Coronavirus: Killerspiel-Kritiker Pfeiffer warnt vor Anstieg der Spielsucht

Der in der Videospielbranche berüchtigte Kriminologe Christian Pfeiffer hat die Befürchtung, dass die Coronakrise dafür sorgen könnte, dass sich zahlreiche Kinder und Jugendliche vermehrt in der Spielsucht verlieren könnten. Der frühere Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen mahnte gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung an, dass in Niedersachsen bereits jeder vierte männliche Jugendliche jeden Tag viereinhalb Stunden und mehr spiele.

Quote der Intensivspieler würde während Coronakrise wachsen

Dieses für Christian Pfeiffer bereits bestehende Problem würde sich durch die Corona-Maßnahmen noch einmal weiter verschärfen und die Quote der Intensivspieler würde infolgedessen weiter ansteigen. Seine weitergehenden Befürchtungen sind, dass damit eine erhebliche Suchtgefahr mit einhergehe. Intensivspieler könnten nach dieser Phase während der Coronakrise diese Gewohnheiten beibehalten. Das gebe Pfeiffer allen Grund zur Sorge.

Christian Pfeiffer ist innerhalb der Videospielbranche wahrlich kein unbeschriebenes Blatt. Er gilt als einer der schärfsten Kritiker von digitalen Unterhaltungsmedien. Mit dieser Position trat er auch vermehrt in den Medien auf. Pfeiffer argumentierte in seinen Auftritten für eine Korrelation zwischen Videospielen und einer damit zusammenhängenden Gewaltbereitschaft der Spieler.

Unterdessen schlägt die Weltgesundheitsorganisation den gänzlich entgegengesetzten Weg ein: Die WHO empfiehlt sogar explizit das Videospielen während der Coronakrise. Zu diesem Zweck hat die WHO zusammen mit diversen Videospielunternehmen die Initiative #PlayApartTogether gestartet. Diese Kampagne soll Menschen zur körperlichen Distanzierung ermutigen, indem spezielle Events, Aktivitäten und Belohnungen in die populärsten Spiele gebracht wird, während gleichzeitig die sozialen Kontakte gepflegt werden können.

Quelle: via Deutschlandfunk, VentureBeat