Bei Rückkehr ins Rheinland Modeste spricht von „furchtbarer Stimmung“ beim 1. FC Köln

Köln · Anthony Modeste war in der vergangenen Saison nach seiner Rückkehr aus China zum 1. FC Köln schockiert über die miese Stimmung beim damaligen Fußball-Zweitligisten. Einen Hauptschuldigen dafür konnte der Franzose auch ausmachen.

Anthony Modeste.

Anthony Modeste.

Foto: dpa/Marius Becker

„Als ich zurückkam, habe ich gefragt: Wie kann das sein?“, sagte der 31 Jahre alte Angreifer im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger, „ihr seid Erster, aber die Stimmung ist furchtbar. Das geht doch nicht.“

Trotz des Stimmungstiefs kehrte der erste Bundesliga-Meister ins Fußball-Oberhaus zurück. Modeste: „Wenn man etwas erreichen will im Sport, braucht man eine gute Stimmung. Darum werde ich jetzt darauf achten, dass die Stimmung in unserer Mannschaft gut ist.“

Verantwortlich für die Atmosphäre im Team sei „zuerst der Trainer. Wenn es zwischen Trainer und Mannschaft nicht stimmt, kann keine gute Stimmung entstehen“. Der FC hatte sich trotz der Tabellenführung in der 2. Liga in der Endphase der Saison von Coach Markus Anfang getrennt.

Anfang habe ihn meistens auswärts spielen lassen, aber nicht im heimischen RheinEnergie-Stadion, so Modeste: „Das hat mir schon ein bisschen wehgetan.“

Der neue Chefcoach Achim Beierlorzer lässt mit zwei Spitzen spielen. Modeste: „Auch ich bin nicht gesetzt, ich muss mich erst beweisen. Aber ich habe keine Angst vor der Konkurrenz. Wenn man keine Konkurrenz will, muss man zu Hause bleiben.“ Oder müsse sich gleich einen neuen Beruf suchen, so der Franzose.

Im Winter des vergangenen Jahres hatte Modeste seinen ursprünglich bis 2020 laufenden Vertrag beim chinesischen Erstligisten Tianjin Quanjian vorzeitig gekündigt - offenbar wegen ausstehender Gehaltszahlungen. Der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz, im Beirat des dreimaligen deutschen Meisters, hatte bei der Realisierung der Rückkehr Modestes mitgeholfen. Als vertragsloser Spieler war Modeste ablösefrei, insofern stellt sich der Deal als ein Riesencoup für Köln dar. Im Sommer 2017 war der Franzose nach einem langwierigen Gerangel nach China gewechselt. Als Ablösesumme sollen zwischen 30 und 35 Millionen Euro geflossen sein.

(pabie/sid)
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