Die Gastgeber konnten sich am Ende über eine reiche Ausbeute an Meistertiteln und weiteren Treppchenplätzen freuen. Etwa 630 Zuschauerinnen und Zuschauer, in der Regel den jeweiligen Fanblocks der teilnehmenden Vereine zuzuordnen, hatten in der ausverkauften Halle Platz gefunden – und unbändiger, ohrenbetäubender Jubel aus dem Eggersdorfer Lager brandete auf, als klar war, die Blaue Garde ist wieder Landesmeister. Nach 13 Jahren Titelabstinenz war es den Ü15-Mädels des ECC 2019 gelungen, sich erneut an die Spitze zu tanzen. Und mit einer hochkonzentrierten, weitestgehend fehlerfreien Darbietung konnte der Titel nun vor heimischer Kulisse verteidigt werden. Souverän tanzten sich die jungen Damen als letzter Start in ihrer Kategorie vor die drei Konkurrenten vom BKC aus Brandenburg (Havel), Glindow und Schwarzheide. Gleich 21 Punkte Vorsprung trennten die Doppeldörflerinnen von ihren nächsten Verfolgern.
Landesmeisterschaft 2020 Karnevalistischer Tanzsport

Bildergalerie Landesmeisterschaft 2020 Karnevalistischer Tanzsport

34 Punkte Vorsprung auf Zweite
Den wohl souveränsten Sieg des Turniers und zugleich die Tageshöchstwertung von 432, zusätzlich mit dem Wanderpokal gewürdigt, fuhr allerdings eine Solistin ein. Zum fünften Mal ist Pauline Blankenburg, das Ausnahmetalent der Märkischen Tanzsportgemeinschaft (MTSG) im KSC Strausberg, Berlin-Brandenburger Landesmeisterin der Ü15-Mariechen. Das Ergebnis bedeutete 34 Punkte Abstand zur Zweitplatzierten Miriam Pfeiffer aus Glindow. Pauline, die seit jeher auch ihre Choreografien ganz eigenständig entwickelt, ist damit noch einmal eine Klasse für sich.
Damit ist sie das große Vorbild für Maja Merbach. Für die Neunjährige aus Eggersdorf, die aber ungeachtet ihres Wohnortes nicht beim ECC, sondern in der MTSG tanzt, ist es die erste Saison als Solistin. Die Landesmeisterschaft war dabei das fünfte Turnier, bei dem das Nachwuchstalent nun so richtig zeigen konnte, was in ihm steckt. Maja holte bei den Jugendmariechen den Titel und schnitt dabei sogar noch besser ab als ihre schon etwas erfahrenere Vereinskameradin Ida Bildau, die sich immerhin noch über Rang drei freuen konnte. "Das ist Majas bisher bestes Ergebnis", war auch Papa Michael Merbach ganz stolz.
Die Kategorie der jüngsten Mariechen war zugleich die einzige des Tages, bei der zur Siegerehrung ein Dreigestirn aus Märkisch-Oderland auf dem Podest stehen durfte. Denn zwischen Maja und Ida rangierte als Zweite noch Jella Ulrich, eine ebenfalls vielversprechende Nachwuchshoffnung des TSV Fredersdorf-Vogelsdorf. Vereinskollegin Josefine Blankenstein wurde Sechste. Mit zwei Punkten diesmal knapp am Podium vorbei schrammte die Vorjahresdritte Ronja Astalosch vom ECC.
Ihr Verein konnte sich dafür bei den Jüngsten noch über gleich zwei Meistertitel freuen. Beim Gardetanz ließen die ECC-Mädels unter anderem die Strausberger als Vizemeister und die TSV Fredersdorf-Vogelsdorf auf Rang vier hinter sich. Im Jugendschautanz schaffte es die Eggersdorfer Tanz-Geschichte "Von Federn und Freundschaft" mit 386 Punkten solide auf Platz eins vor den Bienchen aus Glindow ("BEE Happy!"/372) und den ebenfalls farbenfrohen "Minions im Bananenfieber" (329), die der TSV ins Rennen geschickt hatte. Nur auf Rang drei von vier Starts schaffte es hingegen der ECC-Juniorenschautanz "Mit einem Lächeln auf den Lippen kann ein jeder Clown entzücken".
Personalengpässe bei Junioren
In der mittleren Altersklasse fehlte, vor allem für die Fans etwas überraschend, auch die Rote Garde der Gastgeber. Die bringt es derzeit aufgrund von Personal­engpässen nicht auf die Mindestzahl von sechs Turniertänzerinnen. Ein ähnliches Problem plagt die benachbarten Strausberger momentan bei der Ü15-Garde, die im Vorjahr noch Vizemeister werden konnte. Eben einen solchen zweiten Platz ertanzten sich im Gardetanz nun aber die MTSG-Junioren – als Vorjahresdritte nicht zuletzt angesichts der weggefallenen starken ECC-Konkurrenz ebenso einen Platz aufgerückt wie die nun siegreichen Brandenburgerinnen.
Eine solide Leistung lieferten auch bei den Ü15-Mariechen Alina Meißner vom ECC als Vierte (384 Punkte, nur um einen haarscharf am Podest vorbei) und Vivian Jakobitz vom TSV als Fünfte (377) ab. Weiter hinten rangierten als Sechste Janice Schütze (ECC) und Francesca Jockel (TSV) als Achte. Bei den Junioren-Mariechen ist die Teltowerin Emily Emilia Ritz mit Nachwuchs-Tageshöchstwertung 427 Punkte ebenso eine Klasse für sich wie Pauline Blankenburg bei den "Großen". Immerhin nur drei Punkte hinter der Zweitplatzierten Nika Linn Wagner aus Babelsberg schaffte es Celina Sophie Scholz von der MTSG (412) noch auf Rang drei – weiterer Triumph für die Strausberger und 30 Punkte Abstand zu Lauryn Jakobitz (TSV) auf Rang vier.  Emily Tröger, Emma Lang und Angelina Radke (alle TSV) mussten sich mit den Plätzen sieben, acht und zehn begnügen.
Gewohnt souverän führte Matthias Luttmer als Moderator durch den Tag. Er vergaß nicht die vielen Dankesworte – sei es an das eigene ECC-Team für Aufbau, Versorgung und mehr, die Gemeinde, FAWZ-Schule und beide Ortsteil-Feuerwehren sowie den Hauptsponsor Sparkasse. Ebenso der Jury sowie den Sanitätern vom DRK und Turnierärztin Christina Glaubitt, die sich um einige Verletzte kümmerten. Dem Ausrichter insgesamt dankte Walter Kassin, langjähriger Präsident des Landesverbandes KVBB, der ebenso wie sein Nachfolger Fred Witschel bei der Meisterschaft war.

Info