2 Bilder
Foto:
zurück
Foto:

Soulsängerin Mom Bee (l.) und Travestiekünstlerin Serina Thayler präsentierten eine ungewöhnliche Musikrevue im Stadtberger Bürgersaal.

Foto:

Der „Soul Stadl“ machte seinem Namen alle Ehre: Die Bühnenkünstler verbanden mühelos bayerische Gstanzeln mit amerikanischen Südstaatenklängen.

Show
14.10.2019

Wie Gstanzl und Soul zusammen passen

Von Thomas Hack

Soulsängerin Mom Bee und Travestiekünstlerin Serina Thayler vereinen im Bürgersaal Stadtbergen freche Schlager, Volksmusik und Jazz. Wie diese ungewöhnliche Mischung bei den Besuchern ankam

Lustig, skurril und Musikstücke, die man wohl kaum anderswo vereint auf einer Konzertbühne zu hören bekommt – so in etwa könnte man den „Soul Stadl“ skizzieren, der jede Menge Besucher in den Stadtberger Bürgersaal gelockt hatte.

Weiterlesen mit dem PLUS+ Paket
Zugriff auf alle PLUS+ Inhalte. Jederzeit kündbar.
JETZT AB 0,99 € TESTEN

Im Kulturstadl Wörleschwang sind sie bereits mehrfach aufgetreten, jetzt kommen neue Bühnen dazu: Soulsängerin Mom Bee und Travestiekünstlerin Serina Thayler haben mit „Simply the Best“ einen musikalisch-kabarettistischen Showabend präsentiert, der auf unterhaltsame und vor allem höchst schräge Weise berühmte Hits aus großen Musicals, Rock’n’Roll, Blues und Balladen zusammenbrachte und dabei nicht mit ungewöhnlichen Auftritten der Mitwirkenden geizte.

So begrüßte schon zu Beginn der Show Serina Thayler (Björn Eberle) die Zuschauer im zünftigen Dirndl und mit frecher Klappe, bevor es mit dem charismatischen Bluessänger Jazzy James von der Jazzware Company weiterging, der mit viel Gefühl in der Stimme mit Songs wie „You are so beautiful“ von Joe Cocker oder „What a wonderful World“ von der Blueslegende Louis Armstrong das Publikum begeisterte. Mom Bee hingegen überraschte mit elegantem Zylinder, neckischen Korsagen und schön arrangierten Beiträgen aus verrucht-verrauchten Jazztempeln und glamourösen Varieté-Theatern.

Im krassen, aber dafür umso originelleren Gegensatz dazu immer wieder Gastauftritte unterschiedlichster Musiker, denen es unter anderem mühelos gelang, bayerische Gitarrengstanzeln mit schwelgenden Mundharmonikaklängen aus den Südsaaten miteinander zu vereinen - besonders schön zu sehen am zeitlosen Evergreen „Knockin’ on Heaven’s Door“ aus der Feder des unvergessenen Liedermachers Bob Dylan.

Zu den Höhepunkten der bunten Show zählten zweifelsohne eine nostalgisch angehauchte Bauchrednernummer von Serina Thayler, die auf spaßige Art und Weise die Puppen sprechen ließ sowie ein gesangliches Schlager-Duell, bei welchem zwei Helene Fischer-Imitatorinnen aufeinander losgejagt wurden und sich gegenseitig „atemlos“ an die Wand trällerten.

Ganz nebenbei erlebte das Publikum gleichzeitig eine spannende Modenschau mit allerlei sinnlichen Abendkleidern, in denen mal weibliche, mal höchst männliche Körper steckten. Vom lauschigen Blues bis zum lustigen Bierzeltreißer, von verführerischen Kabaretteinlagen bis zu frechen Koketterien - alles in allem präsentierte sich hier ein Abend voller humorvoller und musikalisch versierter Bühnennummern, von denen man vorher nicht gedacht hätte, dass diese tatsächlich zueinander passen. Mom Bee drückte die Mission der schrillen Bühnentruppe mit wenigen, aber treffenden Worten wohl selbst am besten aus: „Wir wollen grenzenlos kreativ sein!“ Das jedenfalls haben die Bühnenkünstler im Stadtberger Bürgersaal mit Bravour hinbekommen.

Facebook Whatsapp Twitter Mail