Dendo Drive House Energieversorgung Genf 2019
Mitsubishi Outlander als Hauskraftwerk

Mitsubishi führt eine neue Heimladestation für bidirektionales Laden ein. Damit kann der Mitsubishi Outlander Plug-in Hybrid ein Haus mit Strom versorgen

Mitsubishi Outlander PHEV Bidirektionales Laden V2G / V2H
Foto: Mitsubishi

Das sogenannte bidirektionale Laden wird unter Experten als Schlüsseltechnik für die Zukunft der Elektromobilität gesehen. Vereinfacht dargestellt sollen Elektroautos als Pufferspeicher im Netz vorgehalten werden, solange sie auf ihrem Parkplatz stehen. Je nach Angebot und Nachfrage kann dann entsprechend Strom aus dem Netz entnommen oder zurück eingespeist werden. Im Idealfall lässt sich auf diese Weise durchaus Geld verdienen, wenn der eigene Stromer bei hoher Nachfrage entsprechend hoch vergütete Strommengen in das öffentliche Netz einspeist (Vehicle to Grid-Technologie, V2G).

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Dendo Drive House-Paket von Mitsubishi

Vor diese Idealfall stehen allerdings noch, wie für Europa üblich, diverse regulatorische und auch technische Hürden, schließlich müsste ein solches Speichernetzwerk aus vielen tausend Elektroautos auch entsprechend koordiniert und gesteuert werden, damit der Besitzer nicht morgens auf dem Weg zur Arbeit vor einem leeren Fahrzeugakku steht.

Mitsubishi geht nun mit dem „Dendo Drive House“-Konzept einen vereinfachten Weg. Unter diesem Namen präsentieren die Japaner auf dem Autosalon 2019 in Genf ein Konzept für Privatanwender, das den Outlander Plug-in Hybrid zum mobilen Stromspeicher für Einfamilienhäuser macht. Das Paket besteht aus einer neuen Schnelllade-Wallbox mit CHAdeMO-Gleichstromanschluss, Solarpanelen zur Montage auf dem Hausdach, einer stationären Speicherbatterie und eben dem Outlander PHEV.

Im Idealfall lädt sich der Outlander mit Solarstrom den Tank voll; wenn er unterwegs ist, wird die Energie in den Stationärspeicher eingespeist. Gleichzeitig kann – etwa bei einem Stromausfall – der in das Dendo Drive House-System eingeklinkte Outlander als Energieversorgung für das Eigenheim dienen. Bis zu 10 kW kann der Mitsubishi Outlander PHEV über seine CHAdeMO-Schnittstelle wieder abgeben, laut Mitsubishi genügt das, um eine vierköpfige Familie 24 Stunden lang mit Energie zu versorgen.

Diese „Vehicle to House (V2H)“ genannte Technik bedarf beim Mitsubishi Outlander PHEV selbst keine besonderen Maßnahmen, das Auto ist – wie viele andere japanische PHEV und BEV auch – bereits standardmäßig mit dieser Option ausgestattet. Hintergrund ist die gesetzliche Vorgabe in Japan, dass solche Fahrzeuge entsprechend als Netzstromunterstützung eingesetzt werden können, falls beispielsweise bei einem der in Japan häufig auftretenden Erdbeben die öffentliche Stromversorgung ausfällt.

Mehr Details zu dem Paket und den Preisen (erste Gerüchte sprechen von rund 5.000 Euro) wird Mitsubishi auf dem Autosalon in Genf ab dem 5. März vorstellen. Schon im Frühjahr 2019 soll das Dendo Drive House-Paket für Endkunden angeboten werden.

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