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Pornos lassen bestimmte Bereiche des Gehirns schrumpfen, wie Forscher des Max-Planck Instituts nun feststellten.

Pornos
29.03.2016

Welche Auswirkungen hat Porno-Konsum auf Männer?

Porno-Konsum kann Auswirkungen auf das Gehirn haben. Sind Pornos für Männer also gefährlich?

Pornos sind beliebter denn je, der weltweite Pornokonsum nimmt immer weiter zu und kostenlose Pornowebseiten im Internet verzeichnen täglich mehrere Millionen Besucher. Doch wie schädlich das eigentlich ist, zeigt jetzt ein Forschungsprojekt des Max-Planck Instituts. Die Berliner Wissenschaftler Simone Kühn und Jürgen Gallinat untersuchten 64 erwachsene Männer im Alter von 21 bis 45 Jahren.

Vorab wurden die Probanden nach ihrem bisherigen Pornografiekonsum befragt. So sei zum Beispiel gefragt worden, seit wann sie pornografisches Material konsumierten und vor allem wie viele Stunden pro Tag. Danach erfassten die Forscher mit Hilfe der Magnetresonanztomographie die Hirnstruktur der Probanden sowie deren Gehirnaktivitäten beim Betrachten pornografischer Bilder.

Pornos haben Auswirkungen auf das Gehirn

Ergebnisse zeigten, dass es einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Stunden, die die Probanden in der Woche mit pornografischem Material verbringen, und der Größe der grauen Substanz im gesamten Gehirn gibt. Je mehr sich die Probanden mit Pornos beschäftigten, desto kleiner wurde ihr Belohnungssystem im Gehirn.

"Das könnte bedeuten, dass der regelmäßige Konsum von Pornografie das Belohnungssystem gewissermaßen ausleiert" sagt Simone Kühn, Erstautorin der Studie und Wissenschaftlerin im Forschungsbereich Entwicklungspsychologie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung.

Welche Folgen hat Porno-Konsum?

Außerdem stellten die Forscher eine geringere Belohnungsaktivität im Gehirn der Probanden fest, die häufiger und regelmäßiger Pornografie konsumieren. Ihr Belohnungssystem habe deutlich weniger auf den Anblick sexuell stimulierender Bilder angesprochen als bei Probanden mit seltenem und unregelmäßigem Pornografie-Konsum. Dementsprechend bräuchten sie stärkere sexuelle Anreize.

Die Verbindungen des Belohnungssystems zu anderen Hirnregionen seien durch erhöhten Pornokonsum beeinträchtigt, so die Wissenschaftler. „Wir gehen davon aus, dass der häufige Pornografiekonsum zu diesen Veränderungen führt. Um dies direkt nachweisen zu können, planen wir Verlaufsstudien“, erklärt Jürgen Gallinat. (shh)

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