Berlin. Hinter dem Namen „South Embassy“ verbirgt sich keine Botschaft, sondern das Geschäft der Chilenin Cecilia Fuentes Ibarburu in Mitte.

Reich bestickte Kleider aus Mexiko, weiche Alpakaschals aus Peru, Schmuckdesign vom Amazonas, typische Filzhüte aus Ecuador oder Düfte, die den verführrischen Namen „Girl of Ipanema“ tragen – das kleine Kaufhaus in Mitte wirkt wie eine südamerikanische Wunderkammer. „Ich habe 2000 verschiedene Produkte im Sortiment!“ Cecilia Fuentes Ibarburu sprüht geradezu vor Ideen – und weiß zu begeistern. „Ich bin einfach an allem interessiert, das ist das Problem“, meint sie lachend.

In ihrer Heimat Chile hatte sie eine Modemesse organisiert, dabei neue Designer und lokale Stoffe aus der Wolle von Alpakas und Vikunjas entdeckt. Das könne man besser vermarkten, fand sie: ,,Deshalb habe ich ‚South Embassy‘ gegründet und kam mit dem Projekt nach Berlin.“ Ihr Flagship-Store South Embassy in der Shoppingmeile rund um die Alte Schönhauser Straße in Mitte ist dabei vieles zugleich: Einzel- und Großhandel für Mode, Design, Deko, Medien, Weine und Spezialitäten aus ganz Südamerika, aber auch Veranstalter von Latin-Events und Treffpunkt der Community. Zum Laden gehören auch ein Online-Shop und eine Online-Galerie.

Auch Lebensmittel, Spirituosen und Kunst werden angeboten.
Auch Lebensmittel, Spirituosen und Kunst werden angeboten. © Lena Ganssmann

„Ich verstehe ,South Embassy‘ wörtlich: eine Botschafterin für südamerikanische Kultur und Geschäfte zu sein, Leute zusammenzubringen und mitzuhelfen, hier oder in Südamerika Geschäftsideen zu verwirklichen.“

"South Embassy": Der Laden soll auch ein Treffpunkt sein

Die Chilenin landete nach ihrem Tourismus- und Industriedesignstudium zufällig in Deutschland: Beim Skifahren verliebte sie sich in einen Münchner und ging mit ihm nach Bayern. Deutsch lernte sie im Münchner Bach-Chor: „Ich habe meine eigene Methode entwickelt“, erzählt sie. „Wenn man in einer Fremdsprache singt, erlernt das Unterbewusste automatisch die Sprache und die Sprachmelodie.“

Für Cecilia Fuentes Ibarburu sind ihre Waren nicht nur Konsumartikel: „Hinter jedem Produkt steht eine Geschichte, stehen Menschen und Kultur.“ Ihre Kundschaft besteht aus Südamerikaner, Berlinern aus dem Viertel und Touristen. „Gastlichkeit gehört für mich einfach dazu, ich will auch diese Wärme vermitteln.“

Und in Hinblick auf den kommenden Herbst meint Cecilia Fuentes Ibarburu. „Das Wetter in Berlin ist oft kalt, es gibt wenig Farben im Winter. Der Laden soll eine Oase sein, mein Zuhause, wo ich die Leute empfange.“ Und das glaubt man ihr gern.

South Embassy, Alte Schönhauser Str. 33–34, Mitte, Mo.–Sbd. 12–20 Uhr, Tel. 28 04 16 81, www.south-embassy.com