Wahlen in den USA: So funktioniert die Präsidentschaftswahl

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US-Wahl: So küren die Vereinigten Staaten von Amerika ihren Präsidenten
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Alle vier Jahre finden in den USA die Präsidentschaftswahlen statt. Dabei sorgen die komplexen US-Wahlen bei Nicht-Amerikanern oft für Verwirrung. Wir haben Ihnen das Wichtigste zum Wahlverfahren zusammengefasst.



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Das Wahlsystem der USA

Das amerikanische System zur Präsidentschaftswahl unterscheidet sich in vielen Punkten von dem Wahlverfahren in Deutschland. Als Folge wirkt der Wahlkampf aus europäischer Sicht oft kompliziert. Damit Sie ihn aber nachvollziehen können, erläutern wir seine Grundprinzipien.

  • Wahlberechtigung: US-Amerikaner ab 18 Jahren, die in einem US-Bundesstaat wohnen, dürfen wählen. Ausgenommen sind Bewohner von amerikanischen Außengebieten wie Puerto Rico.
  • Elf Bundesstaaten verbieten Ex-Häftlingen die Wahl. Bis auf Maine und Vermont erkennt kein Staat das Wahlrecht momentaner Häftlinge an.
  • Zudem fordern viele Bundesstaaten eine Registrierung zur Wahl, die sich - je nach Staat - unterschiedlich kompliziert gestaltet. Folglich wird Teilen der Bevölkerung die Wahl erschwert. Die allgemeine Beteiligung liegt somit grob bei 50 Prozent.
  • Wenn US-Bürger im Ausland leben, können sie Wahlunterlagen für den Bundesstaat, in dem sie zuletzt ansässig waren, anfordern. Allerdings nimmt dieses Verfahren mehrere Wochen in Anspruch.
  • Kandidatur: Die Präsidentschaftskandidaten müssen mindestens 35 Jahre alt und seit 14 Jahren ohne Unterbrechung in den USA sesshaft sein. Selbstverständlich wird auch von ihnen die US-Staatsbürgerschaft verlangt.
  • Zudem kann der amerikanische Präsident oder die Präsidentin nur einmal wiedergewählt werden - zwei Amtszeiten sind das Maximum.
  • Super Tuesday: Traditionell führen viele große Staaten ihre Vorwahlen an einem Dienstag durch. Das Ergebnis ist richtungsweisend - der Gewinner besitzt eine große Chance auf den Sieg des Nominierungsparteitags und eine Präsidentschaftsnominierung.
  • Nominierungsparteitag: Auf den Nominierungsparteitagen im Sommer stellen die Demokraten und Republikaner den Kandidaten mit den meisten Delegierten als ihren offiziellen Präsidentschaftskandidaten auf.
  • Indirekte Wahl: Am "Election Day" wählen die Bürger den Präsidenten nicht direkt. Sie bestimmen ein "Electoral-College" aus 538 Wahlleuten, die die Abstimmung übernehmen.
  • Hierbei entsendet jeder Bundesstaat eine Anzahl von Wahlleuten, die von der Einwohnerzahl des Staats abhängt. Kalifornien entsendet 55, Idaho nur 4.
  • Die Entscheidung, für wen die Wahlleute abstimmen, fällt in 48 von 50 Staaten nach dem Alles-oder-nichts-Prinzip: Stimmen mehr als die Hälfte der Wahlleute eines Staates für einen Kandidaten, erhält dieser sämtliche Stimmen dieses Staates - Frei nach dem Motto: "The winner takes it all".
  • Das bedeutet auch, dass nicht unbedingt der Kandidat Präsident wird, der kollektiv betrachtet die meisten Wählerstimmen aufweist - zuletzt war dies 2016 der Fall.
  • SwingStates: Als SwingStates werden Staaten bezeichnet, in denen die Präsidentschaftskandidaten eine ähnlich hohe Gewinnchance besitzen. Folglich sind sie besonders hart umkämpft. Als Gegenstück gilt beispielsweise Texas, wo traditionell die Republikaner dominieren.
  • Absolute Mehrheit: Am Montag nach dem zweiten Mittwoch im Dezember vergeben die Wahlleute ihre Stimme für einen Präsidentschaftskandidaten in Form eines versiegelten Wahlzettels.
  • In Anwesenheit des Senats und des Repräsentantenhauses werden diese im Januar ausgezählt - erhält ein Kandidat 270 der 538 Wahlleute, gewinnt er das Rennen um die Präsidentschaft.
  • In den Tagen darauf wird kontrolliert, ob alle Wählerstimmen gültig sind und die Wahl somit rechtmäßig verlaufen ist.
  • Patt-Situation: Erreicht kein Kandidat die absolute Mehrheit, gilt der 12. Zusatzartikel der Verfassung: Das Repräsentantenhaus wählt den Präsidenten unter den drei Kandidaten mit den meisten Wahlleuten-Stimmen.
  • Amtseinführung: Am 20. Januar wird der gewählte Präsident oder die gewählte Präsidentin offiziell in seinem oder ihrem Amt vereidigt. Der langwierige Wahlprozess hat ein Ende.
Die US-Wahlen finden alle vier Jahre statt. (Flagge der USA im Wind.)
Die US-Wahlen finden alle vier Jahre statt Bild: Pixabay


Das Ergebnis der US-Wahl 2020

Der Election Day hat den Gewinner der US-Wahlen 2020 bestimmt: Joe Biden, der Kandidat der Demokraten, hat über seinen republikanischen Kontrahenten, den amtierenden Präsidenten Donald Trump, triumphiert.

  • Der 1942 geborene Joseph Robinette „Joe“ Biden (Vizepräsident von 2009 bis 2017) erhielt 306 Wahlleutestimmen, Donald Trump 232 - offiziell ist das Ergebnis aber noch nicht.
  • Damit das Ergebnis amtlich gilt, gibt das Electoral College am 14. Dezember 2020 ihre Stimmzettel ab, die daraufhin versiegelt werden. Am 6. Januar werden diese in einer Sitzung des Senats und des Repräsentantenhauses ausgewertet, woraufhin das Wahlergebnis offiziell feststeht.
  • Zuletzt weigerte sich Donald Trump, das Ergebnis des Election Days anzuerkennen und sprach vermehrt von Wahlbetrug. Anfang Januar, nach den, von radikalen Demonstranten, gestörten Kongresswahlen, bestätigte der scheidende Präsident eine geordnete Übergabe. Die weiteren Entwicklungen der US-Wahl 2020 erfahren Sie im News-Ticker von FOCUS Online.
  • Fakten und Kurioses zu Donald Trump: Vermögen, Familie, Twitter und Haare und Infos zum Privatleben von First Lady Melania Trump und den Töchtern Ivanka und Tiffany.

Im nächsten Artikel erfahren Sie, wie das Schulsystem der USA funktioniert.

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