Namensgebung Darum heißt das Sturmtief bei uns "Sabine" – aber sonst "Ciara"

In Großbritannien und Irland hat Sturmtief "Sabine" beziehungsweise "Ciara" erhebliche Schäden angerichtet. 
© Matt Dunham/AP / DPA
Seit rund 20 Jahren können Privatleute Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete kaufen. Der Name des aktuellen Sturms geht auf eine Sabine Kaufmann zurück. Warum aber heißt er in anderen Ländern Europas "Ciara"?

Vor 60 Jahren führte Sabine die Liste der beliebtesten Namen an, nun ist Sabine zurück – als Sturmtief und das auch nur in Deutschland. Warum? Warum heißt es überall sonst in Europa "Ciara"?

Im Jahr 2020 tragen Tiefs weibliche Namen. Der ebenfalls kursierende Sturmtiefname "Ciara" stammt vom Met Office, dem nationalen meteorologischen Dienst des Vereinigten Königreichs. Ihm folgen zum Beispiel auch die Behörden der Niederlande (KNMI) und Irlands (Met éireann).

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Weibliche Namen für Tiefs, männliche für Hochs

Ursprünglich hatten die USA im Zweiten Weltkrieg damit begonnen, Taifunen weibliche Namen zu geben. Die deutsche Namengebung begann 1954. Die damalige Studentin und spätere "ZDF-Wetterfee" Karla Wege am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin hatte angeregt, Luftdruckgebilden in Mitteleuropa Vornamen zu geben - weibliche für Tiefs, männliche für Hochs. So blieb es fast ein halbes Jahrhundert, bis 1998 feministische Kritik laut wurde.

Tiefdruckgebiete mit meist schlechtem Wetter weiblich und oft sonnige Hochs männlich zu benennen - das sei eine "unsachliche Zweckentfremdung menschlicher Vornamen". Als Reaktion schufen die Meteorologen einen jährlichen Wechsel. Nun erhalten nur in geraden Jahren wie 2020 Tiefs weibliche und Hochs männliche Namen - in ungeraden ist es umgekehrt. Seit einigen Jahren werden regional unterschiedliche Namen für Wetterphänomen vergeben.

In Großbritannien und Irland hat Sturmtief "Sabine" beziehungsweise "Ciara" erhebliche Schäden angerichtet. 
© Matt Dunham/AP / DPA

Tief "Sabine" kostet 199 Euro

Seit 2002 können Privatleute Vornamen für Tiefs und Hochs buchen. Bei der Wetter-Patenschaft des Instituts für Meteorologie kostet ein Tief 199 Euro, ein Hoch 299 Euro (jeweils plus Mehrwertsteuer - also 236,81 Euro und 355,81 Euro). Das jetzige Tief geht auf eine Sabine Kaufmann zurück, die jedoch auf der FU-Website keine näheren Infos zu sich verlinken ließ.

nik mit DPA

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