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Hacker greifen Waldkraiburger Unternehmen an - Stillstand bei Netzsch

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  • Raphaela Lohmann
    VonRaphaela Lohmann
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Die Netzsch-Gruppe ist Ziel eines Hackerangriffs geworfen. Seit Freitagnachmittag läuft in dem Unternehmen mit weltweit rund 3700 Mitarbeitern die Produktion nur in einem stark reduziertem Umfang. Der Wiederherstellungsprozess ist in vollem Gange, wird aber noch einige Tage in Anspruch nehmen.

Waldkraiburg – Die Netzsch-Gruppe hat am Freitag ihr komplettes Netzwerk heruntergefahren. Wie Jens Heidkötter, kaufmännischer Geschäftsführer bei Netzsch Pumpen & Systeme, auf Nachfrage bestätigt, hat ein gezielter Hackerangriff das Firmen-Netzwerk befallen. Dabei handelt es sich um einen Verschlüsselungstrojaner, der nach und nach alle Daten des Unternehmens verschlüsselt hätte. Das Unternehmen hat den Angriff zum Glück aber schnell bemerkt.

Nur manche Bereiche blieben verschont

„Freitagnachmittag hat der Virenscanner an unserem Hauptsitz in Selb angeschlagen. Die IT hat schnell reagiert und das Netzwerk heruntergefahren“, sagt Heidkötter. Damit habe das Unternehmen Zeit gewonnen und verhindern können, dass sich der Trojaner weiter ausbreitet. Nur geringe Teile des weltweiten Netzsch-Netzwerks seien deshalb von dem Hackerangriff betroffen. 

Kaufmännischer Geschäftsführer Jens Heidkötter bestätigt einen gezielten Angriff auf das Netzwerk des Unternehmens.

Waldkraiburger Unternehmen über Ausmaß

Das Wochenende habe das Unternehmen dazu genutzt, den Umfang des Angriffs zu ermitteln, jeden Winkel des Netzwerks und jeden Computer zu untersuchen und die problematischen Bereiche zu identifizieren. Nach zwei Tagen lässt sich sagen, dass nur manche Bereiche vom Hackerangriff verschont blieben. „Bei Netzsch Pumpen & Systeme gibt es voraussichtlich keinerlei Datenverlust“, sagt Heidkötter.

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Bereits gestern wurden die ersten Wiederherstellungsschritte eingeleitet. Sobald alle Bereiche des Netzwerks geklärt sind, will das Unternehmen wieder „mit vollem Elan“ starten. Noch einige Tage könnte dies dauern. Bis dahin läuft die Produktion nur in stark reduzierter Form weiter.

Suche nach dem "Einfallstor" bei Netzsch

Wie das trojanische Pferd den Weg in das Firmen-Netzwerk gefunden hat, ist bislang nicht geklärt. „Das Einfalltor müssen wir finden.“ In puncto Datensicherheit sei das Unternehmen zwar gut organisiert, eine hundertprozentige Sicherheit geb es aber nie. „Man ist vor Überraschungen wie diesen nicht gefeit“, sagt Heidkötter.

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Die Technik entwickle sich jeden Tag weiter, gleichzeitig könne man aber nicht jeden Tag das Netzwerk den neuen Gegebenheiten anpassen. Die neuesten Sicherheitsstandards sollen nun umgesetzt werden, auch in Zusammenarbeit mit externen Experten. Auf deren Expertise hat das Unternehmen bereits nach dem gezielten Hackerangriff gesetzt.

Landeskriminalamt ist informiert

Ob im Zusammenhang mit dem Hackerangriff das Unternehmen auch eine Lösegeldforderung erhalten hat, dazu wollte sich Jens Heidkötter nicht äußern. „Es handelt sich um einen kriminellen Akt, das Landeskriminalamt ist informiert.“ Der Schaden hält sich in Grenzen. „Viel Ärger und die Zusatzkosten für die externen Dienstleister. Den Produktionsausfall holen wir wieder auf“, ist Jens Heidkötter überzeugt.

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