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Corona in Deutschland: RKI meldet die aktuellen Fallzahlen

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Das Robert Koch-Institut hat die tagesaktuellen Fallzahlen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus für Deutschland gemeldet.

Update vom Montag, 03.08.2020, 06.08 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die neuesten Corona-Zahlen für Deutschland gemeldet. Demnach haben die Gesundheitsämter 509 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages angegeben. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 210.402 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete (Datenstand 3.8., 0.00 Uhr).

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben bei 9148. Bis Montagmorgen hatten 193.500 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach Schätzungen des RKI mit Datenstand 2.8., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,11 (Vortag: 1,13). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwa einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Corona in Deutschland: Markus Söder rechnet mit zweiter Welle - Er fordert härtere Corona-Strafen

Update, 18.54 Uhr: Nach dem massiven Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof in Mamming wurden in einem weiteren Betrieb der Gemeinde ermittelt. Zunächst gab das Landratsamt Dingolfing-Landau am Samstag die Zahl von 27 Infizierten an. Am Sonntag stieg die Zahl der Infizierten auf 43. Weitere Test in anderen Betrieben seien alle negativ ausgefallen.

Corona in Deutschland: Markus Söder warnt vor zweiter Welle

Update, 13:45 Uhr: Aufgrund der in Deutschland zuletzt steigenden Fallzahlen in der Corona-Krise hat sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU)* für härtere Strafen gegen Corona-Sünder ausgesprochen. Vor allem in den Bahnen müsste die Einhaltung der Abstands- und Maskenregeln überwacht werden. „Ich bin hier für höhere Bußgelder und habe Verkehrsminister Andreas Scheuer gebeten, darüber mit der Bahn zu sprechen“, sagte Söder im Interview mit der „Bild am Sonntag“.

Markus Söder kritisierte auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Corona-Demo in Berlin, bei der auch der Einsatz der Polizei Kritik auslöste. Es handle sich um „extreme Lockerer und Verschwörungstheoretiker, die alle Maßnahmen schnellstens aufheben“ wollten. Davor warnte der 58 Jahre alte Ministerpräsident: „Wir müssen damit rechnen, dass Corona mit voller Wucht wieder auf uns zukommt.“

Corona-Demo in Berlin: Dunja Hayali berichtet von Beschimpfungen

Am Samstag nahmen knapp 20.000 Menschen an einer Demonstration in Berlin teil und forderten dort das Ende aller Corona-Auflagen. Weil kaum jemand eine Maske trug und der notwendige Abstand nicht eingehalten wurde, löste die Polizei die Kundgebung kurz nach Beginn auf.

Vor Ort waren auch etliche Journalistinnen und Journalisten, darunter Dunja Hayali* vom ZDF*. Sie berichtete im Anschluss via Instagram von zahlreichen Beschimpfungen seitens der Demo-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer.

Zwischen legitimem Protest und Aufschwung für bedrohliche Denkmuster - Corona-Demos sorgen für Streit. Sorge provozierte nun auch die Rede eines Polizei-Spezialisten.

Corona in Deutschland: RKI veröffentlicht aktuelle Fallzahlen

Update, 11:20 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat auch an diesem Sonntag die Zahl der Neu-Infektionen mit dem Coronavirus bekannt gegeben. Demnach gab es 240 neue Corona-Infektionen. Das entspricht einem deutlichen Abfall zu den gestrigen Zahlen, als das RKI noch 955 Neu-Infektionen gemeldet hatte.

Zu berücksichtigen ist bei diesen Zahlen allerdings, dass am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter ihre Statistiken zur Corona-Krise an das RKI weiterreichen. Die Zahl der Neu-Infektionen dürfte also höher liegen als angegeben. Insgesamt haben sich laut RKI 209.893 Menschen nachweislich mit Sars-CoV-2 infiziert. 9.141 Menschen sind infolge einer Erkrankung mit Covid-19 gestorben.

Corona in Deutschland: 20.000 Menschen demonstrieren in Berlin

Update vom Sonntag, 02.08.2020, 06:45 Uhr: Fast 20.000 Menschen haben in Berlin gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Krise demonstriert. Unter ihnen fanden sich nach einstimmigen Angaben Verschwörungstheoretiker, Corona-Leugnerinnen, Impfgegner, Esoterikerinnen und rechtsradikale Pegida-Anhänger. Weil die vorgeschriebenen Abstände aber nicht eingehalten wurden, löste die Polizei die Veranstaltung schließlich auf.

Dabei wurden die Polizeibeamten von den Demonstranten offenbar angegriffen. Zumindest berichtet die Berliner Polizei im Anschluss an die Auflösung der Corona-Demo von 18 verletzten Beamten. Drei Polizisten hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Die Demonstration hatte zahlreiche Kritik aus der Bundespolitik hervorgerufen. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte via Twitter das Recht auf Demonstrationen auch in der Corona-Krise, und ergänzte: „Aber nicht so.“ SPD-Vorsitzende Saskia Esken wurde deutlicher und nannte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer „Covidioten“. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) kritisierte die Veranstaltung scharf.

Corona-Leugner demonstrieren in Berlin - Polizei schreitet ein

+++ 19.30 Uhr: Die Polizei hat die Kundgebung von Gegnern der Corona-Maßnahmen in Berlin beendet. Zunächst hatten die Beamten die knapp 20.000 Teilnehmer der Kundgebung mehrfach aufgefordert, den Bereich auf der Straße des 17. Juni zu räumen. Als daraufhin nichts geschah, wies ein Polizeisprecher darauf hin, dass die Demonstranten nun Ordnungswidrigkeiten begingen. Das wurde stets von Buh- und Protestrufen begleitet.

 Ein Teilnehmer der Demonstration gegen die Corona-Beschränkungen trägt eine Flagge des Deutschen Reiches. Zu der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen hat die Initiative «Querdenken 711» aufgerufen. Das Motto der Demonstration lautet «Das Ende der Pandemie - Tag der Freiheit». Foto: Fabian Sommer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Mit der Flagge des Deutschen Reiches gegen Corona-Maßnahmen demonstrieren: Teilnehmer der Demo in Berlin. © Fabian Sommer

Die Konsequenz: Die Polizei musste mehrere Vertreter der Veranstalter unter Protestrufen von Kundgebungsteilnehmern von der Bühne holen. Als sich eine Person zur Wehr setzte, gingen die Beamten mit Körpereinsatz vor. Die Polizei hatte die Kundgebung beendet, weil die Veranstalter nicht in der Lage gewesen seien, die Hygienemaßnahmen einzuhalten, wie sie auf Twitter schrieben. Kaum einer der Teilnehmer trug einen Mund-Nasen-Schutz. Auch die Abstandsregeln wurden nicht eingehalten. Das war auch schon bei der Demonstration zuvor der Fall gewesen. Diese hatte der Veranstalter vorzeitig beendet.

Corona-Leugner demonstrieren in Berlin - Spahn ist entsetzt

+++ 17.57 Uhr: Die Polizei will die Demonstration in Berlin von Gegnern der Corona-Maßnahmen auflösen. Ein Polizeisprecher betonte gegenüber der dpa, die Veranstalter seien nicht in der Lage, die Hygienemaßnahmen einzuhalten. Daher würden entsprechende Maßnahmen vorbereitet. Bei der Kundgebung hatten sich am Samstag nach Polizeiangaben etwa 20.000 Menschen auf der Straße des 17. Juni nahe des Brandenburger Tores versammelt. Zuvor war bereits die vorangehende Demo vom Veranstalter für beendet erklärt worden.

Die Polizei musste die Demonstration in Berlin von Gegnern der Corona-Maßnahmen auflösen.
Die Polizei musste die Demonstration in Berlin von Gegnern der Corona-Maßnahmen auflösen. © Christoph Soeder/dpa

Via Twitter meldete sich am späten Samstagnachmittag Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu Wort: „Ja, Demonstrationen müssen auch in Corona-Zeiten möglich sein. Aber nicht so.“ Die Pandemie sei nur „mit Vernunft, Ausdauer und Teamgeist“ zu meistern. „Je verantwortlicher wir alle im Alltag miteinander umgehen, desto mehr Normalität ist trotz Corona möglich“, bat Spahn um Vernunft.

Corona-Leugner demonstrieren in Berlin - Veranstalter bricht Demo ab

+++ 16.16 Uhr: Die Zahl der Demonstranten in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen in Deutschland ist im Laufe des Nachmittags nach Angaben der Polizei auf 17.000 gestiegen. Auf Abstandsregeln wurde dabei weitgehend nicht geachtet, einen Mund-Nasen-Schutz trugen nur sehr wenige Teilnehmer.

Laut Polizei wurde am Nachmittag dann wegen der „Nichteinhaltung der Hygieneregeln“ gegen den Versammlungsleiter eine Strafanzeige gefertigt. Um 14.30 Uhr schließlich teilte die Polizei mit, dass die Demo durch den Veranstalter vorzeitig beendet wurde.

In Berlin haben Tausende gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Der Veranstalter beendet die Demo vorzeitig.
In Berlin haben Tausende gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Der Veranstalter beendet die Demo vorzeitig. © Christoph Soeder/dpa

Corona-Leugner demonstrieren in Berlin ohne Masken: „Wir sind die zweite Welle“

+++ 14.16 Uhr: In Berlin haben sich am Samstag mehrere Tausend Menschen zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen versammelt. Dicht an dicht standen die Demonstranten auf dem Boulevard Unter den Linden. Trotz derzeit steigender Infektionszahlen in Deutschland machen sie sich für ein Ende der Maßnahmen stark. Laut der Nachrichtenagentur AFP erklärte ein Polizeisprecher, dass schon zum Auftakt der Demo knapp 10.000 Teilnehmer vor Ort waren. Diese Zahl sei eigentlich erst für die Abschlusskundgebung am Nachmittag angemeldet worden.

Mehr noch, die Abstandsregeln wurden größtenteils missachtet, kaum ein Demonstrant trug einen Mund-Nasen-Schutz. Zu hören waren Rufe nach „Freiheit“ oder „Widerstand“ und Parolen wie „Die größte Verschwörungstheorie ist die Corona-Pandemie“. Eine weitere Parole lautete nach Angaben des „Tagesspiegel“: „Wir sind die zweite Welle.“ Zudem waren immer wieder Unmutsbekundungen gegen eine Impflicht zu hören. Impfgegner hatten das Gerücht gestreut, die Bundesregierung plane in Zuge der Corona-Krise eine Impfpflicht. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte diese Spekulationen mehrfach zurückgewiesen.

Tausende demonstrieren in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen.
Tausende demonstrieren in Berlin gegen die Corona-Maßnahmen. © Christoph Soeder/dpa

Corona in Deutschland: Demo in Berlin gegen Corona-Maßnahmen

Organisiert wurde die Demonstration von der Stuttgarter Initiative „Querdenken 711“. Laut Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) riefen auch verschiedene Neonazi-Organisationen zur Teilnahme auf. Das Motto der Demo lautete „Das Ende der Pandemie - Tag der Freiheit“. Dabei trägt auch ein Propagandafilm der Nazi-Ikone Leni Riefenstahl über den Parteitag der NSDAP 1935 den Titel „Tag der Freiheit“.

Und tatsächlich: Auf Fotos, die über den Kurznachrichtendienst Twitter geteilt wurden, sind auch Menschen zu sehen, die offenbar mit der Reichskriegsflagge zu der Demonstration unterwegs sind.

Unterdessen ist in Norwegen auf einem Kreuzfahrtschiff das Coronavirus ausgebrochen*. Die Besatzung muss jetzt in Quarantäne.

Corona in Deutschland: Anstieg der Fallzahlen setzt sich fort - RKI meldet Neu-Infektionen

Update vom Samstag, 01.08.2020, 7:15 Uhr: Auch an diesem Samstagmorgen meldet das RKI die aktuellen Fallzahlen in der Corona-Krise. Die Verbreitung des Virus Sars-CoV-2 setzt sich laut den Zahlen wieder schneller fort. 955 weitere Personen haben sich mit dem Coronavirus infiziert.

Das sind 85 Menschen mehr, als sich noch am Freitag mit Corona infiziert hatten. An dem Tag hatte das RKI noch 870 weitere Infizierte gemeldet. Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen in Deutschland liegt demnach aktuell 209.653. Sieben weitere Menschen sind laut RKI an einer Erkrankung mit Covid-19 gestorben. Insgesamt starben in Zusammenhang mit dem Coronavirus bereits 9.148 Menschen in Deutschland.

Corona in Deutschland: Ausbruch auf Gemüsehof in Bayern

+++ 22.47 Uhr: Nach dem Corona-Ausbruch auf einem Gemüsehof im niederbayerischen Mamming hat sich die Zahl der infizierten Erntehelfer auf 232 erhöht. „Mit den 52 Neuinfizierten nach der Zweittestung auf dem Betrieb summiert sich die Zahl der Corona-Positiven dort nun auf insgesamt 232 Personen“, teilte am Abend das Landratsamt Dingolfing-Landau mit. Fast genauso viele - 231 Erntehelfer - seien dagegen auch das zweite Mal negativ getestet worden.

Tests unter Anwohnern ergaben demnach bislang nur einen Infizierten. „Bei mehreren tausend freiwilligen Testungen an den Teststationen gab es bislang nur einen einzigen positiven Fall, der unverzüglich informiert und in Quarantäne versetzt wurde.“

+++ 20.30 Uhr: Neuer Corona-Ausbruch in einer Klinik in Deutschland. Im Klinikum Magdeburg wurde bei 19 Mitarbeitern das Coronavirus Sars-Cov-2 festgestellt. Die Infizierten arbeiteten in den unterschiedlichsten Bereichen des Krankenhauses wie beispielsweise in der Verwaltung oder auch im medizinischen Bereich, so der Geschäftsführer Knut Förster. Sie seien symptomfrei und hätten eine vergleichsweise geringe Viruslast. Die Angestellten seien in Quarantäne, jedoch konnte die Infektionskette nicht nachvollzogen werden.

Im Krankenhaus selbst seien drei Corona-Patienten in Behandlung. Zwei auf einer Isolierstation, sie waren aufgrund einer anderen Erkrankung schon infiziert eingeliefert worden. Ein Dritter werde in der Psychiatrie behandelt. Für seine Infektion gebe es keine Erklärung. Bereits seit vergangener Woche führt das Klinikum Magdeburg eine Testreihe durch. Noch lägen nicht alle Testergebnisse der rund 1900 Angestellten vor.

Ein Schild steht vor dem Haupteingang des Klinikums Magdeburg auf dem die Überschrift „Besuchseinschränkung“ zu lesen ist.
Corona-Ausbruch am Klinikum Magdeburg. Bisher sind 19 Mitarbeiter betroffen. © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild/dpa

Corona-Krise in Deutschland: Neue Corona-Verordnung ab 1. August

+++ 17.20 Uhr: Die Angst vor einer zweiten Corona-Welle in Deutschland ist allgegenwärtig. Nicht zuletzt die Urlaubsrückkehrer gelten als Risikofaktor für ein weiteres Ausbreiten der Pandemie. Eine neue Corona-Verordnung soll dem jetzt entgegenwirken. Ab Samstag (1.8.2020) darf jeder, der aus dem Ausland einreist innerhalb von 72 Stunden einen kostenlosen Corona-Test machen. Dies ist sowohl beim Gesundheitsamt, als auch beim Arzt möglich.

Eine weitere Anordnung von Gesundheitsminister Jens Spahn sieht vor, Einreisende aus Corona-Risikogebieten zu verpflichten, sich auf Aufforderung durch die zuständigen Behörden testen zu lassen. Noch befindet sich diese Anordnung aber in Abstimmung der Länder und soll im Laufe der nächsten Woche in Kraft treten. Es komme auf jeden von uns an, so Spahn. Außerdem unterstrich er: „Die steigenden Infektionszahlen in Deutschland sind ein deutliches Warnsignal“, denn: „Das Virus macht keine Ferien.“

Experten - darunter die Bundesärztekammer - warnen, dass die Gesundheitsämter schlecht auf eine mögliche zweite Welle vorbereitet sind.

Corona in Deutschland: Rund 50 Gäste nach privater Party positiv auf Corona getestet

+++ 13.30 Uhr: Nach einem privaten Fest sind im Kreis Kleve mehr als 50 Gäste positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte die Kreisverwaltung mit. Bei der Veranstaltung habe es sich um eine Feier im benachbarten Kreis Wesel gehandelt, sagte eine Sprecherin. Bis auf wenige Ausnahmen seien allerdings alle Gäste im Ort Geldern im Kreis Kleve beheimatet.

Als sich ein Gast nach dem Fest als Corona-Fall meldete, seien 111 Personen umgehend getestet und unter Quarantäne gestellt worden. Von 98 am Freitagmorgen vorliegenden Laborergebnissen waren 54 positiv und 44 negativ. „Das Gesundheitsamt nimmt direkt Kontakt mit den positiv getesteten Personen auf, um weitere Informationen zu erhalten“, sagte Landrat Wolfgang Spreen. Die Kontaktpersonenermittlung laufe.

Corona-Infektionszahlen in Deutschland steigen wieder

+++ 9.10 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hat die Zahl der in Deutschland mit dem Coronavirus infizierten Menschen am Freitag mit 208.698 angegeben - ein Plus von 870 seit dem Vortag. Das RKI registrierte 9141 Todesfälle und damit sieben mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen lag zunächst nicht aktualisiert vor.

Update vom Freitag, 31.07.2020, 06.15 Uhr: Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen hat der deutsche Einzelhandel die Verbraucher aufgefordert, wieder mehr Disziplin bei der Einhaltung der Corona-Regeln an den Tag zu legen. Bei einem zweiten Lockdown seien viele Handelsunternehmen nicht mehr zu retten, warnte am Freitag der Präsident des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Josef Sanktjohanser.

„Es erfüllt mich mit großer Unruhe, dass es viele offenbar nicht mehr so genau mit der Einhaltung der Regeln nehmen und die Zahl der Infizierten wieder steigt“, sagte Sanktjohanser. Er appellierte an das Verantwortungsgefühl der Verbraucher: „Lassen Sie uns das Erreichte nicht kaputt machen.“ Auch im Interesse des Einzelhandels gelte es, eine zweite Welle der Pandemie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu vermeiden.

Die Corona-Krise werde den Handelsunternehmen abseits des Lebensmittelhandels voraussichtlich Umsatzeinbußen von 40 Milliarden Euro bescheren. Dies könne 50.000 Handelsstandorte in Deutschland die Existenz kosten, sagte der Verbandspräsident. „Wenn schon die erste Welle der Pandemie solch dramatische Folgen im Handel hervorruft, möchte ich mir eine zweite nicht vorstellen. Für viele Händler gäbe es bei erneuten Einschränkungen oder gar einer zweiten Phase des Lockdowns keine Chance mehr, der Insolvenz zu entgehen.“

Corona in Deutschland: Über 900 Neuinfektionen – höchster Anstieg seit Wochen

+++ 18.32 Uhr:  Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 902 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Das ist die höchste Zahl seit Mai abgesehen vom lokalen Corona-Ausbruch beim Fleischfabrikanten Tönnies im Juni. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 207.828 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete (Datenstand 30.7., 0.00 Uhr). Wegen technischer Schwierigkeiten präsentierte das RKI die Zahlen ausnahmsweise erst am Nachmittag.

Die Zahl registrierter Neuinfektionen von 902 bedeutet für Juli einen Höchstwert. Bereits zuvor hatte das RKI aufgrund der gestiegenen Zahlen eine Trendumkehr in Deutschland befürchtet. Als Ursache für den Anstieg nannte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag Nachlässigkeit bei der Einhaltung der Verhaltensregeln. Ob es sich um den Beginn einer möglichen zweiten Welle handle, könne man nicht wissen. Bis vor einiger Zeit habe man es geschafft, die Fallzahlen stabil bei täglich neu gemeldeten 300 bis 500 Fällen zu halten.

Corona in Deutschland: R-Wert liegt weiter über 1

In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9136 mit dem Virus infizierte Menschen - seit dem Vortag kamen somit sechs neue Todesfälle hinzu. Bis Donnerstagmorgen hatten 191.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 29.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,14 (Vortag: 1,25). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 29.7., 0.00 Uhr, bei 1,13 (Vortag: 1,12). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

+++ 14.00 Uhr: Aufgrund des starken Anstieges von Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein sollen ab Samstag (01.08.2020) wieder strenge Schutzmaßnahmen gelten. Es werde aber keine Einschränkungen für ganz Dithmarschen geben, sondern vor allem für die Kreisstadt Heide. Dazu zählen Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum. „Wir beabsichtigen, wieder in der ganzen Stadt Heide eine Kontaktbeschränkung einzuführen, die in der Beziehung 1:1 läuft“, sagte Landrat Stefan Mohrdieck bei einer Pressekonferenz in Kiel.

Corona in Dithmarschen: Strenge Kontaktbeschränkungen in der Kreisstadt Heide

In Heide sollen auch öffentliche Veranstaltungen ausgesetzt werden, bis die Infektionszahlen wieder sinken. Der Heider Wochenmarkt dürfe nur noch mit einem Mund-Nasen-Schutz besucht werden. Die Kundenzuläufe zu den Geschäften würden etwas abgebremst. Zudem würden die Testungen ausgeweitet.

Am Mittwoch (29.07.2020) waren 13 weitere Corona-Neuinfektionen in dem Kreis festgestellt worden, sechs davon in Heide. Insgesamt gab es in den vergangenen sieben Tagen im Kreis Dithmarschen 44 Neuinfektionen mit dem Coronavirus, die meisten davon in Heide. Trotzdem ist die kritische Zahl von 67 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen nicht erreicht worden, wie auch der NDR berichtet.

Verpflichtende Corona-Tests wenn nötig auch mit Polizeigewalt durchsetzen?

+++ 11.10 Uhr: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist von Juni auf Juli in saisonüblicher Höhe gestiegen. Im Juli waren 2,91 Millionen Menschen ohne Job, 57 000 mehr als im Juni und 635 000 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg binnen Monatsfrist um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mit.

Im Juli steigt die Arbeitslosigkeit üblicherweise. Der Anstieg sei nicht auf die Corona-Krise zurückzuführen, teilte die Behörde mit.
Vor den Sommerferien stellen weniger Betriebe neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und Ausbildungsverhältnisse enden.

Corona-Tests könnten mit Polizeigewalt durchgesetzt werden

Update vom Donnerstag, 30.07.2020, 06.30 Uhr: Verpflichtende Corona-Tests für Reiserückkehrer könnten nach Einschätzung der Polizeigewerkschaft GdP als letztes Mittel von der Polizei mit Gewalt durchgesetzt werden. „Wir müssen letztlich Recht durchsetzen und am Ende auch mit Zwang“, sagte der Vize-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jörg Radek, dem RND am Donnerstag. „Wenn die Verwaltungsanordnung zur Corona-Testpflicht durch Zwang durchgesetzt werden soll, ist das Aufgabe der Polizei.“ Die Entscheidung müsse aber auf Landesebene getroffen werden.

Der Gewerkschafter rief Reisende zur Zusammenarbeit auf. „Die Testpflicht erfordert ein hohes Maß an Verständnis von der Bevölkerung, denn so ein Test ist ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit“, sagte Radek.

Kosten für Corona-Tests trägt womöglich der Staat

+++ 16.50 Uhr: Im Kampf gegen eine Ausbreitung des Coronavirus über die Sommerreisezeit können sich heimkehrende Urlauber bald gratis testen lassen – die Kosten soll voraussichtlich der Staat tragen. Der Bund soll dafür den Zuschuss an die gesetzliche Krankenversicherung erhöhen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Eine entsprechende Verordnung soll noch in dieser Woche in Kraft treten. Konkret geht es um zusätzliche Corona-Tests für alle Heimkehrer, die die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen hatten.

Allerdings kam aus der SPD auch Kritik an der Finanzierung auf Steuerzahlerkosten. So unterstützte SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich zusätzliche Corona-Tests für Rückkehrer zwar, meldete aber Bedenken bei der Finanzierung an. „Wenn die Allgemeinheit jetzt auch für solche Menschen bezahlen soll, die sich durch die Reise in ein Risikogebiet leichtsinnig in Gefahr begeben haben, finde ich das schwierig“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es gebe aber natürlich auch nachvollziehbare Reisen in Risikogebiete, etwa bei familiären Verpflichtungen. „Über dieses und andere Details werden wir noch einmal reden müssen.“

Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus begrüßte die neuen Testmöglichkeiten. Dass die Steuerzahler für die Corona-Tests von Reiserückkehrern aus Risikogebieten aufkommen müssten, sei aber ein falsches Signal. „Derjenige, der wissentlich in einem Risikogebiet Urlaub macht, muss auch für die Kosten der Tests aufkommen.“ Linke-Fachpolitiker Achim Kessler sagte dagegen: „Die Pandemiebekämpfung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, deshalb müssen alle Tests aus Steuermitteln finanziert werden.“

Flugreisende gehen am Flughafen München an einem Schild mit der Aufschrift „Kostenloser Corona-Test“ entlang.
Reiserückkehrer können sich am Flughafen München kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. © Sven Hoppe/dpa

Corona in Deutschland: Bauernverband ist gegen Tests in der Landwirtschaft

+++ 14.10 Uhr: Nach mehreren Corona-Fällen in Bayern hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag (27.07.2020) verstärkte Kontrollen in Betrieben und verpflichtende Corona-Tests für Erntehelfer*innen angekündigt. Der Bauernverband reagierte nun und warnte davor, die Landwirtschaft mit der Fleischindustrie gleichzusetzen. Joachim Rukwied, Präsident des Bauernverbandes, hat sich gegen flächendeckende Corona-Tests ausgesprochen.

Rukwied sagte, die Landwirtschaftsbetriebe seien ohnehin schon „ganz vorn dabei“, wenn es um die Hygiene-Kontrollen geht. „Ich halte es für nicht zielführend, sich jetzt auf die Landwirtschaft zu fokussieren. Wir haben z.B. im Baugewerbe, im Paketdienst Containerwohnungen. Da müsste es da schon eine Gleichbehandlung geben“, sagte er dem „Bayerischen Rundfunk“.

Corona in Deutschland: Wird Dithmarschen zum Risikogebiet?

+++ 12.15 Uhr: Wird Dithmarschen in Schleswig-Holstein zum Corona-Risikogebiet? Im Kreis Dithmarschen gab es erneut den stärksten Zuwachs an Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Schleswig-Holstein. Dort wurden mit Stand Dienstagabend (29.07.2020) zwölf neue Corona-Fälle gemeldet. Zuvor hatten die Behörden dort von vergangenem Mittwoch bis Montag bereits 28 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet. Bei 45 Tests von Kontaktpersonen, die teilweise Symptome zeigten, liegen noch keine Ergebnisse vor. Wird der Grenzwert von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche überschritten, wird der Kreis Dithmarschen mit seinen 133.000 Einwohnern zum Risikogebiet.

Bei den Infizierten soll es sich vor allem um Reiserückkehrer*innen vom West-Balkan und aus Skandinavien handeln, aber auch im Kontext dieser Rückkehrer*innen erfolgten Ansteckungen im familiären Bereich, sagte ein Kreissprecher am Dienstag. Der überwiegende Teil der Neuinfektionen mit dem Coronavirus sei auf mehrere in Dithmarschen lebende Familien entfallen, die einen engen Verbund miteinander pflegten. Man wolle im Fall der Fälle nicht den ganzen Kreis lahmlegen, sagte Landrat Stefan Mohrdieck dem NDR. „Es liegt dann aber an den Rückkehrern in ihre Heimatorte, möglicherweise den Nachweis zu erbringen, dass sie nicht infiziert sind“, so Mohrdieck. Zudem wolle man die Testkapazitäten ausweiten.

Touristen an der Ostsee
Würde der Kreis Dithmarschen zum Risikogebiet, hätte das Folgen für den Tourismus © Jens Büttner / dpa

Corona in Deutschland: R-Wert über 1 – Studie zeigt hohe Sterblichkeitsrate

+++ 10.45 Uhr: Gut ein Fünftel der Corona-Patient*innen, die im Frühjahr in deutschen Kliniken aufgenommen wurden, hat laut einer Studie nicht überlebt. Besonders hoch war die Sterblichkeit mit 53 Prozent bei Patient*innen, die beatmet wurden, wie aus einer Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido), der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) und der Technischen Universität Berlin hervorgeht. Insgesamt lagen der Untersuchung Daten von rund 10.000 Patient*innen zugrunde, von denen etwa 1700 beatmet wurden. Von den Krankenhauspatient*innen, die nicht beatmet wurden, starben 16 Prozent.

„Die hohen Sterblichkeitsraten machen deutlich, dass in den Kliniken relativ viele Patienten mit einem sehr schweren Krankheitsverlauf behandelt wurden. Diese schweren Verläufe betreffen eher ältere und gesundheitlich bereits beeinträchtigte Menschen, kommen aber auch bei jüngeren Patienten vor“, so Wido-Geschäftsführer Jürgen Klauber. Derzeit sind laut dem Divi-Intensiv-Register noch 258 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, davon wird knapp die Hälfte beatmet (Stand 28. Juli). Insgesamt sind in dem Register mehr als 15.000 abgeschlossene Covid-19-Behandlungen erfasst, ein Viertel dieser Patienten starb.

Corona in Deutschland: Studie zur Sterblichkeit
Corona: Intensivbett © Robert Michael / dpa

Krankenkassen sollen Corona-Tests für Reiserückkehrer zahlen

+++ 08.45 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die verpflichtenden Corona-Tests für Reiserückkehrer von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlen lassen. Das Geld dafür solle aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds kommen, heißt es nach Informationen des „Spiegel“ in einem Entwurf für die geplante Verordnung des Ministers. Der Entwurf nenne für die Kosten bereits eine grobe Schätzung: Für eine Million Tests belaufen sich die Mehrausgaben für die Labordiagnostik demnach auf rund 50,5 Millionen Euro.

Die aktuellen Corona-Fallzahlen für Deutschland

Update vom Mittwoch, 29.07.2020, 06.25 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 684 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 206 926 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete (Datenstand 29.7., 0.00 Uhr).

In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9128 mit dem Virus infizierte Menschen - seit dem Vortag kamen somit sechs neue Todesfälle hinzu. Bis Mittwochmorgen hatten 191 300 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 28.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,25 (Vortag: 1,28).

Zahl der Corona-Fälle wegen Trauerfeier weiter gestiegen

+++ 18.05 Uhr: Die Zahl der Infizierten nach dem Corona-Ausbruch bei einer Trauerfeier im baden-württembergischen Schwäbisch Gmünd ist um elf auf 58 gestiegen. Unter den Infizierten sind auch zwölf Kinder vom Säuglings- bis ins Teenageralter, wie das Landratsamt des Ostalbkreises in Aalen mitteilte. Der Gesundheitszustand der Infizierten reicht demnach von minimalen Symptomen bis zu starken Krankheitserscheinungen, die einen Klinikaufenthalt erforderlich machen.

Daneben habe man inzwischen ermitteln können, welcher Trauergast als erster mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein könnte, hieß es. Den Angaben zufolge könnten sich noch weitere Menschen angesteckt haben. 150 Trauergäste und Kontaktpersonen seien bereits vergangene Woche getestet worden, 250 weitere seit Beginn dieser Woche. Die aktuellen Testergebnisse von Schülern aus Schwäbisch Gmünd und aus Heubach vom Wochenbeginn lagen jedoch zunächst noch nicht vollständig vor.

Die Trauerfeier mit mindestens hundert Teilnehmern hatte bereits am 14. Juli in Schwäbisch Gmünd stattgefunden. Das Gesundheitsamt arbeite weiter intensiv daran, die Kontaktpersonen zu ermitteln und die Infektionsketten schnell zu unterbrechen, erklärte das Landratsamt. Alle Erkrankten und Kontaktpersonen ersten Grades befänden sich in häuslicher Isolation.

Corona-Pandemie in Deutschland: Maskenpflicht gilt weiterhin

+++ 16.30 Uhr: Ein Gericht hat entschieden: Die Maskenpflicht gilt weiterhin. Aus Sicht des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts ist die Maskenpflicht zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiterhin verhältnismäßig. Mit einer erneuten Entscheidung zu dem Thema bekräftigten die Richter am Dienstag ihre Haltung, dass das Tragen von Alltagsmasken etwa beim Einkauf oder in Bus und Bahn rechtens sei.

Angela Merkel
Angela Merkel © Wolfgang Kumm / dpa

Laut Gerichtsmitteilung hatte ein Mann aus Kleve sich per Eilverfahren gegen die Regelung gewandt. Er vertritt die Auffassung, die Mund-Nase-Bedeckungen seien ungeeignet, die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zu minimieren - sie vermittelten im Gegenteil trügerische Sicherheit. Zudem seien die angebotenen Masken auf dem Markt mit Chemikalien belastet.

Coronavirus: Maskenpflicht weiterhin verhältnismäßig

Den Argumenten folgten die Richter mit ihrem nicht anfechtbaren Eilbeschluss nicht: Die Landesregierung sei einer Empfehlung des Robert Koch-Instituts gefolgt. Es sei demnach nach derzeitigem Kenntnisstand davon auszugehen, dass die Masken eine Filterwirkung entfalten könnten und so die Ausbreitung des Coronavirus verlangsamen könnten. Mund-Nase-Bedeckungen riefen zudem keine Gesundheitsgefahren für den Menschen hervor - wer sich vor einer Schadstoffbelastung fürchte, könne schadstofffreie Alternativen wählen.

Bundesland droht mit härteren Sanktionen

+++ 13.30 Uhr: Angesichts erneut steigender Corona-Infektionszahlen hat der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Grüne), den Bürger*innen mit schärferen Strafen für Regelverstöße gedroht* . Wenn die Infektionszahlen weiter anstiegen, müsse die Regierung mit den Sanktionen härter werden, sagte er am Dienstag (28.07.2020) in Stuttgart.

Corona in Deutschland: „Das Virus versteht keinen Spaß“ – Kretschmann droht mit Sanktionen

„Das Virus versteht keinen Spaß“, sagte Kretschmann. Er appellierte an die Bevölkerung, sich an die Regeln zu halten. Man müsse damit rechnen, dass es wieder mehr Infektionsketten geben und das Coronavirus auch von Reiserückkehrer*innen stärker importiert werde. Entscheidend sei allerdings, ob es zu einer exponentiellen Kurve der Infektionen komme.

Winfried Kretschmann
Winfried Kretschmann © picture alliance/dpa / Marijan Murat

Zahl der Corona-Neuinfektionen fast verdoppelt: RKI-Präsident ist alarmiert

+++ 10.30 Uhr: Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Deutschland hat sich das Robert Koch Institut (RKI) alarmiert gezeigt*. „Die neueste Entwicklung der Fallzahlen macht mir und allen im Robert Koch-Institut große Sorgen“, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag (28.07.2020) in Berlin vor Journalisten.

„Wir sind mitten in einer sich rasant entwickelnden Pandemie“, warnte er. Es hatten sich in Deutschland zuletzt an einem Tag mehr als 600 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.

Coronavirus breitet sich weiter aus: Partys „rücksichtslos“ und „fahrlässig"

Abstand, Händehygiene, Alltagsmaske: Nach dem Wiederanstieg der Corona-Infektionszahlen bundesweit hat das Robert Koch-Institut (RKI) zum Einhalten der Verhaltensregeln appelliert. Es gelte nun zu verhindern, dass sich das Coronavirus wieder rasant und unkontrolliert ausbreitet. „Das schaffen wir nur gemeinsam“, sagte RKI-Präsident Wieler. Menschen seien nachlässig geworden. Zu Tausenden wilde Partys zu feiern, sei „rücksichtlos“ und auch „fahrlässig“, sagte er. Und auch im Urlaub sei vernünftiges Verhalten gefragt.

Lothar Wieler, Jens Spahn
Lothar Wieler, Jens Spahn © Fabrizio Bensch / dpa

Corona in Deutschland: Ausbrüche an vielen Orten „besorgniserregend“

Nach Angaben von Ute Rexroth, Leiterin des Fachgebiets Surveillance am RKI, ist besonders besorgniserregend, dass es neue Ausbrüche an vielen Orten in Deutschland gibt – und bei vielen verschiedenen Ereignissen. Als Beispiele nannte sie Familienfeiern, Treffen mit Freunden aber auch Ausbrüche am Arbeitsplatz und in Pflegeeinrichtungen.

Es gebe auch Fälle von Reiserückkehrern, die die Infektion mit dem Coronavirus nach Deutschland gebracht hätten. Die weitaus meisten hätten sich aber in Deutschland mit dem Coronavirus angesteckt, so Rexroth auf der RKI-Pressekonferenz. Das RKI lehne eine Aussetzung der Schulpflicht ab. Die Schulen müssten geöffnet werden und es müsse individuell entschieden werden, wie dies geschehe.

Corona in Deutschland: Die aktuellen Zahlen

Update vom Dienstag, dem 28.07.2020, 06.30 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 633 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 206.242 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Dienstagmorgen meldete (Datenstand 28.07.2020, 0.00 Uhr).

In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9122 mit dem Virus infizierte Menschen – seit dem Vortag kamen somit vier neue Todesfälle hinzu. Bis Dienstagmorgen hatten 190.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 27.07.2020, 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,28 (Vortag: 1,22).

Unterdessen widersprechen sich Studien, ob die Blutgruppe den Krankheitsverlauf von Covid-19 beeinflusst* oder nicht.

Bei Trauerfeier infizieren sich 47 Menschen mit dem Coronavirus

+++ 21.10 Uhr: Während einer Trauerfeier im Raum Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg sollen sich 47 Personen mit dem Coronavirus infiziert haben. Die Feier fand vor etwa zwei Wochen statt. Es wurde keine Teilnehmerliste geführt, sodass derzeit nach allen Teilnehmenden der Trauerfeier gesucht wird – es handelt sich um etwa 100 Personen. Laut einer Sprecherin des Landratsamts könnte es sein, dass noch mehr Menschen, die an der Trauerfeier anwesend waren, mit dem Virus infiziert sind.

Bei den Infizierten handelt es sich unter anderem um Kinder, sodass eine Kita in Schwäbisch Gmünd nun vorerst schließen muss. Eine gesamte Grundschulklasse musste auf das Coronavirus getestet werden, die Ergebnisse fielen jedoch negativ aus. Weitere Tests an den Schulen der betroffen Kinder sind geplant.

Corona-Testpflicht für Urlaubsrückkehrer in Deutschland

+++ 17.15 Uhr: Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten sollen sich künftig auf das Coronavirus testen lassen müssen, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) der Deutschen Presse-Agentur am Montag (27.07.2020). Er werde „eine Testpflicht für Einreisende aus Risikogebieten anordnen“, so Spahn. Zuvor gab es bereits freiwillige Testungen an Flughäfen.  „Wir müssen verhindern, dass Reiserückkehrer unbemerkt andere anstecken und so neue Infektionsketten auslösen“, sagte der CDU-Politiker. In den letzten Wochen stiegen die Infektionszahlen in Urlaubsländern wie Spanien wieder stark an.

Corona in Deutschland: Kanzleramtschef spricht von „Anlass zur Sorge“

+++ Update vom Montag, 27.07.2020, 15.00 Uhr: Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hat in einer Pressekonferenz Informationen zu der Corona-Situation in Deutschland gegeben. Den Anstieg von Neuinfektionen nannte Braun einen „Anlass zur Sorge“. Braun sprach auch über den Urlaub 2020 in Corona-Zeiten. Das RKI veröffentlicht eine Liste von Risikoländern, sagte Braun. Reiserückkehrer aus Risikoländern müssten sich in Quarantäne begeben oder freiwillig einen Corona-Test machen. Die Gesundheitsministerkonferenz werde noch über verpflichtende Tests für Reiserückkehrer beraten. Diese hatten angesichts steigender Corona-Neuinfektionen immer mehr Politiker*innen gefordert, darunter auch Markus Söder (CSU).

Corona in Deutschland: Kleinere Ausbrüche in Familien „Anlass zur Sorge“

Sorgen bereiten nicht nur die Ausbrüche in Großunternehmen wie Tönnies, sondern auch kleinere Ausbrüche im familiären Umkreis, so der Kanzleramtschef. Gerade dafür funktioniere die Corona-Warnapp gut: Kleine -im familiären Umfeld - auftretende Infektionen könnten aufgedeckt werden, so Braun weiter. Auftretende Probleme der Corona-Warnapp sollen schnell beseitigt werden. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte Braun, dass ein Staatsakt für die Corona-Opfer am Ende der Pandemie, wenn ein Impfstoff da sei, ein „gutes Zeichen“ wäre.

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Helge Braun in einer Pressekonferenz © dpa / Hannibal Hanschke

174 Erntehelfer in Bayern mit Corona infiziert: Söder kündigt strenge Kontrollen an

Berlin – Die Corona-Infektionen sind auch in Deutschland weiter angestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen (27.07.2020) mitteilte, habe es an einem einzigen Tag 340 Neuinfektionen in Deutschland gegeben.

Am Samstag (25.07.2020) hatte das RKI über 815 Neuinfektionen an einem Tag gemeldet. Dass der Anstieg am Montag wieder zurückgegangen ist, ist allerdings nicht ungewöhnlich, da es am Wochenende Verzögerungen bei den Meldungen neuer Fälle gibt. Das RKI sprach von einer sehr beunruhigenden Entwicklung. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach (SPD) sah darin bereits den Beginn einer zweiten Welle.

Corona-Masseninfektion in Bayern: 174 Erntehelfer infiziert

Besonders Bayern bietet Anlass zur Sorge: Nach der Corona-Masseninfektion von 174 Erntehelfer*innen auf einem Gemüsehof in Mamming will die Staatsregierung am Montag eine Covid-19-Teststation* in der niederbayerischen Gemeinde aufbauen. Der örtlichen Bevölkerung werde die freiwillige Testung in einem mobilen Testzelt angeboten, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Montag. „Gerade in einer Situation wie dieser ist dies ein sehr wichtiges Angebot an die Bevölkerung.“

Am Wochenende hatte das Landratsamt Dingolfing-Landau bekannt gegeben, dass sich auf einem mittlerweile abgeriegelten großen Gemüsebauernhof in der 3300-Einwohner-Gemeinde mehr als ein Drittel der dort arbeitenden Erntehelfer mit dem Coronavirus infiziert hatte. Ein Saisonarbeiter wird im Krankenhaus behandelt, einige weitere Infizierte weisen nach Ministeriumsangaben Symptome auf. Die 174 Erntehelfer*innen aus Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Ukraine waren bei der Gurkenernte eingesetzt.

Markus Söder (CSU) mit Maske.
Markus Söder (CSU) mit Maske. © Karl-Josef Hildenbrand

Masseninfektion in Bayern – Kontrollverlust bei Corona-Infektionen?

Nun sind sie untätig, denn die Ernte ist auf behördliche Anordnung gestoppt. Auf dem Hof war das vorgeschriebene Hygienekonzept nach Angaben von Landrat Werner Bumeder (CSU) nicht vollständig umgesetzt worden. Grüne und SPD werfen der Staatsregierung vor, die Kontrolle von Saisonarbeiter-Unterkünften vernachlässigt zu haben.
Das Landratsamt hat einen Bauzaun um das Gelände errichtet, ein Sicherheitsdienst überwacht das Ausgehverbot, Lebensmittel werden angeliefert. Da die 174 Erntehelfer*innen wenig Kontakt zur ortsansässigen Bevölkerung hatten, geht das Landratsamt bisher davon aus, dass sich die Infektionen nicht über den Hof hinaus verbreitet haben.

Corona-Infektion von Erntehelfern: Bessere Hygiene-Konzepte nötig?

Abgesehen von Mamming ist die Corona-Infektionsrate im Landkreis Hof vergleichsweise hoch. Die sogenannte 7-Tage-Inzidenz lag am Sonntag bei 37,8 Infizierten pro 100.000 Einwohner – höher als der „Signalwert“ von 35 pro 100.000, den die Staatsregierung in ihrem Corona-Frühwarnsystem festgelegt hat. „Wir beobachten jeden Anstieg des Infektionsgeschehens selbstverständlich mit großer Ernsthaftigkeit“, sagte Huml dazu. „Die Behörden vor Ort leisten gute Arbeit, ermitteln die Infektionsketten und identifizieren Kontaktpersonen, für die umgehend Quarantäne angeordnet wird, und führen umfangreiche Testungen durch“, sagte die oberfränkische CSU-Politikerin. „Wichtig ist, das Infektionsgeschehen frühzeitig genau zu kennen und die Infektionsketten zu unterbrechen.“

Söder: Verstärkte Kontrollen von Betrieben - Corona-Tests für Erntehelfer verpflichtend

Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich am Montag (27.07.2020) auf einer Pressekonferenz zu der Masseninfektion und kündigte verstärkte Kontrollen in Betrieben während der Erntezeit in Bayern an. Die Kontrollen sollen „unangekündigt, Tag und Nacht“ stattfinden. Die Erntehelfer sollen verpflichtend auf Corona getestet werden.

Alle Informationen der vergangenen Woche zum Nachlesen finden Sie in unserem News-Ticker zu Corona in Deutschland. Wieder steigen die Corona-Fallzahlen in Deutschland an. Wieder gibt es einen neuen Corona-Hotspot in Hessen. Während die einen eine zweite Welle fürchten, glaube andere, sie sei schon da.

In Deutschland geht die Sorge vor der zweiten Corona-Welle um. Doch ist sie schon da, oder nicht? Wissenschaftler, Verbände und Politiker sind sich uneins.

*fr.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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