Kleve / Kamp-Lintfort. . Die Wahlversammlung der Hochschule Rhein-Waal Kleve / Kamp-Lintfort beriet hinter verschlossenen Türen. Das Votum war eindeutig.

Fröhliche Gruppen von Erstsemestern strömten am Montag an ihrem ersten Tag durch Kleve. Studierende der Hochschule Rhein-Waal. Einer Hochschule, die seit Montagabend keine Präsidentin mehr hat.

Einstimmig war Dr. Heide Naderer abgewählt worden. Nach zwei Stunden Sitzung, in denen sich die Hochschulwahlversammlung zwei Mal zu nicht öffentlicher Beratung zurück zog, stand das eindeutige Ergebnis fest. Das sei ein „Votum für die Hochschule und für ihre Zukunft“, sagte abschließend Versammlungsvorsitzender Hochschulratsvorsitzender Prof. Aloys Krieg.

Naderer wurde fristlos von Amt entbunden

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Heide Naderer und ihr Anwalt waren beide nicht zu dem Termin erschienen. Es lag nur eine schriftliche Erklärung der Noch-Hochschulpräsidentin vor, über die es hinter verschlossenen Türen eine Aussprache gab. Vier von vier Vertreter des Hochschulrates, neun von neun Professoren und zwölf von zwölf Mitgliedern übriger Gruppen (zum Beispiel Studierendenvertreter) gaben dann ihre Stimmzettel mit einem „Ja“ zur Abwahl ab. Im weiteren Wahlgang mit einer Stimme weniger aus dem Lager der diversen Gruppen gab es auch ein „Ja“ dazu, dass Heide Naderer ihr Amt nicht weiterführen solle, bis ein Nachfolger gefunden wäre. Sie ist somit ‘raus.

Die recht öffentliche Auseinandersetzung hatte im Frühjahr begonnen, als Heide Naderer Intrigen an der Hochschule spürte und ihren Rücktritt zunächst selbst anbot, dann aber vom Rücktritt zurücktrat. Der Hochschulrat der Hochschule Rhein-Waal beschloss am 8. August, einen Antrag auf Abwahl der Präsidentin an die Hochschulwahlversammlung zu stellen. Am 23. August erhielt Naderer ein Rufangebot auf eine Professur, das sie aber ablehnte. Der jetzt beratene Antrag auf Abwahl wurde begründet mit „zerrütteten“ Beziehungen zwischen Präsidentin, Organen und Funktionsträgern der Hochschule. Man wolle „eskalierende Spannungen“ vermeiden, die die HSRW „schwer schädigen“ könnten. Prof. Dr. Georg Hauck als Stellvertreter wird bis zur Wahl eines Nachfolgers kommissarisch die Geschicke der Hochschule leiten.