Apple M1 tritt im neuen Cinebench R23 gegen Intel und AMD an

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News Claus Ludewig
Apple M1 tritt im neuen Cinebench R23 gegen Intel und AMD an (1)
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Der brandneue eigens von Apple entwickelte ARM-Chipsatz M1, der viele neue Macbooks antreibt, muss sich im Dreikampf gegen aktuelle Mobil-CPUs von Intel und AMD im Benchmark Cinebench R23 behaupten.

Seit dem 10. November ist klar, in welchen Apple-Produkten der neu entwickelte SoC M1 zum Einsatz kommt. Der Apple M1 ist ein auf dem ARM-Befehlssatz entwickelter Chipsatz, der acht CPU-Kerne und sieben oder acht GPU-Kerne mitbringt. Im Mac Mini 2020 und Macbook Pro 13 2020 ist die maximale Ausbaustufe eingebaut. Im Benchmark Cinebench R23 tritt der in 5 nm Prozess vom Auftragsfertiger TSMC gebaute Apple-Chip gegen den Intel Core i7-1165G7 aus der Generation Tiger-Lake-U sowie gegen AMD Ryzen 4000U-Prozessoren an. Im Singlecore kommt der Apple M1 auf eine Punktzahl von 1.498 und überholt somit alle derzeitigen AMD Ryzen-CPUs aus der 4000U-Reihe, die auf maximal 1.284 Punkte kommen. Den Tiger-Lake-U-Chips von Intel muss sich der Apple M1 knapp geschlagen geben, da der Core i7-1165G7 auf 1.504 Punkte beziehungsweise der Core i7-185G7 auf 1.538 Punkte kommen.

Apps und Spiele mit Multithreading laufen auf AMD-CPUs schneller ab als beim Apple M1

Falls jedoch die Anwendung oder das Spiel mit mehreren Rechenkernen umgehen kann, dann ist die Multicore-Wertung wichtiger. Inzwischen können die meisten Programme mit Multithreading umgehen. Im Cinebench R23 Multicore tut sich der Apple M1 schwer gegen die aktuelle CPU-Generation von AMD. Alle Ryzen-CPUs ab dem Ryzen 5 4600U erreichen eine Punktzahl von mindestens 8.008 Punkten, während der Apple M1 nur auf 7.508 Punkte bei Auslastung mehrerer Prozessorkerne kommt. Hiermit spielt der Apple M1 auf Augenhöhe mit einem Intel Core i7-10850H, der jedoch noch in 14 nm gefertigt wird.

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Apple M1 wohl auf Augenhöhe ist mit vielen Ultrabooks, etwa bei Auslastung mehrerer Rechenkerne. Mit einer neuen Generation an x86-Prozessoren werden diese jedoch auch im Notebook-Markt an Apples M1-Chip vorbeiziehen, zumal diese Messwerte im Cinebench R23 nur für neu kompilierte und somit nativ auf dem M1-Chip laufenden Apps gelten und die softwareseitig emulierten x86-Programme wohl langsamer laufen werden. Die meisten Desktop-Prozessoren von Intel und AMD dürften nahezu in jeder Lebenslage schneller agieren als der Apple-SoC M1.

Ist der Apple M1 stromsparender als x86-CPUs von AMD und Intel?

Der Apple M1 könnte aber stromsparender werkeln als Intel-CPUs. So gibt Apple etwa beim neuen Macbook Air mit 13 Zoll und M1-Chip mit sieben GPU-Kernen eine Akkulaufzeit von bis zu 15 Stunden beim drahtlosen Surfen an, vorausgesetzt man benutzt dabei immer den hauseigenen Web-Browser Safari. Das neue Apple Macbook Air mit 13 Zoll startet bei rund 1.100 Euro und bietet hierfür acht Gigabyte RAM und 256 Gigabyte SSD an. Wer den Apple M1 mit acht GPU-Kernen haben will, muss gut 1.370 Euro auf den Tisch legen.

Der Apple M1 bringt eine gewichtige Einschränkung mit. Für jede neue macOS-Version ab macOS 11 Big Sur ist eine manuelle Anpassung der Software mittels eines Board Support Package notwendig, damit der Apple-Prozessor ordnungsgemäß mit der neuen Betriebssystemversion umgehen kann. Dies liegt im ARM-Befehlssatz begründet, bei AMD- und Intel-CPUs hingegen ist nicht derartig viel Aufwand für die Softwarehersteller zu betreiben. Um auch x86-Apps auf einem Gerät mit Apples eigenem Chipsatz nutzen zu können, müssen diese via Rosetta 2 softwareseitig emuliert werden. Wie sich das auf die Performance auswirkt, kann nur ein Test zeigen. Alternativ können App-Entwickler ihre Programme auch nach dem "Universal 2"-Standard umprogrammieren, damit die Apps nativ auf einem Gerät mit ARM-SoC laufen können. Ausgleichen will Apple diesen Umstand damit, dass man Apps für iOS und iPadOS auf allen Geräten mit Apple Silicon benutzen kann, jedoch haben diese Endgeräte keinen Touchscreen. Alle Apps von Apple selbst laufen bereits nativ auf den Macs mit einem M1-Chip. Der Benchmark Cinebench R23 unterstützt ebenso bereits offiziell Apple-Geräte mit M1-Chip.

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Ebenfalls lesenswert: Apple Mac: Neue Produkte mit Apple-Chipsatz M1 ab sofort bestellbar

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Sammlung zur CPU-Performance des Apple M1 im Vergleich zu x86-Prozessoren von AMD und Intel:

  • Im Benchmark Cinebench R23 tritt der im 5 nm Prozess vom Auftragsfertiger TSMC gebaute Apple-Chip M1 gegen aktuelle Notebook-Prozessoren von AMD und Intel an.
  • Bei Belastung eines Prozessorkerns kann der ARM-Chip Apple M1 mit 1.498 Punkten die AMD-CPUs auf Basis der 4000U-Serie schlagen und muss sich nur ein paar Chips der Reihe Tiger-Lake-U wie etwa einem Intel Core i7-1165G7 geschlagen geben.
  • Falls man aber mehrere CPU-Kerne auslastet, so ziehen die AMD-Chips am Apple M1 vorbei. Generell sind wohl nahezu alle x86-Prozessoren für Desktop-PCs schneller als Apples M1.
  • Verbaut werden der Apple M1 etwa im neuen Macbook Air 2020 mit 13 Zoll, dass es ab 1.100 Euro zu kaufen gibt.

Quellen: CPU-Monkey, Wccftech

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    • Kommentare (44)

      Zur Diskussion im Forum
      • Von fotoman Volt-Modder(in)
        Zitat von PCGH_Claus
        -> Generell muss man festhalten, dass sich wohl jeder Softwareentwickler genau überlegen wird, ob es ökonomisch sinnvoll ist, Zeit und Geld dafür auszugeben, seine "Mac-App" / x86-Programm neu zu kompilieren, damit dieses nativ auf einem ARM-Chipsatz wie dem Apple M1 laufen kann.
        Klar wird er sich überlegen, ob er den Apple-Markt spätestens in ein paar Jahren einfach aufgibt oder seine SW entsprechend anpasst.

        Mit einem einfachen Neukompilieren ist es in ein paar Jahren auch nur noch getan, wenn die Codebasis heute sehr aktuell ist. Die Unterstützung von OpenGL/OpenCL ist z.B. von Apple schon abgekündigt. Wer nicht den Aufwand treibt und alles nach Metal portiert, wird wohl in ein paar Jahren auch ohne auf Rosettas JiT-Compilter zu setzen keine lauffähige Software mehr vertreiben können. Und wehe, er hat es bisher gewagt, OpenCL auch für CPU-basierte Berechnungen zu nutzen, dann hat es sich mit der reinen Neukompilierung heute schon erledigt. Genauso, wenn er big/little unterstützen will usw...

        Der Vergleich mit MS und Windows on ARM hinkt, MS wird es niemals durchziehen und Windows on Intel abschaffen. M.M.n. noch nicht einmal für eine einzige Geräteklasse. Bevor die Plattform bei MS keine 4-5 Jahre durchgehalten hat und auch dann noch nicht abgekündigt ist, lohnt es sich nicht, dort ernsthaft Geld als Entwickler zu investieren. Damit ist, unabhängig von der Performance der Geräte, kaum ein Anreiz gegeben, sich auf Windows on ARM einzulassen.

        Zitat von Algo
        Schau dir mal den Ryzen 4900U oder 4800U an was 8 Kerne 16 Threads mit einer TDP von 15Watt leisten können .
        Bestelle ich heute ein 13" HP-Notebook mit Windows oder ein 13" Apple-Notebook mit ARM und macOS? Wo ist denn die Geräteauswahl bei 13,x" Notebooks mit AMDs 4700U/4800U/4900U, in Idealfall ansatzweise vergleichbar, also kein x360 Modell? Warum will die AMD CPU offensichtlich außer HP niemand in ein 13" Gehäuse einbauen? Oder werden die Geräte seit Monaten genauso unter der Hand gehandelt wie derzeit Zen3 CPUs?

        Aber klar, wenn hier schon von emulierter oder gar simulierter Intel-Software auf den ARM-Macs gesprochen wird (fehlt nur noch die Slideshow mit gelegentlicher Interaktion), dann sind auch Paper-Launch AMD CPUs als Vergleich sinnvoll.
      • Von fotoman Volt-Modder(in)
        Zitat von PCGH_Claus
        -> Generell muss man festhalten, dass sich wohl jeder Softwareentwickler genau überlegen wird, ob es ökonomisch sinnvoll ist, Zeit und Geld dafür auszugeben, seine "Mac-App" / x86-Programm neu zu kompilieren, damit dieses nativ auf einem ARM-Chipsatz wie dem Apple M1 laufen kann.
        Klar wird er sich überlegen, ob er den Apple-Markt spätestens in ein paar Jahren einfach aufgibt oder seine SW entsprechend anpasst.

        Mit einem einfachen Neukompilieren ist es in ein paar Jahren auch nur noch getan, wenn die Codebasis heute sehr aktuell ist. Die Unterstützung von OpenGL/OpenCL ist z.B. von Apple schon abgekündigt. Wer nicht den Aufwand treibt und alles nach Metal portiert, wird wohl in ein paar Jahren auch ohne auf Rosettas JiT-Compilter zu setzen keine lauffähige Software mehr vertreiben können. Und wehe, er hat es bisher gewagt, OpenCL auch für CPU-basierte Berechnungen zu nutzen, dann hat es sich mit der reinen Neukompilierung heute schon erledigt. Genauso, wenn er big/little unterstützen will usw...

        Der Vergleich mit MS und Windows on ARM hinkt, MS wird es niemals durchziehen und Windows on Intel abschaffen. M.M.n. noch nicht einmal für eine einzige Geräteklasse. Bevor die Plattform bei MS keine 4-5 Jahre durchgehalten hat und auch dann noch nicht abgekündigt ist, lohnt es sich nicht, dort ernsthaft Geld als Entwickler zu investieren. Damit ist, unabhängig von der Performance der Geräte, kaum ein Anreiz gegeben, sich auf Windows on ARM einzulassen.

        Zitat von Algo
        Schau dir mal den Ryzen 4900U oder 4800U an was 8 Kerne 16 Threads mit einer TDP von 15Watt leisten können .
        Bestelle ich heute ein 13" HP-Notebook mit Windows oder ein 13" Apple-Notebook mit ARM und macOS? Wo ist denn die Geräteauswahl bei 13,x" Notebooks mit AMDs 4700U/4800U/4900U, in Idealfall ansatzweise vergleichbar, also kein x360 Modell? Warum will die AMD CPU offensichtlich außer HP niemand in ein 13" Gehäuse einbauen? Oder werden die Geräte seit Monaten genauso unter der Hand gehandelt wie derzeit Zen3 CPUs?

        Aber klar, wenn hier schon von emulierter oder gar simulierter Intel-Software auf den ARM-Macs gesprochen wird (fehlt nur noch die Slideshow mit gelegentlicher Interaktion), dann sind auch Paper-Launch AMD CPUs als Vergleich sinnvoll.
      • Von rum BIOS-Overclocker(in)
        Liest sich wie eine langfristige Taktikentscheidung ...
        Ansonsten habe ich bei MAC nicht wirklich Plan; hab nur mal eines der alten MAC-OS Supported.
        Für mich stellt sich halt die Frage, welcher Personenkreis Hauptclientel betroffener Appleprodukte ist und welche Auswirkungen das in den nächsten Jahren haben wird.
      • Von Casurin BIOS-Overclocker(in)
        Was soll man auch zu extrem simplen Numbercrunching-Anwendungen sagen?
        Das ist ja die Parade-Disziplin von einfacheren kleinen Kernen - da sind kleine x86 Kerne Effizienter als die großen x64, da ist ARM effizienter als x86, und dort sind GPU-Kerne dann nochmal deutlich effizienter.

        Der Grund warum sich x86/64 CPUs so gut halten ist nicht das sie so super effizient sind sondern egal in welchem Bereich doch recht flott unterwegs sind.
      • Von Technologie_Texter BIOS-Overclocker(in)
        Bis dahin hat AMD mindestens eine 6nm APU auf dem Markt.
      • Von Funktown Schraubenverwechsler(in)
        Apple wird Gas geben, damit Intel möglichst schnell weg ist und um den Entwicklern ein Signal zu geben, dass es sich auszahlt. Über kurz oder lang werden schlaue Entwickler die Apps so bauen, dass sie auf iOS, iPadOS und MacOS laufen. Es wird nicht mehr lange dauern, dass es Apps gehen wird die auf Intel gar nicht mehr laufen werden. Und die Touch Thematik wird Apple so lösen, dass sie das iPad ordentlich aufbohren und mit MacOS versehen. Und spätestens dann werden alle ziemlich blöd schauen, weil das Apple so nebenbei gemacht hat.
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