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Nach Tierschutz-Skandal: Brucker Schlachthof wird liquidiert

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Eine der Szenen aus dem Video der Soko Tierschutz
Eine der Szenen aus dem Video der Soko Tierschutz © Soko Tierschutz

Nach den Verstößen gegen den Tierschutz und den entsprechenden Vorwürfen gegen die Verantwortlichen wird die Brucker Schlachthof GmbH & Co.KG aufgelöst: Das Ende für den Brucker Schlachthof in seiner bisherigen Form.

Alle Mitarbeiter werden freigestellt. Das bedeutet auch das Aus für den bisherigen Geschäftsleiter und den Betriebsleiter. Betroffen sind um die 15 Mitarbeiter. 

Noch-Geschäftsführer Max Keil kündigte am frühen Dienstagnachmittag eine Erklärung zu dem Thema an. Vorher hatte die vierköpfige Verwaltungsgesellschaft getagt und entsprechende Beschlüsse gefasst. 

In 14 Tagen sollen die Kommandististen einberufen werden. Sie werden entscheiden müssen, was mit dem Grundstück und dem Gebäude geschieht. Nach ersten Informationen müssen sie aber nicht damit rechnen, beim Aus der Firma finanzielle Einbußen zu erleiden. Betroffen davon ist dann auch der Landkreis als stiller Teilhaber mit einer Einlage im Wert von 150 000 Euro. 

Am Montag hatte das Brucker Landratsamt weiteres Video-Material gesichtet, das der Verein Soko Tierschutz im Schlachthof gedreht hatte. Dieses Material ist unverpixelt. Was auf diesen Bändern zu sehen sei, sei nennenswert, sagte eine Sprecherin der Kreisbehörde, ohne weitere Details bekannt geben zu wollen. Das Material werde an die höheren Aufsichtsbehörden (Regierung von Oberbayern und LGL) weiter gegeben. Wer davon ausgehe, dass das weitere Material die Lage verschärft habe, liege nicht falsch, hieß es. 

Die Soko Tierschutz hatte die ganze Geschichte ins Rollen gebracht. Sie hatte ein Video mit Aufnahmen aus dem Schlachthof veröffentlicht, auf dem Verstöße gegen den Tierschutz zu sehen sind. 

Am Dienstagnachmittag verschickte Geschäftsführer Max Keil in diesem Zusammenhang eine persönliche Erklärung. Im Wortlaut:

„Seit 20 Jahren arbeite ich als Landwirtschaftsmeister fast täglich, ohne wirtschaftlichen Profit für den Brucker Schlachthof. Mein einziger Beweggrund dafür war, Tierleid zu minimieren und vernünftiges Nahrungsmittel zu erzeugen. Nach der aktuellen Kampagne muss ich sagen, es geht nicht mehr.“

Die Erklärung des Schlachthofs zu dem Thema unter dem Titel „Brucker Schlachthof kann nicht mehr“ lautet wie folgt: 

„Die gesellschaftlichen und ordnungspolitischen Entwicklungen machen den Weiterbetrieb der Firma Brucker Schlachthof unmöglich. Die gesamte Schlachtmannschaft ist entlassen. Zu anonym entstandenen und inszenierten Vorwürfen müssen wir keine Erklärung abgeben.“

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