Oberhausen. . Am Pfingstmontag ist es soweit: Gastgeber RW Oberhausen und RW Essen spielen um den Niederrheinpokal und den Einzug in den DFB-Pokal.

„Wir sind so vorbereitet wie auf kein anderes Spiel bisher“, sagt Mike Terranova. „Und ich würde am liebsten sofort spielen!“ Doch der RWO-Trainer und seine Kleeblätter müssen sich bis zum Pfingstmontag gedulden, ehe um 17 Uhr das Finale im DerWesten-Niederrheinpokal gegen RW Essen im heimischen Niederrheinstadion angepfiffen wird.

„Ich hoffe ganz einfach, dass die Fans voll auf ihre Kosten kommen, alles friedlich bleibt und wir am Ende gewinnen. Wir sind einfach mal wieder dran“, so Terranova, der mit seinem Team in der direkten Vorbereitung neue Wege geht. „Wir sind abends vorher zusammen im Hotel, trinken noch ein Bier, quatschen und fahren am Spieltag gemeinsam mit dem Bus zum Spiel. Ich freue mich, dass der Verein dies ermöglicht hat“, so der Coach und fügt an: „Das verhindert auch, dass der ein oder andere Spieler im Stau steht und zu spät kommt.“

Neuland für die jungen Spieler

Der langjährige Profi kann gerade den jungen Akteuren vor so einer Partie aber noch mehr mitgeben. „Die meisten haben noch nie vor so einer Kulisse gespielt und ich rate ihnen, es zu genießen. Emotionen sind wichtig, aber ich muss sie auch im Griff haben“, so der 41-Jährige. „Und egal, wie es läuft: Keiner darf sich verstecken oder passiv werden. Sonst werde ich aktiv.“

„Die Vorfreude bei uns ist so groß wie die in Oberhausen“, sagt RWE-Trainer Karsten Neitzel. „Es wurde zuletzt viel darüber geschrieben, ob wir mit einem Pokalsieg die Saison nicht noch versöhnlich abschließen könnten. Ich finden, die Mannschaft hat in den letzten Wochen einen vernünftigen Job gemacht und am Montag geht es nur darum, vor einer tollen, friedlichen Kulisse in den DFB-Pokal einzuziehen.“

Beide Duelle in der abgelaufenen Regionalliga-Saison endeten 1:1. Die Erfolgsbilanzen in den Vereinshistorien dagegen sind eindeutig. Während RWE mit neun Titeln Rekordtitelträger in diesem Wettbewerb ist, wartet RWO seit zwanzig Jahren auf die Trophäe. Der zweite Pokaltriumph der Kleeblätter ist 22 Jahre her.

„Ich habe mich am Spieltag nur von Voltaren ernährt“

Auch personell geben die Trainer vor dem Derby Einblicke. „Kevin Grund und Robin Urban haben zuletzt gesundheitlich bedingt gar nicht trainiert beziehungsweise das Training abgebrochen. Da muss man die Entwicklung übers Wochenende abwarten“, so Neitzel. „Kamil Bednarski hat immer noch Knieprobleme und ist fraglich. Klar ist aber: 90 Prozent reichen am Montag nicht.“ Den Gästen definitiv Fehlen werden Marcel Lenz (Sehnenriss), Cedric Harenbrock (Kreuzbandriss) und Roussel Ngankam (Muskelfaserriss).

Terranova kontert die Frage nach dem Personal gewohnt locker: „Wehwehchen gibt es immer, ich habe mich früher am Spieltag nur von Voltaren ernährt.“ Konkreter wird es aber auch: Neben den Ausfällen von Alexander Scheelen (gesundheitlich bedingt) und Jasper Stojan (Kreuzbandriss) plagen sich auch Can Serdar (Achillesferse) und Jannik Löhden (Meniskus) noch mit Problemen. „Es wird eine Mannschaft spielen, die so noch nie zusammen aufgelaufen ist“, verrät Terranova. „Aber das war in dieser Saison ja schon oft der Fall.“

„Für mich eine gute Saison“

Die zahlreichen Verletzungen der routinierten Leistungsträger haben dem Nachwuchs Chancen ermöglicht, die dieser nutzte. „Die Leute sagen, dass Platz neun am Ende nicht gut war, aber für mich war es eine gute Saison“, so Terranova. „Wir haben junge Leute rangeführt und eingebaut, das ist überlebenswichtig für den Verein.“

Zwei dieser Youngster haben für Montag beste Aussichten, vor mindestens 12 000 Zuschauern das neue Pokaltrikot der Kleeblätter beim Anpfiff zu tragen. Tarik Kurt hat in seinem ersten Seniorenjahr schnell Fuß gefasst und in den letzten elf Partien sechs Treffer erzielt. Zudem war er mit seinem Viererpack im Pokal-Halbfinale beim 5:4 gegen den FSV Duisburg Garant dafür, dass die Rot-Weißen nun überhaupt in dieser tollen Situation sind.

Eine Einsatzgarantie bekommt Mike Jordan, den Terranova vorzeitig aus der A-Jugend geholt hat und der die letzten vier Regionalliga-Partien in der Innenverteidigung durchspielte. „Er muss noch lernen, nicht so blauäugig zu sein und dass hinter ihm nur noch der Torwart ist. Aber er ist ein Kopfballungeheuer, schnell und ein super Junge, der auch lernen will.“

Großartig lernen, Erfolge zu feiern, müssen auch junge Spieler nicht. Das würde bei einem Gewinn des DerWesten-Niederrheinpokals und dem Einzug in den DFB-Pokal bestimmt automatisch klappen.

Noch Karten erhältlich

Für Stehplätze im Emscherkurvenblock 1 gibt es am Samstag jeweils in den Touristik-Zentren im Hauptbahnhof (bis 13 Uhr) und im Centro (bis 20 Uhr) noch Karten. Restkarten am Spieltag gibt es ab 15 Uhr vor Ort.

Um den Druck von Toren zu nehmen, öffnet der Stadionvorplatz bereits um 14 Uhr. Der Pendelverkehr beginnt um 13.30 Uhr.

Wie berichtet, wird der Schotterparkplatz hinter der Arena am Centro sowie das angrenzende Parkhaus (P8) für Stadionbesucher reserviert.

Die Parkplätze P2 B und C sind ausschließlich mit einem bereits erhaltenen Parkschein zu nutzen. Die Polizei weist darauf hin, dass Falschparker sofort abgeschleppt werden.

Die Pressekonferenz zum Pokalfinale finden Sie hier.

Tim Hermes bleibt bei RWO

Der SC Rot-Weiß Oberhausen hat den Vertrag mit seinem Abwehr-Spieler Tim Hermes verlängert. „Wir freuen uns, mit der Verlängerung von Tim eine Stütze der Mannschaft weiterhin an den Verein gebunden zu haben“ so Jörn Nowak, sportlicher Leiter RWO. Hermes kam 2015 von Rot-Weiss Essen zu den Kleeblättern. In der aktuellen Saison kam er auf 27 Einsätze in der Liga und drei im Pokal. „Ich bin sehr glücklich darüber, auch in Zukunft für RWO zu spielen. Ich fühle mich sowohl innerhalb der Mannschaft als auch in der Stadt sehr wohl“ kommentiert Tim Hermes seine Vertragsverlängerung.