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Foto: Klaus Rainer Krieger
Foto: Klaus Rainer Krieger

Matt Frazer (links) und Yannik Rathgeb tauschen hier nicht gerade Freundlichkeiten aus. Am Ende trennen sich die Panther von Biel 2:2.

Augsburger Panther
12.11.2019

Die Augsburger Panther bieten Biel einen großen Kampf

Von Milan Sako

Nach einer 2:0-Führung muss sich der AEV im Achtelfinal-Hinspiel mit einem 2:2 begnügen. Hafenrichter und Fraser treffen. Randale gibt es im Schweizer Fanblock.

Eine beherzte Leistung boten die Augsburger Panther in der Champions Hockey League. Nach einer 2:0-Führung zur 21. Minute musste sich der AEV im Achtelfinal-Hinspiel gegen den Schweizer Spitzenklub EHC Biel mit einem 2:2 (1:0, 1:0, 0:2) zufrieden geben. Im Rückspiel in einer Woche in Biel hat Augsburg noch alle Chancen auf den Viertelfinal-Einzug. Nach dem Unentschieden ist die Rechnung einfach: der Sieger erreicht die Runde der letzten Acht.

Augsburger Panther bieten dem EHC Biel-Bienne die Stirn

Wie schon in den bisherigen internationalen Partien sorgten die AEV-Fans unter den 5580 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion für Gänsehaut-Atmosphäre. Die eigenen Lieblinge feuerten die Besucher lautstark an, die Eidgenossen wurden ausgepfiffen, nur weil sie das Eis betraten - Eishockey-Atmosphäre wie früher. In der Fan-Challenge der Gruppenphase landete der reisefreudige Panther-Anhang unter 32 Startern auf dem dritten Platz hinter Belfast und Klagenfurt. Die fälligen 4000 Euro Prämie spendeten die Anhänger für den AEV-Nachwuchs.

Zusätzlichen Grund zum Jubeln gab es schnell. Nach nur 28 Sekunden brodelte es erstmals in der Augsburger Betonschüssel. Das Zuspiel für die 1:0-Führung gab der nach seiner Gehirnerschütterungen wieder genesene Spielmacher Drew LeBlanc, Danach verlud Stürmer Jaroslav Hafenrichter mit einer Körpertäuschung Biel-Torwart Elien Paupe und schob den Puck lässig zum 1:0 ins leere Tor.

Ein optimaler Start. Offenbar hatte ein früherer Trainer-Kumpel dem Augsburger Coach die richtigen Tipps gegeben. „Ich habe mich lange mit Jeff Tomlinson, der in Rapperswil trainiert und bereits zwei Mal gegen die Bieler gespielt hat, unterhalten und er hat mir einige Hinweise gegeben“, erklärte Tray Tuomie, der seiner Mannschaft die richtige Taktik mit auf dem Weg gab.

Zudem gingen die Augsburger gewohnt giftig zu Werke und starteten in den zweiten Abschnitt genauso furios wie in das erste Drittel. Diesmal gab Sahir Gill die Vorlage und  55 Sekunden nach der Pause platzierte Matt Fraser den Puck zum 2:0 im Netz. Der Augsburger CHL-Topscorer erzielte im siebten Europa-Einsatz bereits seinen achten Treffer. In der Deutschen Eishockey-Liga läuft es für den Kanadier noch nicht wie geschmiert, dort steht Fraser nach 17 Partien erst bei zwei Toren.

Schweizer Fans randalieren im Curt-Frenzel-Stadion - Polizei greift mit Schlagstöcken ein

Den Schweizer Fans schien das Zwischenresultat weniger zu schmecken. Hinter dem Gästefan-Block flogen Bierbecher auf die Polizei. Anschließend kamen in einem Handgemenge Schlagstöcke zum Einsatz. Die Gäste-Toilette wurde zeitweise abgeriegelt. Es gab drei Festnahmen, vier Polizisten wurden verletzt. (Lesen Sie dazu: Schlägereien während des Spiels: Polizei nimmt drei Bieler Fans fest)

Auf dem Eis ging es ebenfalls hoch her. Die Panther spielten nun wie aus einem Guss und versäumten es bei einer 5:3 Überzahl ihren Vorsprung auszubauen. Payerl, LeBlanc oder auch Fraser scheiterten am starken Gäste-Torwart Paupe. Auf der Gegenseite behielt der ruhige Olivier Roy meist den Überblick. Erst in der 48. Minute war der Kandier im AEV-Tor geschlagen. Stefan Ulmer verkürzte für den Zweiten der Schweizer National League auf 2:1. Wenig später gelang EHC-Torjäger Toni Rajala das 2:2.

Zum Rückspiel am kommenden Dienstag in Biel reisen die Panther mit einigen Hoffnungen und noch größerer Unterstützung aus der Heimat an. Wie schon nach Liberec fährt ein Sonderzug mit 800 Fans in die Schweiz. Insgesamt werden wohl rund 1200 Augsburger die Mannschaft beim Kampf um den Einzug ins CHL-Viertelfinale in der Tissot-Arena unterstützen.  

Augsburger Panther Roy - Valentine, Lamb; Tölzer, Haase; Sezemsky, McNeill; Rogl - Hafenrichter, LeBlanc, Payerl; Holzmann, Gill, Fraser; Callahan, Stieler, Trevelyan; Sternheimer, Ullmann, Mayenschein; Lambacher

Tore 1:0 (1.) Hafenrichter (LeBlanc, Valentine), 2:0 (21.) Fraser (Gill), 2:1 (48.) Ulmer, 2:2 (54.) Rajala (Ullström)

Zuschauer 5580

Strafminuten 8- 6

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