegenheit ergreifen, sich noch mal deutlich vom politischen Gegner abzugrenzen, geht es Habeck um „Widersprüche“. Wie findet eine Gesellschaft unter den Bedingungen von Freiheit und Demokratie zu einer Gemeinsamkeit, die es ihr ermöglicht, die notwendigen Schritte zu gehen?, fragt er. Welches sind die Kräfte und Dynamiken, die Lösungen und gemeinsamen Fortschritt blockieren? Und er stellt fest, dass er jetzt „natürlich leicht auf politische Feindbilder ausweichen“, also auf einzelne Politiker und Politikerinnen zeigen könne, „die ich irgendwie doof finde. Aber so einfach will ich es mir nicht machen.“

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.