London-In wieweit schützt eine Impfung gegen eine Covid-Erkrankung? Wie Mediziner bisher wissen, ist der Schutz auch nach der besten Biontech-Impfung nicht hundertprozentig. Das belegen auch die neuesten Zahlen aus Großbritannien. 40 Prozent der Menschen, die dort derzeit mit einer Covid-Erkrankung im Krankenhaus liegen, waren gegen Corona geimpft. Ob einmal oder zweimal, ist unklar. 60 Prozent der Patienten haben keinen Impfschutz.
Das teilt Regierungsberater Patrick Vallance auf Twitter mit. Er korrigiert damit Premierminister Boris Johnson, der am Montagabend für erhebliche Verwirrung sorgte. Johnson hatte erklärt, dass 60 Prozent der Covid-Patienten in den britischen Krankenhäusern doppelt gegen Corona geimpft sind. Eine Verwechslung also. 60 Prozent fehlt die Impfung.
Correcting a statistic I gave at the press conference today, 19 July. About 60% of hospitalisations from covid are not from double vaccinated people, rather 60% of hospitalisations from covid are currently from unvaccinated people.
— Sir Patrick Vallance (@uksciencechief) July 19, 2021
Seit Montag sind nahezu alle Corona-Beschränkungen in Großbritannien aufgehoben. Die englische Corona-Strategie steht nun ganz unter dem Motto: Eigenverantwortung. Masken sind seit Montag an den meisten Orten freiwillig, genauso wie Abstandhalten. Es gibt keine Beschränkungen mehr für Clubs oder private Partys, auch Theater und Kinos dürfen ihre Säle voll besetzen. Tausende Feierwütige begrüßten ihre neu gewonnene Freiheit schon in den frühen Morgenstunden mit der ersten Clubnacht seit Monaten. „Wann sollten wir es tun, wenn nicht jetzt?“, fragte Johnson am Montag bei einer virtuellen Pressekonferenz direkt aus der Quarantäne. Im Herbst oder Winter werde die Situation noch schwieriger sein.
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Währenddessen lässt die hochansteckende Delta-Variante die Zahl der Corona-Infektionen in Großbritannien immer weiter ansteigen – ein Abflachen der Welle ist nicht in Sicht, die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 399 angegeben (Stand: 14. Juli). Fast täglich werden mehr als 50.000 neue Fälle registriert – beinahe so viele wie zum Höhepunkt der zweiten Welle zum Jahreswechsel.