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Vermisst: Reicher Geschäftsmann Opfer eines Verbrechens? Ermittler durchkämmen Wald

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Die Polizei durchsucht ein Waldstück in Hammersbach bei Hanau nach dem vermissten Alojzij Zitnik.
Die Polizei durchsucht ein Waldstück in Hammersbach bei Hanau nach dem vermissten Alojzij Zitnik. © 5Vision

Mit einem Großaufgebot durchsucht die Polizei zwei Waldstücke in Hammersbach bei Hanau nach dem vermissten Alojzij Zitnik. Die Fahnder haben eine schlimme Vermutung.

Update von Freitag, 26.03.2021, 11.36 Uhr: Seit mehr als zwei Monaten schon wird der Geschäftsmann Alojzij Zitnik aus Frankfurt vermisst. Weil er immer noch spurlos verschwunden ist, sucht die Polizei seit Donnerstag (25.03.2021) mit einem Großaufgebot im Wald in Hammersbach bei Hanau nach dem 79-Jährigen. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft Hanau auf Nachfrage bestätigt. Die Polizei geht davon aus, dass der Vermisste nicht mehr lebt. Nach der Durchsuchung einer Werkstatt in Hammersbach, zu der Alojzij Zitnik am Tag seines Verschwindens fahren wollte, hat die Polizei den Inhaber festgenommen. Der 57-Jährige steht unter dem dringenden Verdacht, den Vermissten im Streit getötet zu haben. Nun durchkämmt die Polizei den Hammersbacher Wald.

Auch am Freitag (26.03.2021) sucht eine Hundertschaft aus Mühlheim nach Alojzij Zitnik. Die Polizei geht davon aus, dass der Einsatz bis in den frühen Abend andauern wird. Am Donnerstag waren auch Polizeihunde im Wald dabei. Im Fokus der Suchaktion stehen zwei Waldstücke zwischen Hammersbach-Langenbergheim und Eckertshausen zwischen Hanau und Büdingen. Vor etwa einem Monat hat die Polizei einen 57-Jährigen, der unter dem dringenden Tatverdacht des Totschlags steht, festgenommen. Der Mann hat seinen Wohnsitz in Büdingen. Als Motiv für den mutmaßlichen Mord an Alojzij Zitnik gibt die Polizei ausstehende Geldforderungen an. Möglicherweise kam es deshalb zu einem heftigen Streit.

Vor mehr als zwei Monaten wurde der 79-Jährige als vermisst gemeldet. Das letzte Lebenszeichen des Geschäftsmanns aus Frankfurt datiert vom 21. Januar. Einen Tag später hat die Polizei den Porsche Cayenne des Vermissten im Industriegebiet in Maintal-Bischofsheim gefunden.

Vermisster Frankfurter: Ermittler vermuten Gewaltverbrechen – und nehmen Verdächtigen fest

Update von Donnerstag, 25.02.2021, 11.45 Uhr: Im Fall des vermissten Alojzij Zitnik hat die Polizei einen Verdächtigen festgenommen. Dabei handelt es sich um einen 57 Jahre alten Mann aus Büdingen, wie die Staatsanwaltschaft Hanau auf Nachfrage bestätigte. Oberstaatsanwalt Dominik Mies erklärte, dass die Polizei am Mittwoch (24.02.2021) umfangreich das Gelände einer Werkstatt in Hammersbach nahe Hanau durchsuchte. Im Zuge der Durchsuchungen nahmen die Ermittler den Inhaber der Werkstatt fest. Er steht unter dringendem Tatverdacht des Totschlags.

Der 79-Jährige hatte auf dem Gelände mehrere Fahrzeuge untergestellt, um die er sich in seiner Freizeit kümmerte. Das Areal, das dem vermissten Frankfurter gehört, war größtenteils an den Tatverdächtigen aus Büdingen vermietet.

Die Spurensicherung suchte gestern auf dem Gelände des Autohauses in Hammersbach nach Spuren.
Die Spurensicherung suchte am Donnerstag (25. Februar 2021) auf dem Gelände des Autohauses in Hammersbach nach Spuren. © Mike Bender

Mann aus Frankfurt bei Hanau verschwunden: Blutspuren an Handy untersucht

Der 79-jährige Vermisste machte sich auch am Tag seines Verschwindens auf den Weg in die Werkstatt des Tatverdächtigen, die etwa 15 Kilometer nordöstlich von Hanau liegt. Nach derzeitigem Kenntnisstand gehen die Ermittler davon aus, dass er dort auch ankam. Als der Senior aus Frankfurt auch nach Stunden nicht zurückkehrte und auf dem Handy nicht erreichbar war, meldete seine Frau ihn als vermisst. Seitdem sucht die Polizei öffentlich nach Alojzij Zitnik.

Das Auto des Vermissten wurde dann am darauffolgenden Freitag (22.01.2021) von einer Polizeistreife im Industriegebiet in Maintal-Bischofsheim gefunden. In dem Wagen befanden sich neben persönlichen Kleidungsstücken des Mannes auch sein Portemonnaie mit mehreren hundert Euro. Am Freitagabend, wenige Stunden nachdem der schwarze Porsche Cayenne in Maintal gefunden worden war, tauchte ein paar hundert Meter vom Fundort des Autos entfernt auch das Handy des Vermissten auf. Daran befanden sich Blutspuren. Die Staatsanwaltschaft berichtet, dass eine kriminaltechnische Untersuchung ergab: Es handelt sich eindeutig um das Blut des 79-Jährigen.

Vermisst in Maintal: Polizei nimmt Werkstatt-Besitzer wegen Verdacht auf Todschlag fest

Die Staatsanwaltschaft Hanau geht derzeit davon aus, dass es zwischen dem 57-jährigen Tatverdächtigen und dem 79-Jährigen zu einem heftigen Streit kam. Der Frankfurter habe diesen vermutlich nicht überlebt. Bereits in der Vergangenheit soll es öfter zu Unstimmigkeiten wegen offener Geldforderungen gekommen sein. Neben der Werkstatt untersucht die Polizei noch zwei weitere Objekte, die mit dem 57-Jährigen in Zusammenhang stehen. Da die Durchsuchungen noch laufen, kann die Hanauer Staatsanwaltschaft in diesem Zusammenhang allerdings noch keine näheren Informationen bekannt geben.

Die Polizei fahndete am 22. Januar auch mit einem Hubschrauber nach dem Vermissten, jedoch ohne Erfolg. Die Familie des Vermissten hat zudem eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die helfen, Zitnik zu finden. Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft gibt es dennoch bis jetzt keine konkreten Hinweise, wo genau sich der Rentner befindet. Um die Hintergründe des Geschehens aufzuklären, hat die Kriminalpolizei Hanau eine Arbeitsgruppe mit der Bezeichnung „AG Cayenne“ gebildet. Eine wesentliche Rolle könnte dabei ein altes schwedisches Militärfahrzeug spielen, das zur Tatzeit in der Werkstatt in Hammersbach stand und einem Bekannten des Verdächtigen gehört. Mit diesem Geländewagen in Tarnfarben, der einem Unimog ähnelt, wurden der Verdächtige und sein Bekannter öfter auf Wald- und Feldwegen in der Gegend um Hammersbach gesehen. Der Bekannte steht laut Staatsanwaltschaft allerdings nicht im Verdacht, etwas mit dem Verschwinden des Frankfurter Geschäftsmannes zu tun zu haben.

Nun sucht die Polizei Zeugen, die am 21. Januar 2021 oder in der Zeit danach ein solches Fahrzeug im Raum Hammersbach, Ronneburg oder Büdingen gesehen haben. Sie werden gebeten, sich bei der Polizei unter der Rufnummer 06181 100-123 zu melden. Der Festgenommene aus Büdingen soll noch am Donnerstag (25.05.2021) der Ermittlungsrichterin vorgeführt werden.

War es ein Gewaltverbrechen? - Senior aus Frankfurt mehr als einen Monat vermisst

Erstmeldung von Mittwoch, 24.02.2021: Maintal – Seit über einem Monat wird der 79-jährige Alojzij Zitnik aus Frankfurt mittlerweile vermisst. Was genau geschehen ist, scheint noch unklar. Die Staatsanwaltschaft in Hanau geht mittlerweile jedoch von einem Gewaltverbrechen aus.

Zuletzt gesehen wurde Zitnik am 21. Januar 2021 gegen 12.10 Uhr in Hammersbach, etwa 15 Kilometer entfernt von Hanau. Dort hatte der Ingenieur eine Werkstatt gemietet, in der er an Oldtimern herumtüfteln konnte. Nach Angaben der Ermittler gegenüber des „Hessischen Rundfunks“ habe es bereits ab 12.18 Uhr kein Lebenszeichen mehr von Zitnik gegeben, da er keine Anrufe auf seinem Mobiltelefon mehr entgegennahm. Diese Tatsache spricht laut Oberstaatsanwalt Dominik Mies dafür, dass der gebürtige Slowene Opfer eines Gewaltverbrechens wurde. Zitnik sei als sehr zuverlässig bekannt gewesen – vor allem gegenüber seiner Frau. „Er hat immer gesagt, wann er wo hinfährt und immer gesagt, wann er zurückkehrt“, sagte Mies im Gespräch mit dem „Hessischen Rundfunk“.

Alojzij Zitnik
Alojzij Zitnik wird seit Ende Januar vermisst. © Polizei Südosthessen

Das Auto des vermissten Alojzij Zitnik wurde von einer Polizeistreife in der Bruno-Dressler-Straße im Industriegebiet in Maintal-Bischofsheim gefunden. Gemäß Zeugenaussagen befanden sich am Tag des Verschwindens gegen kurz nach 16 Uhr mehrere Personen um das in Bischofsheim geparkte Auto.

Mann aus Frankfurt vermisst: Staatsanwaltschaft Hanau ermittelt in alle Richtungen

Laut Mies wurde das Auto von einer unbekannten Person und nicht von Zitnik selbst dorthin bewegt. Anschließend sei die Person von einem weiteren Unbekannten in einem Fahrzeug abgeholt worden. Auch nach über einem Monat arbeiten immer noch mehrere Fahnder der Polizei an der Suche nach dem 79-jährigen Frankfurter. Mies bestätigt auf Nachfrage unserer Zeitung, dass die Ermittlungen noch laufen. „Wir ermitteln nach wie vor in alle Richtungen“, sagt Mies. „Wir schließen hierbei ein Tötungsdelikt nicht aus.“

Die Familie des Vermissten hat zudem mittlerweile eine Belohnung von 10.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die helfen, Zitnik zu finden. Hinweise können an die Polizei Hanau gegeben werden unter 06181 100 123. (Von Jan Max Gepperth)

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