Vorschau zu Humankind: Potentieller Konkurrent für Civilization
Amplitude Studios, die Macher von Endless Space, wollen Sid Meier Konkurrenz machen. Mit Humankind gehen sie aber an vielen wichtigen Schaltstellen andere Wege als die Civilization-Reihe. Wir haben uns mit den Entwicklern auf der gamescom getroffen und erzählen lassen, was das französische Studio anders mit ihrem Traumprojekt machen will.
Die Civilization-Reihe ist inzwischen fast 30 Jahre alt und hat in ihrer langen Geschichte einige starke Veränderungen verpasst bekommen - etwa einen Wechsel zu Hexfeldern. Abseits von sehr wenigen Titeln - etwa Activisions Call to Power - hat Sid Meiers Meilenstein aber trotz des riesigen Erfolges so gut wie nie einen ernsthaften Konkurrenten gehabt. Das könnte sich aber nächstes Jahr ändern, denn die Strategie-Experten von Amplitude Studios arbeiten seit einigen Jahren an ihrem Traumprojekt Humankind (jetzt kaufen 25,37 € / 44,99 € ). Die Entwickler sehen ihre bisherigen Titel - wie etwa Endless Space und Endless Legend - als Zwischenschritte zu ihrer Version von Civilizitation, aus denen sie wichtige Lehren gezogen haben. Auch Publisher Sega ist von Humakind so überzeugt, dass man als Grund für den Kauf von Amplitude das Projekt nennt.
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Wie bei der großen Konkurrenz spielen wir in Humankind die gesamte menschliche Geschichte von der Steinzeit bis zur Moderne rundenbasiert nach. Damit wir am Ende als Sieger hervor gehen, müssen wir Ruhmespunkte verdienen. Die bekommen wir für fast jede besondere Aktion im Spiel, etwa für das Schließen von Allianzen, Eroberung sowie Gründung von Städten und das Errichten von Gebäuden. Quelle: Sega Der wohl größte Unterschied kommt aber mit den unterschiedlichen Kulturen, für die wir uns nach dem Ende jeder Epoche - etwa der Antike, dem Mittelalter oder der Neuzeit - entscheiden. So können wir etwa als Ägypter oder Hetiter das Spiel beginnen, machen dann mit der römischen Kultur weiter und können in der Moderne Großbritannien auswählen. Die Nationen bestimmen unter anderem, welche wirtschaftlichen Boni wir bekommen und über welche Einheiten wir verfügen. Ein wenig kurios: Die Truppentypen bleiben uns dabei auch im späteren Spiel erhalten. Schlachten, in denen die römische Prätorianergarde neben französischer Linieninfanterie gegen teutonische Ritter kämpft, sind entsprechend möglich. Ob das am Ende gut geht, da sind wir wirklich gespannt!
Der nächste Unterschied zu Civilization liegt im Städtebau. Die Metropolen breiten sich auf zig Hexfeldern aus und können fast die Größe von Ländern erreichen. Hierbei spielt es auch eine Rolle, auf welcher Höhe die Städte liegen. Berglandschaften mögen schwer zu erobern sein, aber für die Bevölkerung sind dann die Essensvorräte doch recht begrenzt. Den Siedlungen sieht man übrigens auch an, für welche Kulturen wir uns im Laufe des Spiels entschieden haben. So wurde uns zum Beispiel Köln mit Pyramiden präsentiert und in London waren Tempel der Khmer zu sehen.
Quelle: Sega Worauf die Entwickler noch nicht so genau eingehen wollten, sind die Gefechte in Humankind. Feststeht aber, dass Armeen über viele Einheiten verfügen und die Schlachten taktisch ausgetragen werden, in dem wir jede einzelne Truppe auf der Karte bewegen. Die Auseinandersetzungen können bis zu drei Runden einnehmen und so ist es auch möglich, dass die Kontrahenten noch Verstärkungen ins Feld führen - Napoleon kann also sein Waterloo in Humankind erleben. Das dürfte ebenfalls für eine willkommene Abwechslung für Civ-Fans sorgen. Ebenso begeistert auch die Optik von Humankind. Man merkt schon jetzt, dass die Entwickler sich viel Mühe mit den Landschaften und Gebäuden in den Metropolen gegeben haben und das Spiel so fast schon pittoresk wirkt.
Als Release-Termin haben die Entwickler uns lediglich das Jahr 2020 genannt. In den kommenden Monaten will sich Amplitude Studios zu den weiteren Spielmechaniken, etwa zur Diplomatie und dem Kampfsystem, äußern. Wir sind schon jetzt sehr gespannt auf das Spiel und freuen uns, dass Civilization endlich einen ernsthaften, potenziellen Konkurrenten bekommt.