Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, spricht im Bundestag in der Debatte zum Bereich Gesundheit.
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Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, spricht im Bundestag in der Debatte zum Bereich Gesundheit.

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Corona: Ereignisse vom 12. bis 18. September im Rückblick

Nachrichten und Entwicklungen zum Coronavirus in Bayern, Deutschland und in der Welt vom 12. bis 18. September im Rückblick.

15.50 Uhr: WHO-Chef - Ende der Pandemie in Sicht

Nach Einschätzung von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus nähert sich die Pandemie ihrem Ende. "Wir haben es noch nicht ganz geschafft", sagt er bei einer virtuellen Pressekonferenz, "aber das Ende ist in Sicht". Die Welt sei noch nie in einer besseren Position gewesen, die Pandemie zu überwinden. Zugleich müssten die Länder aber an ihrem Kampf gegen den Erreger festhalten.

14.45 Uhr: Moderna-Chef offen für Impfstofflieferungen an China

Das US-Pharmaunternehmen Moderna könnte in Zukunft Corona-Impfstoffe an China liefern. Es gebe Gespräche mit der chinesischen Regierung, teilt Konzernchef Stephane Bancel der Nachrichtenagentur Reuters mit. Allerdings sei noch keine Entscheidung getroffen worden. "Wir sind offen, wir haben die Kapazität." Er äußert sich nicht dazu, ob Moderna eine Zulassung für den Impfstoff in China beantragt hat.

09.06 Uhr: FW-Fraktionsvorsitzender hält Energiekrise für gravierender als Corona-Pandemie

Zum Auftakt der dreitägigen Klausurtagung der Freien Wähler-Fraktion in Nördlingen kritisierte Fraktionschef Florian Streibl die Bundesregierung scharf. Seiner Meinung nach treffe die Bundesregierung die falschen Maßnahmen, die sogar eher die Inflation weiter antreiben würden. Mittelstand und Wirtschaft würden im Regen stehen gelassen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen wirft Streibl vor, in fast religiösem Fanatismus Themen der Grünen umsetzen zu wollen. Aber auch der Freistaat sei gefragt: "In der Pandemie hat Bayern die Wirtschaft mit 13 Milliarden unterstützt, das ist auch die Benchmark oder auch mehr mit der wir die Wirtschaft und die Menschen in Bayern unterstützen müssen in der jetzigen Herausforderung, die meiner Meinung nach um ein Vielfaches gravierender ist, als die Pandemie war." Heute Nachmittag werden sich die Abgeordneten der Freien Wähler zum Thema beraten.

03.30 Uhr: Wiesnchef: "Positive Anspannung" und klare Gesetzeslage

Vier Tage vor dem Anzapfen blickt Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) dem Oktoberfest "positiv angespannt" entgegen. Kritisch äußerte er sich im BR-Gespräch aber zu Medienberichten, die "alle Themen an der Wiesn abarbeiten“. Das betreffe Corona ebenso wie etwa den Energie- und Gastverbrauch, obwohl für das Hendl daheim im eigenen Backofen womöglich mehr Energie verbraucht werde als im Festzelt. Man müsse mehr die positiven Seiten betonen, findet Baumgärtner. Das Oktoberfest mache München in der Welt berühmt, und "die, die hingehen, freuen sich darauf".

Natürlich müsse man Sorgen wegen der Menschenansammlungen ernst nehmen, so Baumgärtner weiter. Wer sich nicht gesund fühle oder vulnerablen Gruppen angehöre, sollte auch "eher nicht hingehen". Gleiches gelte freilich auch beispielsweise für Opern und Diskotheken. Die Gesetzeslage sei klar, betont der Wiesnchef: Volksfeste dürfen stattfinden. Alle könnten selbst entscheiden, ob sie das Oktoberfest besuchen wollen, „es ist kein Muss“.

15.03 Uhr: Bus für Covid-Quarantäne verunglückt - 27 Tote in China

Bei einem Unglück mit einem Bus auf dem Weg zur Covid-Quarantäne sind 27 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei überschlug sich das Fahrzeug am Sonntag auf der Autobahn in der Präfektur Qiannan zwischen Guiyang, der Hauptstadt der Provinz Guizhou, und der Stadt Libo. Zum Zeitpunkt des Unglücks seien 47 Insassen an Bord gewesen, 20 wurden verletzt. Die Ursache des Unglücks war zunächst nicht bekannt. Der Bus transportierte nach Berichten in chinesischen Staatsmedien Personen in Corona-Isolation.

13.12 Uhr: Angst vor Krankenhausaufenthalt laut Umfrage größer als in Corona-Jahren

Jeder vierte Mensch in Deutschland hat einer neuen Umfrage zufolge Angst vor einem Krankenhausaufenthalt - und damit mehr als in den schlimmsten Zeiten der Corona-Pandemie. 2020 und 2021, als viele Operationen abgesagt oder verschoben wurden, seien es 17 beziehungsweise 19 Prozent gewesen, die sich vor einem Krankenhausaufenthalt gefürchtet hätten, teilte die KKH Kaufmännische Krankenkasse am Samstag in Hannover mit. Frauen äußerten Klinikängste häufiger als Männer, ergab die Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH. Vor der Corona-Pandemie allerdings hatten demnach sogar 29 Prozent der Befragten Bedenken wegen eines stationären Aufenthalts.

06.18 Uhr: RKI meldet sonntags keine Infektionszahlen mehr

Sonntags meldet das RKI keine aktuellen Zahlen mehr. Die Inzidenz vom Vortag lag bei 257,5 für Deutschland.

04.45 Uhr: China meldet wenige neue Corona-Fälle

Chinas Nationale Gesundheitskommission meldet 1.189 neue Corona-Fälle. Davon seien 154 Erkrankungen symptomatisch und 1.035 ohne Symptome. Neue Todesfälle gab es keine. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen noch bei 718 gelegen. Sowohl die Hauptstadt Peking als auch die Finanzmetropole Shanghai meldeten den zweiten Tag in Folge keine neuen Fälle.

17.30 Uhr: Bundesrat stimmt über Corona-Regeln für Herbst und Winter ab

Der Bundesrat stimmt am Freitag über die vom Bundestag bereits beschlossenen neuen Corona-Regeln für den Herbst und Winter ab. Zu den zentralen Bestimmungen, die vom 1. Oktober bis 7. April 2023 gelten sollen, zählen Maskenpflichten in Fernzügen, Kliniken und Arztpraxen. Die Länder können auch in Restaurants und anderen Innenräumen wieder das Tragen von Masken vorgeben. In Flugzeugen soll diese Pflicht entfallen. Lockdowns, Betriebs- oder Schulschließungen soll es nicht mehr geben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will in der Länderkammer für den Gesetzentwurf werben.

15.21 Uhr: Lauterbach: Pflegekräften Bonus zu verwehren, ist Betrug

Nach einem Bericht über nicht gezahlte Corona-Prämien an Pflegekräfte hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) die Kassen zu schärferer Überprüfung aufgefordert. "Pflegekräften Ihren rechtmäßigen Bonus zu verwehren, ist Betrug", erklärte Lauterbach am Donnerstag in Berlin. "Die Pflegekassen müssen deshalb die Abrechnungen schärfer überprüfen", ergänzte er. Wer Boni beantragt habe, müsse sie auch auszahlen. Lauterbach erklärte, mit dem Pflegebonus habe der Gesetzgeber gegenüber den Pflegekräften seinen Dank und seine Wertschätzung für die geleistete Arbeit während der Pandemie zum Ausdruck bringen wollen. Es sei nicht nachvollziehbar, "wenn Arbeitgeber dieses Anliegen torpedieren, indem sie keinen Antrag auf Zahlung eines Pflegebonus für ihre Beschäftigten stellen oder gar die Boni zu Unrecht selbst einstreichen", kritisierte der Minister. Dieses Verhalten konterkariere auch Bemühungen, die Attraktivität des Pflegeberufes zu steigern.

13.54 Uhr: Viele Pflegekräfte gingen bei Corona-Bonus leer aus

Viele Pflegekräfte haben laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" den 2020 versprochenen, staatlich finanzierten Corona-Bonus offenbar nicht erhalten. Der Bundesrechnungshof (BRH) habe die Corona-Prämien für Pflegeeinrichtungen geprüft und sei zu der Erkenntnis gekommen, dass das Verfahren zur Auszahlung der Prämien "fehler- und missbrauchsanfällig" gewesen sei. So steht es in einem aktuellen Prüfbericht des BRH, der dieser Tage an den Bundestag ging und der "Süddeutschen Zeitung", NDR und WDR vorliegt. Zahlreiche Einrichtungen hätten dem Bericht zufolge "keine Auszahlung der Bundesmittel" beantragt, schreibt die "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstag. Andererseits hätten manche Firmeninhaber den Bonus nicht nur für ihre Beschäftigten, sondern "zu Unrecht" auch für sich selbst geltend gemacht. Der Bundesrechnungshof befürchte, dass sich die Unregelmäßigkeiten in diesem Jahr wiederholten. Die Auszahlungen der Prämie für 2022 an die 1,2 Millionen Beschäftigten sollten nach dem gleichen Muster erfolgen wie beim ersten Corona-Bonus. Dafür stehen eine Milliarde Euro zur Verfügung.

13.14 Uhr: Lockdown-Folgen bei Unternehmen: Je komplexer, desto anfälliger

Wie gut Betriebe die Zeit des Corona-Lockdowns überstanden haben, hängt nach einer Studie von der Betriebsgröße, Branche und auch von der Art der Produktion ab. «Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass ein Produktionssystem mit zunehmender technischer Komplexität zwar immer anfälliger, dafür aber auch regenerationsfähiger wird», so das Fazit einer am Donnerstag in Karlsruhe vorgestellten Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI). Während die Elektro- und Metallindustrie sowie der Maschinen- und Fahrzeugbau sehr stark vom Lockdown betroffen waren, kamen Hersteller von konsumnahen Produkten wie Nahrungsmitteln besser durch die Krise. Robuster und regenerationsfähiger waren kleinere Betriebe mit einfacheren Produktionssystemen. Hoch digitalisierte Betriebe waren demnach gegenüber externen Störereignissen anfälliger; sie hätten sich jedoch mit höherer Wahrscheinlichkeit wieder von negativen Auswirkungen erholt.

12.35 Uhr: Hausärzte fordern abseits von Corona auch Impfkampagne gegen Grippe

Angesichts der bevorstehenden Grippesaison haben Hausärzte und Apotheker für die Schutzimpfung gegen Influenza geworben. Bei der geplanten bundesweiten Impfkampagne müsse neben der Corona-Impfung auch die Grippeschutzimpfung im Fokus stehen, forderte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, am Donnerstag in Berlin. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) rief die Risikogruppen zum Grippeschutz auf. Das Paul-Ehrlich-Institut gab bislang rund 22 Millionen Impfdosen frei. Mit einer deutlichen Steigerung der Impfquoten könne die bevorstehende Grippesaison "wesentlich entspannter" angegangen werden, erklärte Weigeldt zum Auftakt des Deutschen Hausärztetags in Berlin. Die Zielvorgaben der Europäischen Union, wonach 75 Prozent der älteren Menschen gegen Grippe geimpft werden sollen, wird in Deutschland bislang nicht annähernd erreicht. So lag die bundesweite Impfquote in der Grippesaison 2019/2020 bei den über 60-Jährigen bei 38,8 Prozent.

10.52 Uhr: EuGH-Gutachten: Preis für stornierte Pauschalreise muss trotz Pandemie erstattet werden

Einem juristischen Gutachten zufolge müssen Reiseveranstalter trotz der Pandemie den Preis für eine beeinträchtigte Pauschalreise teilweise und für eine abgesagte Pauschalreise ganz erstatten. Corona-Maßnahmen seien höhere Gewalt, erklärte die zuständige Generalanwältin am Europäischen Gerichtshof (EuGH), Laila Medina, am Donnerstag in Luxemburg. Sie unterlägen nicht der Kontrolle des Reiseveranstalters - auch solche außergewöhnlichen Umstände befreiten ihn grundsätzlich aber nicht von der Pflicht zur Preisminderung.

Dabei komme es allerdings auf den Einzelfall an, erklärte die Generalanwältin weiter. Der Veranstalter hafte nur für Leistungen, die auch im Vertrag enthalten seien. Welche Preisreduzierung angemessen sei, müsse das nationale Gericht festlegen. Im konkreten Fall ist dies das Landgericht München I, das dem EuGH Fragen zur Pauschalreiserichtlinie gestellt hatte.

10.30 Uhr: Hausärzte fordern abseits von Corona auch Impfkampagne gegen Grippe

Der Deutsche Hausärzteverband fordert, neben der Corona-Pandemie auch andere Erkrankungen wie die Grippe wieder stärker in den Fokus zu rücken. Bei der geplanten bundesweiten Impfkampagne müsse neben der Corona-Impfung auch die Grippeschutzimpfung beworben werden, erklärte Verbandschef Ulrich Weigeldt am Donnerstag zum Auftakt des Deutschen Hausärztetags in Berlin. Mit einer deutlichen Steigerung der Impfquoten könne die bevorstehende Grippesaison "wesentlich entspannter" angegangen werden.

05.31 Uhr: RKI registriert 46 514 Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Donnerstagmorgen mit 244,4 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.28 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 236,2 gelegen (Vorwoche: 223,1; Vormonat: 317,8). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 46 514 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 42 057) und 230 Todesfälle (Vorwoche: 117) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32 604 993 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

19.03 Uhr: Streeck will sich keine vierte Corona-Impfung geben lassen

Der Virologe Hendrik Streeck will sich kurzfristig keine vierte Impfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen.: "Ich werde mich diesen Herbst nicht wieder gegen Corona impfen lassen, weil ich inzwischen dreimal geimpft wurde und im Sommer einmal infiziert war", sagte Streeck der "Bild"-Zeitung. Damit seien seine Immunantworten "stark genug". Die Infektion wirke wie ein "zusätzlicher Booster".

Streeck betonte zugleich: "Eine vierte Impfung wäre für mich aber auch nicht nötig, hätte ich keine Infektion gehabt, auch wenn die Infektionszahlen im Herbst und Winter wieder stark ansteigen sollten." Der 45-Jährige begründete seine persönliche Entscheidung auch mit der Empfehlung der Ständigen Impfkommission: "Die drei Impfungen schützen bei gesunden Menschen unter 60 Jahren hervorragend gegen einen schweren Verlauf." Eine vierte Impfung werde nur für Risikogruppen und Menschen ab 60 Jahren von der Ständigen Impfkommission empfohlen.

Der Bonner Virologe arbeitet auch im Corona-Expertenrat der Bundesregierung mit. Er hatte bereits Anfang September vor zu hohen Erwartungen an neue angepasste Omikron-Impfstoffe gewarnt. "Man muss ganz deutlich sagen: Die Verwendung des angepassten Impfstoffs ist nicht bei allen Menschen nötig", hatte Streeck in einem dpa-Interview gesagt.

16.50 Uhr: KMK-Präsidentin kritisiert neues Infektionsschutzgesetz

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Karin Prien, hat die Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes scharf kritisiert und Änderungen gefordert. Die CDU-Politikerin, die auch Bildungsministerin von Schleswig-Holstein ist, sieht eine Benachteiligung von Schülern bei den Corona-Regeln im Herbst. Sie nannte das Gesetz am Dienstag eine "Katastrophe für Schülerinnen und Schüler". Schleswig-Holstein könne dem im Bundesrat so nicht zustimmen. Die Länderkammer berät am Freitag darüber. Der Bundestag hatte das Gesetz vergangene Woche verabschiedet.

Hintergrund der Kritik: Mit der Neuregelung soll Corona in eine im Infektionsschutzgesetz aufgeführte Liste besonders ansteckender Infektionskrankheiten aufgenommen werden und steht damit künftig in einer Reihe mit Cholera, Masern, Keuchhusten oder der Pest. In dem entsprechenden Paragrafen ist weiter vorgesehen, dass Personen, die erkrankt sind oder bei denen ein Verdacht besteht, Schulen oder Kitas nur mit ärztlichem Attest oder negativem Test betreten dürfen.

16.15 Uhr: Piazolo: Zum Schuljahresstart "solide Unterrichtsversorgung"

Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) sieht die Lehrer- und Unterrichtsversorgung zum Schuljahresstart ungeachtet lauter Klagen von Lehrerverbänden insgesamt als solide an. Es gebe "immer noch ein paar offene Verträge", sagte Piazolo nach einer Kabinettssitzung in München. Das könne zu Schuljahresbeginn immer passieren, und das bleibe auch ein "dauerhaftes Geschäft". Auch aufgrund einer Reihe von Unbekannten - etwa Corona und Grippe - bleibe das Thema dringlich und schwierig. Wegen Corona könne es in den kommenden Wochen und Monaten "in dem einen oder anderen Bereich auch eng werden", räumte er ein.

Jetzt zum Start habe man aber "eine solide Unterrichtsversorgung", sagte Piazolo - auch wenn man zum Teil die Situation in einzelnen Landkreisen anschauen müsse. Insbesondere die Pflichtstundentafel an allen Schularten sicherzustellen, "das ist jetzt solide gelungen".

13.19 Uhr: WHO: 17 Millionen Menschen in Europa mit Long-Covid-Symptomen

Geschätzt mindestens 17 Millionen Menschen in Europa waren einer für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchgeführten Analyse zufolge in den ersten beiden Jahren der Pandemie von Long-Covid-Symptomen betroffen. Für die Modellrechnung hatte die Universität Washington Fälle in den 53 europäischen Mitgliedsstaaten ausgewertet, wie das in Kopenhagen ansässige Europa-Büro der WHO am Dienstag mitteilte. Als Kriterium galt eine Symptomdauer von mindestens drei Monaten in den Jahren 2020 und/oder 2021.

Die Untersuchung deute darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, an Long Covid zu erkranken, bei Frauen doppelt so hoch ist wie bei Männern, teilte die WHO weiter mit. Außerdem steige das Long-Covid-Risiko nach einer schweren Corona-Infektion, zu deren Behandlung ein Krankenhausaufenthalt erforderlich war, drastisch. Der Modellrechnung zufolge habe eine von drei betroffenen Frauen und einer von fünf betroffenen Männern nach einem so schweren Verlauf mit Symptomen von Long Covid zu kämpfen.

12.01 Uhr: Immunologe: Als Risikopatient nicht auf neuen Omikron-Booster warten

Nach der Zulassung eines weiteren Omikron-Boosters in der EU rät der Immunologe Carsten Watzl Risikogruppen dazu, nicht auf dessen Verfügbarkeit in Deutschland zu warten. "Wer unter die bisherige Empfehlung der Ständigen Impfkommission für eine zweite Auffrischimpfung fällt, sollte jetzt besser den an die Omikron-Sublinie BA.1 angepassten Impfstoff nehmen, der in diesen Tagen bei den Hausärzten ankommt", sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Diese Menschen, etwa über 60-Jährige und/oder Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, sollten auch wegen mehrerer offener Fragen besser nicht wochenlang auf das etwas neuere Präparat warten.

09.04 Uhr: Lauterbach: Wirksame Impfstoffe für Kampf gegen Corona-Herbstwelle

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die Zulassung eines weiteren, an aktuelle Virus-Varianten angepassten Corona-Impfstoffes begrüßt. "Nach der Entscheidung der Europäischen Zulassungsbehörde haben wir jetzt mehrere hervorragend wirksame Impfstoffe, um die Herbstwelle zu bekämpfen", sagte der SPD-Politiker am Dienstag am Rande eines Besuchs in Tel Aviv. "Sowohl der BA.1- wie der BA.5-Impfstoff sind dafür geeignet." Jetzt könnten die Impfstoffe auch in Deutschland eingesetzt werden. Dafür gelte bereits die aktuelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Ende der Woche werde die Stiko erneut darüber beraten.

Die Europäische Kommission hatte am Montag einen weiteren Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer zugelassen, der an die Omikron-Unterlinien BA.4 und BA.5 angepasst ist. Empfohlen werde die Impfung für Menschen ab 12 Jahren als Auffrischung, teilte die EU-Arzneimittelbehörde EMA mit. Ein neuer Impfstoff, der an die Variante BA.1 angepasst ist, hatte kürzlich die Zulassung bekommen. BA.4/BA.5 sind die Omikron-Sublinien, die derzeit nach Daten aus Stichproben quasi alle Infektionen in Deutschland verursachen.

08.54 Uhr: Bildungsministerin: Keine Schulschließungen wegen Corona mehr

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) ist gegen erneute coronabedingte Schulschließungen. "Ganz klar ist natürlich, dass Schulen nicht mehr geschlossen werden dürfen, weil einfach die Folgen für die Kinder - auch für die Familien - zu groß sind", sagte die Ministerin am Dienstag dem Bayerischen Rundfunk in München. Stark-Watzinger erklärte: "Denn wir haben ja schmerzlich gesehen in der Corona-Pandemie: Der Präsenzunterricht ist immens wichtig für die jungen Menschen - zum Lernen, aber eben auch für alles andere." Als Beispiele nannte sie soziale Kontakte und die Psyche der Schülerinnen und Schüler.

05.01 Uhr: RKI registriert 54.930 Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 229,9 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 216,2 gelegen (Vorwoche: 219,1; Vormonat: 342,2). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 54.930 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 49.709) und 90 Todesfälle (Vorwoche: 99) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 32.507.180 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

04.00 Uhr: Corona-Winter: Virologin erwartet keine Überlastung der Krankenhäuser

Die Münchner Virologin Ulrike Protzer erwartet keine Überlastung der Krankenhäuser in einer möglichen Corona-Winterwelle. "Wir haben durch die Impfungen und durch die durchgemachten Infektionen eine sehr gute Immunlage aufgebaut", sagte die Medizinerin der TU München der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag). In einigen Wochen werde man zwar mit einem Anstieg bei Atemwegserkrankungen, darunter auch Corona, rechnen müssen. Aber: "Unser Immunsystem ist viel besser vorbereitet als in den letzten zwei Jahren." Deshalb erwarte sie nicht, dass es zu einem massiven Anstieg der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 komme.

Dagegen müsse man eine verstärkte Grippewelle durchaus befürchten, sagte Protzer. "Da hatten wir durch das konsequente Maskentragen in den vergangenen zwei Jahren sehr wenige Fälle, aber das wird uns dieses Jahr wieder treffen."

19.14 Uhr: EU-Kommission lässt an BA.4/BA.5 angepassten Omikron-Impfstoff zu

Die Europäische Kommission hat einen weiteren an Omikron angepassten Impfstoff zugelassen. Der Booster der Unternehmen Biontech/Pfizer richte sich gegen die aktuellen Corona-Varianten, teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter mit. Zuvor hat ein Expertenausschuss der EU-Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung des an die Omikron-Sublinien BA.4/BA.5 angepassten Vakzins empfohlen.

18.45 Uhr: Gesundheitsminister wollen an Maskenpflicht im Nahverkehr festhalten

Die Gesundheitsminister der Länder wollen im Herbst an der geltenden Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) festhalten. Das sagte eine Sprecherin des sachsen-anhaltischen Gesundheitsministeriums der Deutschen Presse-Agentur nach einer Schalte der Ressortchefs der Länder. Die Länder seien an einer einheitlichen Umsetzung interessiert. Sachsen-Anhalt hat derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz.

17.46 Uhr: EMA empfiehlt Zulassung für weiteres Omikron-Vakzin

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die Zulassung für einen Corona-Impfstoff empfohlen, der auch gegen die Omikron-Subvarianten BA.4 und BA.5 wirkt. Die in Amsterdam ansässige EMA erklärte, die Zulassung dieses Impfstoffs von Biontech/Pfizer erweitere noch einmal das Impf-Arsenal, um sich mit Blick auf den nahenden Herbst und Winter vor Covid-19 schützen zu können.

Bei dem Vakzin handelt es sich um einen sogenannten bivalenten Corona-Impfstoff, der sowohl auf die Abwehr der ursprünglichen Form des Coronavirus ausgerichtet ist als auch auf BA.4 und BA.5, die derzeit dominanten Subtypen der Omikron-Variante des Coronavirus.

17.00 Uhr: Rechnungsprüfer - EU sollte Corona-Impfstoffbeschaffung aufarbeiten

Die teils holprige Corona-Impfstoffbeschaffung durch die Europäische Union ist aus Sicht der obersten EU-Rechnungsprüfer bislang nicht ausreichend aufgearbeitet worden. Im ersten Halbjahr 2021 sei es zu teils erheblichen Lieferengpässen gekommen. In den meisten Verträgen sei nicht ausdrücklich geregelt gewesen, wie mit derlei Lieferausfällen umzugehen sei. Die EU-Verhandlungsführer hätten mögliche Schwierigkeiten in der Produktions- und Lieferkette erst vollständig analysiert, nachdem die meisten Verträge schon unterzeichnet waren.

Grundsätzlich habe die EU die "herausragende Bedeutung von Impfstoffen" schon früh in der Corona-Pandemie erkannt, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des Europäischen Rechnungshofs. Jedoch sei das Verfahren zum Impfstoffkauf später auf den Weg gebracht worden als in den USA oder in Großbritannien.

16.24 Uhr: Hausärzteverband - Nachfrage nach Omikron-Boostern bisher eher gering

In den Hausarztpraxen stoßen die neuen Omikron-Impfstoffe bislang auf eine eher geringe Nachfrage. "Aktuell hat das Interesse nach Impfungen regional durchaus wieder angezogen, insgesamt ist die Nachfrage bisher jedoch leider eher gering. Wir hoffen natürlich, dass die Impfbereitschaft insbesondere bei vulnerablen Gruppen noch anzieht", erklärte ein Sprecher des Deutschen Hausärzteverbands. In der Bevölkerung gebe es derzeit viel Verunsicherung hinsichtlich der verfügbaren Impfstoffe. "Viele verlieren auch langsam schlichtweg den Überblick. Wir hoffen, dass es hier zeitnah eine Empfehlung der Stiko gibt, welcher Impfstoff sich wann für wen eignet oder nicht.

16.05 Uhr: Private Pflegeanbieter begrüßen Bayerns Sonderweg bei Booster-Abfrage

Der Verband privater Anbieter sozialer Dienste hat die Aussetzung der Booster-Abfrage für Pflegepersonal in Bayern begrüßt. "So geht konkrete Entlastung der Einrichtungen in der Pflege und Eingliederungshilfe", sagte der Landesvorsitzende Kai A. Kasri. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht werde in immer mehr Ländern "nicht mehr vollzogen", zum Jahresende sei ohnehin Schluss damit. Bayerns Gesundheitsminister Holetschek hatte am Wochenende bekanntgegeben, dass die aktuell Beschäftigten in der Pflege - anders als vom Bund vorgegeben - ab Oktober keinen dritten Nachweis über eine Corona-Impfung oder -Genesung vorlegen müssen. Dies müssten nur neue Beschäftigte im Freistaat tun, hieß es.

14.04 Uhr: Würzburger Pflegeheimbetreiber fordern Abschaffung von Maskenpflicht und Impfpflicht

Das "Netzwerk Pflegeheime", dem mehrere Betreiber von Würzburger Senioreneinrichtungen angehören, fordern für Pflegeheime die Abschaffung der Maskenpflicht, der Testpflicht und der einrichtungsbezogenen Impflicht. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht führe zu einer bedrohlichen Personalsituation führe, kritisiert das Netzwerk. Maske solle ihrer Ansicht nach nur noch in körpernahen Pflegetätigkeiten oder bei Anordnung der Pflegedienstleitung getragen werden müssen. Bewohner sollen selbst darüber entscheiden dürfen, ob ihr Besuch Maske trägt. Die Betreiber argumentieren für ihre Forderungen, dass Corona-Ausbrüche in ihren Einrichtungen zuletzt überwiegend mild verlaufen seien. Die Betreuung von Bewohnern, die beispielsweise demenzkrank sind, sei mit Maske erschwert.

12.27 Uhr: Lauterbach verteidigt Corona-Regeln für den Herbst

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat die für den Herbst und Winter beschlossenen Corona-Regeln verteidigt. "Im Moment werden die Regeln angegriffen, weil sie zu streng sind. Das sind aber genau die Regeln, die wir benötigen, um das rechtzeitig in den Griff zu bekommen", sagte der SPD-Politiker dem "RTL Nachtjournal". Deutschland habe im Moment die strengsten Regeln, so Lauterbach. Er glaube, dass andere europäische Länder bei steigenden Fallzahlen auch strengere Regeln beschließen würden.

11.16 Uhr: Stiko-Empfehlung zu Omikron-Booster diese Woche?

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet eine schnelle Entscheidung der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu den angepassten Corona-Impfstoffen. "Wahrscheinlich wird man sich jetzt am Donnerstag treffen. Das ist eine wichtige Sitzung. Ich hoffe, dass wir da zu einer Empfehlung kommen", sagt Lauterbach den Sendern RTL/ntv. "Wir brauchen eine Empfehlung für die angepassten Impfstoffe, das ist ganz klar. Und ich glaube, die bekommen wir auch."

09.00 Uhr: Neuseeland hebt Corona-Beschränkungen weitgehend auf

Neuseeland hebt in der Nacht zum Dienstag die meisten verbliebenen Corona-Beschränkungen auf. In Supermärkten, Geschäften, in Bussen und Flugzeugen muss nicht länger eine Maske getragen werden, die Impfpflicht für Mitarbeiter im Gesundheitswesen entfällt. Auch Touristen müssen für die Einreise keine Impfung mehr nachweisen. Die Regierung schafft die sogenannte Corona-Ampel vollständig ab und behält nur noch zwei Regelungen bei: Wer positiv auf das Virus getestet wurde, muss sich sieben Tage lang isolieren, und beim Besuch von Gesundheitseinrichtungen wie Krankenhäusern und Altenheimen muss weiterhin eine Maske getragen werden.

"Die Änderungen, die wir heute vorgenommen haben, sind von großer Bedeutung", sagte Premierministerin Jacinda Ardern am Montag. "Dies ist ein Zeitpunkt, an dem wir endlich wieder die Kontrolle übernehmen." Nun ende das Gefühl, dass Corona das Leben und die Zukunft diktiere. In der südlichen Hemisphäre geht derzeit der Winter zu Ende. Die Fallzahlen in Neuseeland sind derzeit so niedrig wie zuletzt im Februar.

07.32 Uhr: Corona-Lockdowns in China drücken Ölpreis

Aus Furcht vor einer sinkenden Nachfrage ziehen sich Anleger aus dem Rohölmarkt zurück. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligt sich um 1,5 Prozent auf 91,46 Dollar je Barrel. Die neuen Corona-Beschränkungen beim Top-Abnehmer China und die Abkühlung der Weltwirtschaft drückten auf die Stimmung, sagte Anlagestratege Juni Rong Yeap vom Brokerhaus IG.

Montag, 12. September 2022

Mittwoch, 14. September 2022

Dienstag, 13. September 2022

Sonntag, 18. September 2022

Donnerstag, 15. September 2022

12.20 Uhr: Lauterbach nennt Oktoberfest "vertretbar" und ruft zu Vorsicht auf

Bundesgesundheitsminister Karl-Lauterbach hat zum Auftakt des Oktoberfestes in München zur Vorsicht aufgerufen. "Ich möchte kein Spielverderber sein: Aber wer die Wiesn besucht, sollte trotzdem aufpassen. Vorerkrankten ist ein Besuch auf jeden Fall abzuraten. Und alle anderen sollten sich vor einem Zeltbesuch aus Rücksicht auf andere testen lassen", sagte der SPD-Politiker mit Blick auf die Corona-Pandemie.

Dass das Riesenvolksfest wieder stattfinde, sei vertretbar. "Die Impfbereitschaft, das Verständnis für die Maßnahmen, die Vorsicht der Bevölkerung machen es möglich." Lauterbach selbst hat nach Angaben seines Ministeriums eine Einladung zur Wiesn aber ausgeschlagen.

10.22 Uhr: Bundesbildungsministerin ist für Corona-Tests an Schulen nur bei Symptomen

Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat sich gegen regelmäßige Corona-Tests an Schulen in diesem Herbst und Winter ausgesprochen. "Ich halte ein anlassloses Massentesten nicht für sinnvoll - gerade bei Omikron", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wenn testen, dann gezielt und anlassbezogen - also nur dann, wenn ein Kind die entsprechenden Symptome zeigt."

Die Ministerin machte zudem deutlich, dass sie auch Corona-Schutzmasken im Klassenzimmer nicht für erforderlich hält, solange die Omikron-Variante das Infektionsgeschehen dominiert. Die Maske sei an das harte Kriterium gebunden, dass der Präsenzunterricht gefährdet wäre, sagte Stark-Watzinger. Die Länder sollten mit diesem Instrument daher sehr zurückhaltend sein. "Ich erwarte, dass es bei der Omikron-Variante gar nicht zum Tragen kommen muss."

09.50 Uhr: Söder äußert sich zu Corona und Wiesn

Kurz vor dem Start des Oktoberfests hat sich Ministerpräsident Markus Söder zu den Auswirkungen der Wiesn in Sachen Corona geäußert. Er erwartet einen Anstieg der Corona-Infektionen nach dem Oktoberfest, aber keine Überlastung der Kliniken. "Wahrscheinlich wird die Zahl der Infektionen steigen, das ist die Erfahrung der bisherigen Feste", sagte der CSU-Chef dem "Münchner Merkur". "Gleichzeitig messen wir aber zum Glück nirgends eine übermäßige Belastung der Krankenhäuser. Das spricht dafür, dass wir bei Corona in einer neuen Phase sind." Der Staat werde vulnerable Gruppen schützen, aber keine Feiern verbieten. "Schützen ja, absperren nein."

06.30 Uhr: Söder fordert Änderung bei Corona-Regeln

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert eine Änderung der Quarantäne-Regeln für Corona-Infizierte. Das Robert-Koch-Institut und der Bund sollten "die Dauer der Quarantäne an die veränderte Situation anpassen und verkürzen", sagte Söder dem "Münchner Merkur". "Wer krank ist, muss zu Hause bleiben. Aber braucht es eine lange Quarantäne selbst ohne Symptome? Wer symptomfrei ist, könnte mit Maske arbeiten dürfen", sagte der CSU-Chef.

06.00 Uhr: Studie zu Corona und Heimarbeit: Homeoffice ist den Mitarbeitern lieber als ihren Chefs

Nach einer vom Ifo-Institut veröffentlichten Umfrage von Wirtschaftswissenschaftlern sind im Schnitt aller Branchen und Arbeitnehmer in den abgefragten 27 Ländern 1,5 Tage Homeoffice pro Woche üblich. Deutschland liegt mit 1,4 Tagen knapp darunter. In Frankreich sind es laut Ifo 1,3 Tage, in den USA 1,6 und in Japan 1,1 Tage. "Nie zuvor hat irgendein Ereignis in so kurzer Zeit derart umfassend das Arbeitsleben umgekrempelt", kommentierte Ifo-Wissenschaftler und Mitautor Mathias Dolls. Die Ergebnisse seien Durchschnittswerte, da in manchen Branchen die Arbeit im Homeoffice gar nicht möglich sei, sagte Dolls auf Anfrage.

Die Umfrage förderte außerdem zutage: Das Heimbüro ist den Mitarbeitern lieber als ihren Chefs. Im Schnitt aller 27 Länder würden die 36.000 Befragten gern 1,7 Tage pro Woche zu Hause arbeiten. Die Unternehmen sähen ihre Belegschaften gern häufiger im Büro: Von den Firmen für ihre Mitarbeiter vorgesehen beziehungsweise erwünscht sind im Schnitt demnach nur 0,7 Tage Homeoffice pro Woche.

05.05 Uhr: RKI registriert 36.613 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 257,5

Das Robert Koch-Institut hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Samstagmorgen mit 257,5 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 249,9 gelegen (Vorwoche: 230,6; Vormonat: 311,8). Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 36.613 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 30.166) und 88 Todesfälle (Vorwoche: 82) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

00.01 Uhr: Hausärzte: Corona-Lage beherrschbar und Volksfeste vertretbar

Die Hausärzte in Deutschland halten die Volksfeste im Herbst angesichts der aktuellen Corona-Situation für vertretbar. "Die Corona-Lage ist aktuell gut beherrschbar", sagte der scheidende Verbandsvorsitzende Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zwar sei davon auszugehen, dass die Infektionszahlen im Herbst wieder steigen, allerdings sei die Ausgangssituation in diesem Jahr "viel besser" als in den vorangegangenen Pandemiejahren.

"Zum einen führt die aktuell dominante Omikron-Variante zu deutlich milderen Verläufen, außerdem besteht in der Bevölkerung durch die Impfungen sowie durchgemachte Infektionen eine viel breitere Immunität", sagte Weigeldt. "Genau wie der Restaurant- oder Kneipenbesuch, gehören Volksfeste zum Leben der Menschen dazu", betonte er. In München beginnt am Samstag nach zwei Jahren Corona-Zwangspause das 187. Oktoberfest.

Um diese zu erhalten und auszubauen, forderte Weigeldt aber, die Impfkampagne wieder zum Laufen zu bringen. Insbesondere stärker gefährdete Gruppen sollten sich zeitnah mit einer vierten Impfung schützen, riet Weigeldt. Auch gebe es noch große Impflücken beispielweise bei der ersten Auffrischungsimpfung.

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Samstag, 17. September 2022

16.30 Uhr: Mediziner sieht Wiesn ohne große Sorge

Der Infektiologe und Pandemiebeauftragte des Universitätsklinikums rechts der Isar der TU München, Christoph Spinner, sieht dem Oktoberfest ohne größere Corona-Sorge entgegen. "Die Zahl der Atemwegserkrankungen insgesamt ist auf dem Niveau der Vor-Pandemiejahre", sagte Spinner vor dem Anstich am Samstag. Es sei an der Zeit, mit Corona so umzugehen wie mit Erkältungen und Grippe.

Spinner erwartet durch die Wiesn eine Verdoppelung oder Verdreifachung der Corona-Infektionszahlen im Raum München, aber keine Überlastung der Kliniken. Er rät aber Menschen mit erhöhtem Risiko, auf einen Besuch zu verzichten oder zumindest die Enge der Bierzelte zu meiden.

Spinner verwies aber auch auf die sogenannte Wiesn-Grippe, die regelmäßig zum Fest schon früher grassierte, bedingt durch die große Menschenmasse und die Enge in den Bierzelten.

16.04 Uhr: Oktoberfest: Ansteckungsgefahr durch kalt gespülte Maßkrüge?

Die Ansteckungsgefahr durch Bierkrüge hält man beim städtischen Gesundheitsreferat für "grundsätzlich eher gering", weil das kalte Spülwasser gechlort wird. Das sei ebenso zugelassen und hygienisch wie das Spülen mit Heißwasser. Das teilte ein Sprecher jetzt auf BR-Anfrage mit.

Anlass war ein kritischer Kommentar bei "Twitter" gewesen, wonach Wirte beim Oktoberfest die Maßkrüge nur mit kaltem Wasser spülen müssen. Die User diskutieren in dem Zusammenhang, ob das gerade mit Blick auf Corona ausreichend ist.

15.48 Uhr: EMA empfiehlt dauerhafte Zulassung für mRNA-Impfstoffe gegen Corona

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat angesichts der nachgewiesenen Wirksamkeit und Qualität der beiden mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus empfohlen, deren bedingte Zulassung in eine Standardzulassung umzuwandeln. Für die Impfstoffe Comirnaty von Biontech/Pfizer und Spikevax von Moderna bedeute dies, dass die Zulassung nicht mehr jährlich überprüft und erneuert werden müsse, teilte die EMA am Freitag in Amsterdam mit.

Für das Ausstellen der dauerhaften Zulassung ist nun die EU-Kommission zuständig. Für beide Impfstoffe wurde zum Zeitpunkt ihrer Zulassung eine bedingte Genehmigung für das Inverkehrbringen erteilt, wie die EMA mitteilte. Damit waren die Unternehmen verpflichtet, die Ergebnisse der laufenden klinischen Studien vorzulegen und zusätzliche Daten über die pharmazeutische Qualität des Impfstoffs im Hinblick auf die geplante Ausweitung der Produktion zu liefern.

Wie die EMA nun erklärte, hätten diese Versuche und zusätzliche Studien beruhigende Daten zu wichtigen Aspekten wie der Wirksamkeit der Impfstoffe bei der Verhinderung schwerer Corona-Erkrankungen geliefert. Darüber hinaus hätten die Unternehmen alle angeforderten zusätzlichen Daten zur pharmazeutischen Qualität der Impfstoffe vorgelegt. Deshalb sei nun der Weg frei für eine Standardzulassung.

15.43 Uhr: Bericht: Corona-Impfstoffe erzeugen über Jahre Milliardengewinne in Deutschland

Die deutsche Pharmaindustrie wird einem Bericht zufolge über Jahre hinweg von Impfstoffen gegen das Coronavirus profitieren. Bis 2030 dürfte sich der finanzielle Effekt auf rund 16 Milliarden Euro belaufen, berichtete der "Spiegel" am Freitag aus einer bisher unveröffentlichten Studie im Auftrag des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller (VfA). Schätzungsweise 57.000 Beschäftigungsjahre dürften demnach in den nächsten acht Jahren durch die Impfstoffproduktion in Deutschland entstehen.

Auch sonst erwies sich die Pharmaindustrie in Deutschland laut der Lobbystudie als krisenfest, wie der "Spiegel" weiter berichtete. Durch den vom Mainzer Unternehmen Biontech maßgeblich mitentwickelten Impfstoff Comirnaty flossen demnach allein aus Lizenzeinnahmen Gelder im oberen zweistelligen Milliardenbereich in den hiesigen Standort und sorgten für Wirtschaftswachstum.

15.22 Uhr: Klinikkritik an Datenregeln

Die Kliniken können die im neuen Infektionsschutzgesetz verlangten täglichen Datenmeldungen nicht umsetzen, so die Deutschen Krankenhausgesellschaft. Die geforderte elektronische Meldung von Infektionen sei derzeit technisch nicht leistbar, schreibt die Gesellschaft an Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), seine Länderkollegen und den Gesundheitsausschuss des Bundestags. Damit sei das Fundament der Corona-Herbststrategie erschüttert, kritisierte Patientenschützer Eugen Brysch.

"Praxistauglichkeit und Umsetzbarkeit dieser Datenabfragen wurden vielfach komplett ausgeblendet", heißt es in dem von Präsident Ingo Morell und Vorstandschef Gerald Gaß unterzeichneten Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über das auch die "Bild"-Zeitung berichtet.

14.16 Uhr: Apotheker: Lieferengpässe bei Medikamenten nehmen in Deutschland zu

Medikamente vom Fiebersaft bis zum Krebstherapeutikum sind nach Aussage des Deutschen Apothekerverbandes hierzulande immer häufiger und immer länger nicht erhältlich. "Über 250 Mittel sind aktuell als nicht lieferfähig gemeldet", sagte der Vizevorsitzende des Verbands, Hans-Peter Hubmann, der Deutschen Presse-Agentur vor dem Welttag der Patientensicherheit, der am Samstag begangen wird. "Das Problem ist schon sehr bedeutend, das muss man klar sagen."

Die Ursachen sind laut Hubmann vielfältig, doch stechen zwei heraus: "Das ist einerseits die Verminderung der Produktionsvielfalt in Europa." So hätten nahezu alle Anbieter die Produktion von Fiebersaft eingestellt, weil die Herstellung aufgrund der Festbeträge und des Drucks der Kassen nicht mehr wirtschaftlich gewesen sei. "Jetzt gibt es noch einen, und der kann die Menge nicht schultern."

"Die andere Ursache sind Lieferkettenabrisse", sagte Hubmann. Die Wirkstoffe werden heutzutage überwiegend in Fernost, vor allem in China und Indien, hergestellt. Wenn dort wegen Corona Fabriken geschlossen werden oder Frachter die Häfen nicht mehr anlaufen dürfen, fehlen am Ende selbst diejenigen fertigen Arzneimittel in den Regalen der hiesigen Apotheken, die in Europa hergestellt werden.

12.44 Uhr: Neue Studie: Kitas spielten bei Corona-Ausbreitung keine Rolle

Kitas spielen bei der Ausbreitung der Corona-Pandemie nach Daten einer neuen Studie der Würzburger Uni-Kinderklinik faktisch keine Rolle. Zwischen Mai und Juli 2021 seien bei mehr als 450 Kindergartenkindern zwischen zwei und sechs Jahren sowie 139 Erzieherinnen und Erziehern zweimal wöchentlich Corona-Tests gemacht worden - und nur ein einziger dieser Test war positiv, wie die Klinik am Freitag mitteilte. Dies habe auch das Forscherteam der zweiten WüKiTaCoV-Studie überrascht - der Testzeitraum lag aber vor Auftauchen der hochansteckenden Omikron-Variante.

Dennoch kommen die Studienmacher zu dem Schluss: In Phasen mit niedriger Inzidenz sind Dauertestungen bei Kita-Kindern zur Offenhaltung der Kitas "zu aufwendig und daher nicht sinnvoll" - zumal die derzeit vorherrschende Omikron-Variante nur selten zu schweren Verläufen führt.

Sollten aber die Inzidenzen wieder stark steigen oder eine gefährlichere Variante auftreten, stehe "ein Instrument zur Verfügung, mit dem wir kontinuierlich in Kitas testen und somit rechtzeitig Fälle entdecken können, um das Feuer im Keim zu ersticken", erläuterte der Würzburger Hygiene-Professor Oliver Kurzai.

12.42 Uhr: BA.5-Impfstoff soll ab kommender Woche ausgeliefert werden

Der an die BA.5-Variante angepasste Impfstoff soll nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bald zu Verfügung stehen. Das Vakzin werde ab Mitte kommender Woche ausgeliefert, sagte Lauterbach am Freitag im Bundesrat. Der bereits seit einigen Wochen verfügbare BA.1-Impfstoff werde inzwischen ausgeliefert. "Wir haben so viel Impfstoff, dass wir in den nächsten Wochen jeden impfen können, der geimpft werden möchte."

Der BA.5-Impfstoff war erst am Montag von der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA zugelassen worden. Lauterbach verwies darauf, dass auch der bereits verfügbare BA.1-Impfstoff gut vor den aktuellen Varianten schütze. Offen ist aber bislang, welcher Impfstoff für welche Gruppen empfohlen wird. Die zuständige Pandemie-Impfkommission habe in den vergangenen Tagen zweimal getagt. "Wir werden in der nächsten Woche entsprechende Empfehlungen bekommen."

12.40 Uhr: Bayerns Minister kritisiert neue Corona-Regeln

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat die Änderung des Infektionsschutzgesetzes kritisiert und eine Enthaltung im Bundesrat angekündigt. Auch aus Thüringen und Schleswig-Holstein war angekündigt worden, sich zu verweigern. "Bayern wird dem neuen Infektionsschutzgesetz im Bundesrat nicht zustimmen", sagte der CSU-Politiker der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Er fügte aber hinzu: "Bei aller Kritik: Klar ist, dass wir die Rechtsgrundlage brauchen. (...) Dass wir in einen Winter mit sicherlich wieder steigenden Zahlen ohne die Möglichkeit für Maßnahmen laufen wollen, das kann keiner wollen."

Er sprach von Unklarheiten im Gesetz. "Unklar bleibt beispielsweise, was genau ein 'besonders starker' Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz ist, bei dem dann schärfere Maßnahmen in Kraft treten können", erklärte er. "Aber die Bundesregierung ist stur geblieben - damit besteht die Gefahr, dass wir den berühmten Flickenteppich bekommen."

12.04 Uhr: Gesundheitsamt ermittelt gegen Lauterbach

Das Gesundheitsamt des Berliner Bezirks Mitte ermittelt gegen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Corona-Isolationsvorschriften des Landes. Ein Sprecher des Bezirks sagte am Freitag der Nachrichtenagentur AFP, dass insgesamt fünf Anzeigen gegen Lauterbach beim Amtsarzt oder Gesundheitsamt eingegangen seien. Diesen werde nun nachgegangen. Zuerst hatte darüber die "Welt" online berichtet.

Das Gesundheitsamt habe sich kürzlich an das Büro des Gesundheitsministers gewandt und um eine Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten, sagte der Sprecher weiter. Eine Antwort sei jedoch noch nicht eingegangen. Lauterbach war am 4. August positiv auf das Coronavirus getestet worden, seine Amtsgeschäfte nahm er deshalb vorübergehend aus der häuslichen Isolation wahr. Auf Twitter schrieb der vierfach Geimpfte zuerst von "leichten", später von "stärkeren Symptomen als erwartet".

Nach sechs Tagen, am 10. August, nahm Lauterbach wieder an einer Kabinettssitzung teil. Einen Tag zuvor hatte er getwittert, dass es langsam aufwärts gehe - und weiter geschrieben: "Hoffe, die Genesung ist bald komplett." Der ARD sagte er am selben Tag, dass er zwar wieder negativ sei, sich aber nicht ganz fit fühle. Die Corona-Verordnung des Landes Berlin sieht eine vorzeitige Beendigung der zehntägigen Isolationspflicht erst dann vor, wenn der Infizierte seit mindestens 48 Stunden symptomlos ist.

11.50 Uhr: Durchsuchungen wegen gefälschter Corona-Impfnachweise

Mit bundesweiten Durchsuchungen ist die Polizei gegen Käufer gefälschter Corona-Impfnachweise vorgegangen. Wie das baden-württembergische Landeskriminalamt (LKA) am Freitag in Stuttgart mitteilte, wurden am Mittwoch insgesamt 36 Wohnungen durchsucht. Beteiligt waren demnach Beamte von 23 Polizeidienststellen.

Die Polizei beschlagnahmte gefälschte Impfnachweise und Datenträger. Zuvor war eine 41-Jährige aus dem Raum Freiburg ermittelt worden, die zwischen März 2021 und Februar 2022 über einen Messengerdienst gefälschte Impfnachweise verkauft haben soll. Die LKA-Ermittlungen dauerten an. Der Frau droht eine Anklage wegen Urkundenfälschung in mehreren Fällen.

11.12 Uhr: Auch der Bundesrat stimmt für modifizierte Corona-Schutzregeln für Winter

Der Bundesrat hat grünes Licht für die geplanten Anti-Corona-Maßnahmen für den Herbst und Winter gegeben. Die Länderkammer stimmte am Freitag in Berlin mehrheitlich für erneute Änderung des Infektionsschutzgesetzes. Ohne die Zustimmung wären alle Schutzregeln am 23. September ausgelaufen. Der Bundestag hatte bereits vergangene Woche mit den Stimmen von SPD, FDP und Grünen die Änderung beschlossen. Die Ampel-Koalition ermöglicht es damit den Ländern, bei einer Zunahme der Infektionszahlen neue Maßnahmen zu erlassen.

09.05 Uhr: AstraZeneca empfiehlt Antikörpermittel zur Covid-Therapie in EU

Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca spricht eine Empfehlung für die Anwendung seines Antikörpermedikaments Evusheld in der Europäischen Union aus. Das kürzlich durch die EU-Arzneimittelbehörde zugelassene Medikament ziele auf die Behandlung von erwachsenen und jugendlichen Covid-19-Patienten ab, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und bei denen das erhöhte Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bestehe.

Das ursprünglich als Impfstoff konzipierte Mittel schütze mindestens sechs Monate vor einer Covid-19-Infektion und werde bereits in vielen Ländern bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem eingesetzt, bei denen Impfstoffe nur wenig oder gar nicht wirken.

04.56 Uhr: RKI registriert 38.749 Corona-Neuinfektionen

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz am Freitagmorgen mit 249,9 angegeben. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr wiedergeben. Am Vortag hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 244,4 gelegen (Vorwoche: 229,5; Vormonat: 313,6).

Allerdings liefern diese Angaben nur ein sehr unvollständiges Bild der Infektionszahlen. Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen und Übermittlungsprobleme zur Verzerrung einzelner Tageswerte führen.

01.00 Uhr RKI: Erkältungszeit steht bevor - Corona-Rückgang stockt

Das Robert Koch-Institut (RKI) rechnet im Winter wieder mit mehr Atemwegskrankheiten. So steht es im aktuellen Covid-19-Wochenbericht des Instituts. Demnach könnten insbesondere ältere Menschen schwer davon betroffen sein. Das RKI rief zu gegenseitiger Rücksichtnahme auf: Bei neu auftretenden Symptomen wie Schnupfen, Halsschmerzen oder Husten solle man nicht zur Arbeit gehen, kranke Kinder sollten nicht in Schule oder Kindergarten. Es gelte im Krankheitsfall vielmehr, Kontakte zu meiden und sich bei Bedarf beim Hausarzt zu melden.

Der recht lang anhaltende Rückgang bei den Coronainfektionen in Deutschland sei gestoppt. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz etwa sei im Vergleich von vergangener zu vorvergangener Woche relativ stabil geblieben, "nachdem sie zuvor sieben Wochen lang zurückgegangen war". Auch bei schweren Covid-19-Erkrankungen setzte sich der rückläufige Trend den Daten zufolge nicht weiter fort. Bei der Zahl der davon betroffenen Intensivpatienten war von einem Plateau die Rede.

Wenig Bewegung zeigt sich in den Auswertungen zu Varianten von Sars-CoV-2: Die Omikron-Sublinie BA.5 ist in einer Stichprobe weiter für den allergrößten Anteil von Fällen verantwortlich (95 Prozent). BA.4 kommt auf rund drei Prozent. Ein mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer, der an diese beiden Erreger angepasst ist, war zu Wochenbeginn von der Europäischen Kommission zugelassen worden. BA.4 und BA.5 weisen identische Spike-Proteine auf.

Freitag, 16. September 2022