Untergang des Römischen Reichs :
Das Ende der alten Ordnung

Von Alexander Demandt
Lesezeit: 7 Min.
Der Kampf gegen einfallende Germanen, wie auf einem Fries auf einem römischen Sarg dargestellt, war für die Römer letztendlich erfolglos.
Das Römische Reich war fremdenfreundlich. Doch Einwanderer ließen sich nur in überschaubarer Zahl integrieren. Das Machtgefüge verschob sich. Den Fremden blieb das Reich fremd – trotzdem übernahmen sie die Macht.

Den unten folgenden Text lehnte die Zeitschrift „Die politische Meinung“ mit der Begründung ab, er könne in der aktuellen politischen Situation missinterpretiert werden. Der Autor nimmt dazu Stellung:

Herr Professor Demandt, was sagen Sie dazu, dass Ihr bestellter Text zum Ende des alten Roms im Zuge der Völkerwanderung erst bestellt und dann abgelehnt wurde?

Das ist eine kapitale Dummheit.

Was können wir denn aus dem Untergang Roms lernen?
Professor Dr. Alexander Demandt lehrte Alte Geschichte an der Freien Universität Berlin.
Professor Dr. Alexander Demandt lehrte Alte Geschichte an der Freien Universität Berlin.Picture-Alliance

Dass wir eine weitsichtige Politik mit Augenmaß betreiben und auf die langfristige Folgen von Einwanderung achten müssen. Die Spannung zwischen armen und reichen Völkern ist uralt. Die Angst der Europäer vor den armen Völkern des Südens ist auch alt. Mit dem Ende einer  Kultur dauert es allerdings doch etwas – im Fall Roms etwa 500 Jahre.

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