TEST: Magnat Omega CS 12 - ultrakompakter Subwoofer mit 30 cm Chassis und kraftvoller Endstufe

Mit dem Magnat Omega CS12 bietet die Pulheimer Lautsprecher- und Elektronik-Manufaktur einen neuen aktiven Subwoofer mit sehr kompakten Abmessungen, aber gleichzeitig hohem Leistungspotential an. Normalpreis des nach dem geschlossenen Prinzip arbeitenden Frontfire-Subwoofers ist 999 EUR, der aktuelle Einführungs-Preis liegt bei 888 EUR. Klingt nach einem fairen Kurs, und die Daten lassen ebenfalls aufhorchen. 

Technik

Gut sichtbar: Doppelte Naht 

Verbaut im Omega CS 12 ist ein 30 cm Langhub-Chassis und besonders großer Membraneinspannung. Das Membranmaterial ist speziell gehärtet und beschichtet. Daraus schufen die Magnat-Techniker eine hoch belastbare Doppelmembran. Eine 70 mm messende Hochleistungsschwingspule und ein 170 mm großer Ferritmagnet sind für den Antrieb der Membran zuständig. Zusammen mit der verklebten und überdies noch vernähten Langhub-Sicke ergibt sich eine mit Hilfe der Klippel-Lasertechnik optimierte Konstruktion. Wiedergeben kann der CS 12 Frequenzen zwischen 18 und 200 Hz - top für so kompakte Abmessungen. 

Da kommt natürlich der Wunsch nach einer starken Endstufe auf, die dieses große Tiefton-Chassis auf Trab bringt. Bei Magnat fackelt man nicht lange, sondern schenkt üppig Leistung ein - satte 1.100 Watt Spitzenleistung beweisen, dass man bei Magnat nichts von "Watt-Beschränkungen" hält. 525 Watt, mehr als ein halbes kW, stehen dauerhaft bereit. Das reicht auch für den 25 bis 30 Quadratmeter messenden Hörraum aus. 

Bedienelemente und Anschlüsse hinten

"Power Is Nothing Without Control", heißt ein sehr passender Werbeslogan des italienischen Reifen-Giganten Pirelli. Der lässt sich 1:1 auf den Magnat Omega CS 12 übertragen, denn hier kontrolliert ein besonders schneller und leistungsstarker DSP-Prozessor die Frequenzgang-Linearisierung und den Limiter-Regelkreis. Im Paket enthalten ist auch eine regelbare "Bass Extension" bei 35 Hz, um stets eine optimale Kombination mit den verwendeten Lautsprechern sicher zu stellen.

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Standfüße

Damit der CS 12 auf jedem Untergrund optimal steht, gibt es sogenannte "Extended Surface Damper". Im Lieferumfang enthalten ist überdies eine Fernbedienung, mit der man die Lautstärke auch von der Couch aus regeln kann. 

Verarbeitung

Magnat-Logo

Sauber gearbeitete Kanten

Treiber ohne sichtbare Schrauben eingelassen

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Grundsätzlich tritt der Omega-Subwoofer sehr solide auf - kein Wunder, die Basis - hier müsste man eher BASSis sagen - bildet ein extrem massives MDF-Gehäuse, das sehr kompakt ausfällt: Nur 385 mm breit, 400 mm hoch und 465 mm tief. Es dürfte schwer sein, einen aktiven Subwoofer mit 30 cm Chassis zu finden, das in ein noch kompakteres Gehäuse eingebaut ist. Und das Gewicht von satten 24 kg dokumentiert, dass im Gehäuse viel hochwertige Technik steckt. Die Hochglanz-Lackierung erzeugt einen sehr guten Tiefeneffekt und ist rundum gelungen aufgetragen, auch an den abgeschnittenen Ecken; nur an manchen Stillen sind minimale Einschlüsse sichtbar. Das ist aber nicht extrem störend und nur aus nächster Nähe sichtbar, trotzdem wollen wir es erwähnen.

Display

Rückseite mit Metallplatte

Schlichte Fernbedienung nur für die Lautstärkeregelung

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Der Treiber ist akkurat eingepasst, keine sichtbare Verschraubung, die Doppelnaht ist sichtbar. Das macht alles einen sehr guten Eindruck. Vorn befindet sich das Magnat-Logo aus Metall. Die Rückseite ist ebenfalls gut integriert, die Materialqualität (Metallplatte) hat uns überzeugt. Die schon oben erwähnten Standfüße sind großzügig dimensioniert. Dadurch entsteht eine hohe Standfestigkeit, es ist kein Verrutschen möglich. Das Segment-Display, wirkt durch die weiße Beleuchtung in Kombination mit dem Hochglanzschwarz des Subs sehr edel.

Klang

Der neue Magnat-Subwoofer darf sich während der ersten Stereo-Sequenzen im Stereo 2.1-Betrieb behaupten. Wir beginnen allerdings nicht, wie so häufig, mit klassischen Konzerten oder einer gemäßigten Jazz-Jam, sondern muten dem vergleichsweise kompakten 12-Zöller direkt elektronische Musik härtester Gangart zu. An einer neuen Variante eines populären Kernkraft 400-Klassikers sowie Narco von STANDERWICK darf sich der Magnat-Sub völlig ohne Aufwärmrunde austoben. Das scheint dem massiven LFE nichts auszumachen, denn mit knochentrockener Härte schleudert er uns die Kickbässe entgegen und liefert dabei in den tiefsten Regionen einen überragenden Nachdruck. Selbst in einem Frequenzbereich, der innerhalb unserer Wohnzimmerumgebung am Hörplatz stets etwas hinten abfällt, produziert der Omega CS 12 satte Schläge in die Magengrube. Zugegeben, hier haben wir auch ein wenig an der "Bass Extension" gespielt, die der Magnat Aktiv-Sub erfreulicherweise mitbringt. Negative Auswirkungen können wir, zumindest subjektiv, nicht feststellen. Akkurat und auf den Punkt werden die Kickbässe angeliefert. Auch, was das Volumen betrifft, gibt es in unserem extragroßen Wohnzimmer-Hörraum keine Beschwerden. Er trägt nicht zu dick auf, agiert schnell und schiebt in den tiefsten Regionen ebenso flink und satt an. Geizen muss man auch nicht mit dem Pegel. Souverän bleibt er selbst bei sehr hohen Lautstärken und verliert auch an Impulstreue nur sehr geringfügig. Dass er auch ein ausgezeichnetes Maß an Luft zu bewegen vermag, demonstriert er bei Never Going Down von Andrew Reyel. Das Zusammenspiel mit unseren Canton Vento 836.2 Regallautsprechern ist in keinem Punkt zu beanstanden. Der Magnat-Sub greift flink dort ein, wo es notwendig ist, und überlässt den durchaus leistungsfähigen Kompaktlautsprechern aus dem Taunus das Übrige. Knallhart erklingen zur Mitte des Tracks die Kickbässe, ebenso satt und voluminös erschafft er das Fundament. Die Kombination aus enorm harter Aufhängung und einem Amp mit Spitzenleistungen von über 1.000 Watt zeichnet sich in diesem Bereich absolut aus. Die hohe Impulstreue realisiert auch beim Zyrus 7 Remix von Talla 2XLC's Oasis eine tolle Performance, die schnell aufeinanderfolgenden Bass-Tiraden und damit einhergehenden Spannungsspitzen können dem Pulheimer Bass-Boliden nichts anhaben. Auch das sich langsam aufbauende, pulsierende Fundament kommt authentisch beim Zuhörer an.

Natürlich belassen wir es nicht bei einer einzelnen Musikrichtung, feuern aber direkt schnelle Rock-Klängen hinterher, bevor wir dem LFE ein wenig Verschnaufpause gönnen. Auch hier, am Beispiel von Billy Talent, gliedert sich der Magnat Sub harmonisch und nahtlos ein. Schnelle Bass-Attacken werden umgehend umgesetzt und auch in der komplexen Kulisse überzeugt der Omega CS 12 mit hoher Präzision und tadelloser Impulstreue. Bei "Rose Tattoo" der Dropkick Murphys bildet er die atmosphärischen Klange der oberen Tiefen authentisch ab und versieht diese mit solidem Nachdruck. Sehr sauber und kompromisslos wirkt der Tieftonbereich, auch absolut souverän bei hoher Lautstärke, störende Vibrationen und Verzerrungen können wir nicht feststellen. Der Magnat setzt nicht auf das allergrößte Spektakel, sondern bleibt sehr präzise und genau. Dennoch ist er kraftvoll genug, dass er selbst in sehr tiefen Bereichen Nachdruck bietet, lediglich in den untersten Regionen gegen Ende des Tracks spürt man beim Volumen, dass auch er Grenzen hat. Die schnellen Kickbässe setzt er aber sofort wieder tadellos um und auch hier wird das begleitende Fundament nachdrücklich an den Hörer gegeben.

Etwas ruhiger wird es dann doch, aber im Bassbereich keinesfalls weniger anspruchsvoll. Fans der ersten Staffel von "True Detective" mit Matthew McConaughey und Woody Harrelson werden "The Handsome Family" mit ihrem Hit Far From Any Road zweifellos kennen. Schon in den ersten Sekunden spielt der Omega CS 12 mit hoher Kraft auf, bleibt aber klar innerhalb seiner definierten Grenzen. Auch hier zeigt er exzellente Präzision und zieht sich ebenso schnell zurück, wie er im Bedarfsfall auftritt. Der stärker ausgeprägte, massive Bassbereich, der nach etwa einer Minute gefordert wird, erklingt ebenso natürlich und sauber. Sehr musikalisch tritt er hier auf, der in der Mitte des Tracks nahezu durchgehende Einsatz hat keine negativen Folgen, weitläufig und massiv wirkt das stetes Fundament, bei einsetzenden Kickbässen ist er dennoch schnell zur Stelle.

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Im Filmbetrieb gibt sich der Magnat Omega CS 12 keine Blöße. Im Gegenteil, er greift chirurgisch ein, versieht die essentiellen Stellen aber mit enormer Kraft und mit viel Nachdruck. Präzise treffen die Bass-Schläge ein, als die Schritte des großen Drachen Smaugs in "Der Hobbit - Smaugs Einöde" erklingen. Bis in die Magengrube verpasst uns der Magnat-Subwoofer harte Punches und auch beiläufigere Akzente, als der Zwergenkönig vor dem Drachen flieht und dieser einige Feuerstöße loslässt, werden akkurat und mit hoher Geschwindigkeit gesetzt.  Smaug eilt Thorin hinterher und tritt dabei immer wieder größere Felsbrocken los, die nicht nur im Film sichtbar, sondern mit dem Omega CS 12 auch spürbar werden. Die etwas höher liegenden Bereiche, z.B. bei der Feuersbrunst des Drachen oder auch der Stimmwiedergabe von Benedict Cumberbatchs furchteinflößendem Smaug gibt er ebenso kompromisslos wieder, agiert stets sauber und präzise. Selbst als wir es mit dem Pegel mal ein wenig übertreiben, schlägt der Magnat-Sub nicht an, sondern geht souverän mit. Erst in extremen Dimensionen werden die Grenzen aufgezeigt, auch beim Tiefgang gibt er sich erst in tiefsten Regionen geschlagen. Beeindruckend ist hier der Nachdruck, der selbst im Bereich bis 30 Hz noch realisiert wird. Der integrierte Bass Extension DSP macht hier besonders viel Spaß, da man auch bei moderater Lautstärke ein eindrucksvolles Erlebnis mit brutalen Bass-Attacken erleben kann, die bis in den subsonischen Bereich hineingehen. Sicher, man muss stets das gebotene Gehäusevolumen betrachten, für die kompakte Größe aber ermöglicht der Magnat Omega CS 12 ein überaus beeindruckendes Spektakel mit präzisen und tiefen, nachdrücklichen Bässen.

Konkurrenzvergleich

KEF KUBE12b: Der für rund 730 Euro erhältliche Basslautsprecher bietet ein 12 Zol/30 cm Chassis, eine 300 Watt Class D-Endstufe und eine ausgezeichnete Verarbeitung. Als die identische Chassisgröße, der KEF erzielt allerdings nicht die identische enorme Präzision des CS 12. Auch in Hörräumen oberhalb  der 25 Quadratmeter zieht der Bassist aus Pulheim davon, weil seine Hochleistungs-Endstufe über 500 Watt Dauerleistung bereitstellt. 

Viel Bass für wenig Geld: Rund 650 Euro Marktpreis reichen, um sich die tatkräftigen Dienste des Klipsch SPL-150 zu sichern. Auch im Test konnte der Bass-Brocken mit 38 cm Chassis punkten: Mit sattem Tiefgang und sehr ordentlichen Leistungsreserven. Der teurere Magnat wirkt edler, spielt präziser und ist kompakter. Zudem hat er über 500 Watt Dauerleistung, der Klipsch (auch beachtliche) 400 Watt. 

Fazit

Der bewegt was: Das, was wir uns endlich von so manchem Politiker wünschen würden, setzt der Magnat Omega CS 12 eiskalt und präzise in die Tat um. Das 30 cm Chassis im extrem kompakten Gehäuse sichert einen überragenden Tiefgang, und die Endstufe mit brutalen 1.100 Watt Spitzenleistung trägt Verantwortung dafür, dass der große Membranhub auch ausgenutzt werden kann. Die Verarbeitung ist robust, trotzdem wirkt die Optik edel und nicht hausbacken. Wer also einen ebenso kompakten wie leistungsstarken aktiven Bassisten sucht, kann sich die Verstärkung aus Pulheim zum fairen Preis ins Haus holen.

Optisch edel und kompakt, akustisch präzise und extrem leistungsstark: Der Magnat Omega CS 12 weiß zu begeistern

Aktive Subwoofer bis 1.000 EUR
Test 17. Dezember 2020

 

Test: Philipp Kind, Carsten Rampacher
Fotos: Philipp Kind
Datum: 17. Dezember 2020


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