Geposted 13.11.2017

#Wirtschaft #Frankreich

Darum wurde der Pariser Weihnachtsmarkt abgesagt

Kurzerhand haben sich die Pariser Stadträte dazu entschieden, den diesjährigen Weihnachtsmarkt abzusagen, obwohl er jährlich tausende Besucher anlockt. Hier finden Sie die Geschichte zu der überraschenden Entscheidung.

Der Besuchermagnet entlang der Champs Elysées wird erstmals dieses Jahr ausgesetzt, das haben die Pariser Verantwortlichen beschlossen. Der Weihnachtsmarkt war ein Anziehungspunkt für tausende Besucher jedes Jahr. Nicht nur bei den Parisern verbreitete der Markt Weihnachtsstimmung auch bei vielen anderen Franzosen aus dem Umland sorgten die Glühweinstände für Weihnachtsgefühle. Doch dies ist jetzt Vergangenheit.

Das Problem ist das angespannte Verhältnis zwischen Marcel Campion, besser bekannt als der "König der Rummelplätze", und der Stadt Paris. Denn die Stadtverwaltung hat gegen eine Vertragsverlängerung mit dem 77-jährigen gestimmt. Die Rummelplatzbudenbesitzer organisierten daraufhin einen Protest, bei dem sie eine Autobahn blockierten.

Alles begann wegen eines Riesenrads

© Volha Kavalenkava/123RF

Seit letztem November gibt es immer wieder Konflikte zwischen Campion und der Stadt, ausgelöst durch das Riesenrad, welches auf dem Place de la Concorde steht. Jedes Jahr seit 2001 steht das bunte beleuchtete Riesenrad auf dem Pariser Platz, 10 Minuten der Champs Elysées entfernt. Eine Tatsache, die der Bürgermeistern der Hauptstadt überhaupt nicht gefiel, ihrer Meinung nach passe ein solches Vergnügungsgeschäft nicht in die Umgebung des historischen Platzes. Campion sollte das Riesenrad also abbauen, was er nicht tat. In der Folge beendete die Stadt die Zusammenarbeit mit dem 77-jährigen und seiner Firma Fêtes et Loisirs. Zudem gibt es seit Jahren Gerüchte, dass die Firma nicht immer legal handelt. Es gibt bereits Ermittlungen gegen Fêtes et Loisirs wegen Veruntreuung von Geldern und organisierter Kriminalität. Dazu gesagt sein sollte, dass Campion vehement die Gerüchte leugnet, indem er sagt, dass er kein Gangster sei.

Trotz der sinkenden Touristenzahlen und den vielen Schwierigkeiten, die die französische Hauptstadt nach den Attacken hatte, wurde der Weihnachtsmarkt abgesagt. Vollkommen überraschend für viele Pariser und Reisende, die sich mit einer Tasse heißer Schokolade auf einer der schönsten Prachtstraßen der Welt aufwärmen wollten. Zunächst hieß es, der Markt sei abgesagt worden, weil er den Pariser Ansprüchen nicht genüge und ebenfalls für die Champs Elysées zu unspektakulär sei. Jedoch sind die eigentlichen Gründe viel komplexer.

Neues Konfliktpotential

© Volha Kavalenkava/123RF

Trotz des Verbots haben Schausteller ihre Buden entlang der Champs Elysées aufgestellt, was wohl weiteres Konfliktpotential bietet. Des Weiteren plant Campion die Entscheidung der Stadtverwaltung anzufechten.

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