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Apple Watches schlagen Schweizer Uhren Apple verkauft mehr Uhren als alle Schweizer Hersteller zusammen

Wird immer beliebter: Die Apple watch

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Foto: Stephen Lam/ REUTERS

Der Technologiekonzern Apple hat im abgelaufenen Jahr Analysten zufolge  deutlich mehr Uhren abgesetzt als die gesamte Schweizer Uhrenindustrie zusammen. Laut Schätzungen des Analysehauses Strategy Analytics  gingen die Exporte der Schweizer Uhrenindustrie 2019 gegenüber 2018 um 13 Prozent auf 21,1 Millionen Exemplare zurück. Die Auslieferungen von Apple Watches bezifferte das Analysehaus auf 31 Millionen Einheiten.

Analoge Uhren seien zwar vor allem unter älteren Nutzern noch immer populär, erläuterte das Strategiehaus  die Entwicklung. Allerdings erfreue sich die Apple Watch aufgrund ihres Designs und ihrer Anwendungen vor allem in Nordamerika, Osteuropa und Asien großer Beliebtheit.

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Dass die Zahl der aus der Schweiz exportierten Uhren wohl auf den niedrigsten Wert seit mehr als 30 Jahren fallen würde, hatte zu Jahresende bereits die Nachrichtenagentur Bloomberg  berichtet. Und sich dabei auf Zahlen des Verbandes der Schweizer Uhrenindustrie berufen, denen zufolge in den elf Monaten bis November der Rückgang bei 13 Prozent auf 18,9 Millionen Uhren gelegen hatte.

Für Dezember wies der Verband  weitere rund 1,7 Millionen verkaufte Uhren aus, was die Schätzungen des Analysehauses glaubhaft macht. Apple selbst weist keine separaten Zahlen zur Apple-Watch-Poduktion aus. Andere Analysehäuser  hatten jedoch ebenfalls über massives Wachstum in dem Segment berichtet. 

Umsatz in der Schweiz steigt weiter - aber es gibt Probleme

Was den Wert der verkauften Uhren anging, konnte die Schweizer Uhrenbranche indes für das abgelaufene Jahr einen Zuwachs verkünden . 2019 seien Uhren im Wert von 21,7 Milliarden Franken (umgerechnet rund 20,2 Milliarden Euro) exportiert worden, teilte der Verband mit. Dies entspreche einem Plus von 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Apple hatte in der Wearables-Sparte 2019 insgesamt einen Umsatz von umgerechnet 24,7 Milliarden Euro erzielt. Zu diesem Geschäftsbereich gehören aber auch andere Produkte wie die populären AirPods-Ohrhörer und die HomePod-Lautsprecher.

Dabei hat es die Uhrenbranche neben der Konkurrenz durch Apple mit einer ganzen Reihe belastender Faktoren zu tun. Die Branche selbst nannte neben veränderten Konsumgewohnheiten der jüngeren Generation unter anderem die Coronavirus-Epidemie in China, die Lähmung des extrem wichtigen Marktes in Hongkong sowie die Entwicklung des Handels mit gebrauchten Uhren.

Das letzte Mal, dass die Schweizer Uhrenexporte so niedrig ausfielen, war laut Bloomberg  im Jahr 1984 - nach dem Aufkommen der Quartz-Konkurrenz, aus der sich die Uhrenindustrie schließlich mit dem Boom der Plastik-Swatch freischwimmen konnte.

mit dpa

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