Apple macht HomeKit offener – ein bisschen

Bislang durfte man den Smart-Home-Standard des iPhone-Produzenten nur unter strengen Bedingungen nutzen. Nichtkommerzielle Anbieter dürfen nun mitmachen.

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Für Bastler: Apple legt HomeKit-Spezifikation offen

HomeKit soll offener werden.

(Bild: Apple)

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Apples Smart-Home-Standard HomeKit gilt als sicher, setzte bislang aber auf ein striktes Zertifizierungsregime, das sich durchaus über mehrere Monate hinziehen konnte. Zur Entwicklerkonferenz WWDC 2017 hat der Konzern nun angekündigt, das Regime teilweise zu lockern. Das soll unter anderem Bastler ansprechen, die nichtkommerzielle Projekte planen. Auch ein von Apple genehmigter (und über Partner vertriebener) Authentifizierungschip kann bei diesen gegebenenfalls weggelassen werden.

Die HomeKit-Protokoll-Spezifikation für kompatibles Zubehör steht seit dieser Woche als PDF zum Herunterladen bereit. Voraussetzung zur Nutzung ist ein (auch kostenloser) Apple-Entwickler-Account. Das knapp 250 Seiten starke Dokument richtet sich speziell an die Open-Source- beziehungsweise nichtkommerzielle Entwicklergemeinschaft. Experimente wären damit auch mit Prototypen möglich, die die Authentifizierung allein in Software umsetzen – darunter, mit entsprechender Entwicklerarbeit, beliebte Bastel-Plattformen wie Arduino und Raspberry Pi.

Werden solche Geräte in ein HomeKit-Netz eingebunden, erhalten Nutzer eine Warnung auf ihrem iOS-Gerät. Apples Zertifizierungsprogramm "Made for i" muss nicht durchlaufen werden, solange ein Gerät nicht in den Handel gelangen soll.

Die Teilöffnung scheint Apple nutzen zu wollen, um mehr unabhängige Entwickler für HomeKit anzulocken. Aktuell ist dieser Markt auf größere Firmen und Start-ups mit entsprechendem Kapital beschränkt. In Sachen Verschlüsselung sollen allerdings auch bei dem Authentifizierungsverfahren in Software keine Kompromisse gemacht werden – entsprechend muss die Hardware potent genug für diese sein.

Daneben will Apple die Zertifizierung kommerzieller HomeKit-Geräte vereinfachen und beschleunigen. Es gibt einen neuen Zertifizierungsassistenten und neue, von Apple autorisierte Labore in den USA, Europa und China.

Verbesserungen wird es außerdem auch auf Nutzerseite geben: Die HomeKit-App ermöglicht künftig alternativ, Geräte per QR-Code sowie NFC einzubinden. Apple hatte bereits angekündigt, den im iPhone eingebauten Nahbereichsfunkchip mit iOS 11 (etwas) zu öffnen – wenn auch zunächst nur für bestimmte Geräte. (bsc)