US-Marine pumpt Öl aus Kieler Kreuzer ab
Die US Navy hat 72 Jahre nach dem Untergang das letzte Öl aus dem Kreuzer „Prinz Eugen“ geborgen. Auf dem Foto liegen das Spezialschill „Salvor“ und der Tanker „Humber“ an dem gekenterten Kreuzer.
Quelle: U.S. Army Space and Missile Defe
Kiel. Taucher der US-Marine haben in einer sechswöchigen Aktion fast eine Million Liter Treibstoff aus dem Rumpf des ehemals deutschen Kreuzer „Prinz Eugen“ abgesaugt. Das 215 Meter lange Kampfschiff der deutschen Kriegsmarine liegt seit 72 Jahren als gekentertes Wrack im Kwajalein-Atoll der Marschallinseln. Das Schiff lief vor fast 80 Jahren in Kiel bei der Germania-Werft vom Stapel.
Der Kreuzer sank nach Atombomben-Tests
Als im Mai 1945 der Zweite Weltkrieg endete, lag die „Prinz Eugen“ als einziges Großkampfschiff der Kriegsmarine fahrbereit in Kopenhagen. Die USA erhielten das Schiff als Kriegsbeute zugesprochen und überführten es in den Pazifik zu Tests. 1946 sank es nach mehreren Atombomben-Tests nahe der kleinen Insel Enubuj im Kwajalein-Atoll.
An Bord des mächtigen Schiffes waren nicht nur Munition und Ausrüstung aus dem Zweiten Weltkrieg. Fast eine Million Liter Treibstoff lagerten in den 173 Tanks der „Prinz Eugen“. Ein Teil davo trat auch aus und bedrohte das sensible Ökosystem in dem Atoll.
In einem Abkommen haben die USA die Beseitigung der Umweltbedrohung durch das zurückgelassene Schiff bei der Regierung der Marschallinseln zugesichert.
Am 1. September gingen etwa 20 Taucher der „Mobile Diving Salavage Unit 1“ der US Marine mit dem Bergungsschiff „Salvor“ ans Werk. Sie bohrten mit einem Spezialverfahren von außen mehrere Löcher durch den Rumpf und erreichbaren so die Tanks. Das Öl wurde in den Tanker „Humber“ gepumpt. Die Aktion endete am Wochenende.
Fast 97 Prozent des Öls abgesaugt
„Es gibt jetzt nicht mehr länger Lecks. Es wurden 97 Prozent des Öls entfernt. Das verbliebene Öl ist in einigen inneren Tanks eingeschlossen und gesichert“, sagt Kapitänleutnant Tim Emge, Kommandeur der Tauchereinheit. Es könnte erst bei einer späteren Bergung abgesaugt werden.
Eine Bergung des gekenterten Schiffes war in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals diskutiert worden. Die Vorhaben scheiterten aber jeweils an den Kosten. Nur einer drei großen Propeller der „Prinz Eugen“ wurde geborgen und nach Deutschland zurückgebracht und dem Deutschen Marinebund übergeben. Er steht seit heute als Erinnerung an das Schiff beim Marineehrenmal in Laboe.
KN