Ein Mann für Tempo und Spektakel: Adam Pickett verstärkt die Löwen

Er soll in der Rosa-Parks-Halle demnächst für aufregende Basketball-Abende sorgen: Löwen-Chef Hermann Zechel (links) und Oliver Chochollek vom Sponsor Sparkasse Vest heißen Adam Pickett in Herten willkommen. © Thomas Braucks
Lesezeit

Offenbar haben die Hertener Löwen Adam Pickett über seine Mission nicht vollständig ins Bild gesetzt. Dass der Klub in der Regionalliga West in der vergangenen Saison kein einziges Heimspiel gewonnen hat, das erfährt der 25-jährige US-Amerikaner erst bei einem Spaziergang in der Hertener Fußgängerzone. „Ehrlich? Kein einziges? Die Heimspiele darfst du doch nicht verlieren!“, sagt Pickett und verspricht. „Das muss und das wird sich ändern.“ Die Löwen-Fans werden es sicher gern hören.

15 Stunden in Istanbul

Fest steht: Der Neuzugang der Löwen ist voller Tatendrang. Dabei war seine Anreise aus den USA nach Herten durchaus beschwerlich. Adam Pickett war auf eine Verbindung über Istanbul gebucht. 15 Stunden harrte er auf dem Flughafen der türkischen Metropole aus, bevor es weiter nach Frankfurt ging.

Im Klub ist er trotzdem sofort voll eingespannt, die Löwen haben am Montag ihr Sommercamp für den Nachwuchs gestartet. „Bei den Kids ist Adam schon mal unheimlich beliebt“, sagt Jens Lahutta, der Jugendkoordinator der Löwen. Dass der US-Amerikaner auch die Fans in der Rosa-Parks-Sporthalle begeistern wird, davon sind sie bei den Löwen überzeugt.

Picketts 28-Punkte-Derby ist unvergessen

Die hohen Erwartungen hat sich der Aufbauspieler selbst zuzuschreiben. In der Saison 2019/20 war Pickett schon in der 1. Regionalliga am Ball – für den vestischen Rivalen BG Dorsten. Im Oktober 2019 lief er in der Hertener Rosa-Parks-Halle auf und führte seine Mannschaft zu einem hauchdünnen 66:65-Erfolg. Regionalliga-Extraklasse war in diesem Abend nur einer: Adam Pickett. Der Point Guard drehte mächtig auf, war überall und vor allem nicht zu stoppen.

Seit diesem Abend im Oktober 2019 sind in Herten alle Adam-Pickett-Fans: Der US-Amerikaner war für die BG Dorsten der Sieggarant im Derby. © Thomas Braucks © Thomas Braucks

28 Punkte schenkte er den Löwen ein. „Waren es 28? Ich weiß es gar nicht mehr. Aber das ist auch nicht so wichtig. Wichtig ist nur, dass ich dem Team helfen konnte und wir gewonnen haben. Ich bin nämlich ein richtig schlechter Verlierer.“ Das bekamen in der Saison nicht nur die Löwen zu spüren. In der Regionalliga West gehörte Pickett mit seiner Dynamik und Treffsicherheit zu den spektakulärsten Spielern, bis er seinen Vertrag bei der BG Dorsten Anfang 2020 auflöste. Vorzügliche 24, 1 Punkte, 5,8 Rebounds und 4,3 Assists pro Spiel wies die Statistik damals für ihn aus.

„Er passt zum Basketball, den wir spielen wollen“

„Ich stehe seitdem mit Adam in Kontakt und freue mich, dass es jetzt geklappt hat, ihn nach Herten zu holen“, sagt Trainer Cedric Hüsken. „Mit seiner Schnelligkeit passt er zu dem Basketball, den wir spielen wollen. Adam kann selbst zum Korb ziehen, aber auch seine Mitspieler einsetzen.“ Für die Löwen bedeutet die Verpflichtung eine Zäsur. Seit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga ProB in die 1. Regionalliga, wo nur ein Nicht-EU-Spieler im Kader erlaubt ist, hat der Verein die großen Positionen am Korb mit US-Spielern besetzt. Nun baut der Klub wieder auf einen Spielmacher aus den Staaten.

Neue Saison sorgt für Kribbeln

Auch für Adam Pickett ist die kommende Regionalliga-Saison ein Neuanfang. Basketball spielt der US-Amerikaner, seit er denken kann. „Als ich zwei war, hat mir mein Dad einen Basketball in die Hand gedrückt.“ Ernsthaft beschäftigte er sich mit dem Spiel in der Schule und später bei den Winthrop Eagles aus dem US-Bundesstaat South Carolina in der College-Liga NCAA 1.

„Wegen Corona waren auch bei uns die Hallen geschlossen. Ich habe Läufe absolviert, mich fit gehalten“, berichtet Adam Pickett, der in einem Städtchen in Virginia lebt. Basketball trainieren oder spielen? Daran war kaum zu denken. „Für mich wird es ein aufregender Moment, wenn es in der Regionalliga losgeht.“

Mehr Jobs