Angeblich soll Nvidia mit Absicht weniger RTX-3000-Grafikkarten ausliefern, um so die Marktpreise hochzuhalten. Im vierten Quartal kommen demnach weniger Geforce-Grafikkarten auf den Markt als noch in den drei Monaten zuvor. Was ist an den Spekulationen dran?
Die hohen Preise für Grafikkarten werden zumeist mit einer hohen Nachfrage begründet, die einem begrenzten Angebot durch die Auftragsfertiger gegenübersteht. Laut Moore's Law Is Dead könnte die Situation bald aber anders aussehen: Demnach soll Nvidia die Produktion der RTX-3000-Grafikkarten absichtlich drosseln, um die Preise hochzutreiben. Doch ist das realistisch?
Grund für hohe Preise: Kaum zu glauben?
Diese abwegige Vermutung wurde laut Moore's Law Is Dead von fünf unterschiedlichen Quellen bestätigt, deren Aussagen aber auch andere Schlüsse zulassen. Die Quellen sprechen von einer sinkenden Liefermenge im vierten Quartal und geben zum Teil als Begründung an, dass Nvidia so die Preise hochhalten will. Fertigungsprobleme bei Samsung, die die Ampere-GPUs produzieren, werden dabei ausgeschlossen, doch muss eine sinkende Liefermenge nicht zwangsläufig auch eine sinkende Produktion bedeuten.
"MLID can confirm that Nvidia is reducing Ampere shipments next quarter despite record demand from gamers persisting... and it's not just because of logistical issues, multiple MLID sources are saying Nvidia literally plans to stop production of Ampere temporarily."
Es wäre beispielsweise denkbar, dass Nvidia einen Teil der produzierten GPUs schlicht auf Lager legt, um so beispielsweise einen potenziellen Launch von Super-Grafikkarten mit einer besseren Verfügbarkeit zu unterstützen. Zudem kommt mit Intel im kommenden Jahr ein neuer Konkurrent in der Mittelklasse dazu, der von einer schlechten Liefersituation bei AMD und Nvidia profitieren könnte. Ob Nvidia aber tatsächlich plant, dem mit vorgelagerten GPUs zu begegnen, ist vollkommen unklar.
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Zumindest die Vermutung, dass Nvidia absichtlich die GPU-Produktion drosselt, ist indes in jedem Fall nur schwer nachvollziehbar. Auch wenn dem Unternehmen die hohen Preise für RTX-3000-Grafikkarten durchaus gefallen dürften, so wird Nvidia wohl eher niedrigere Preise als einen steigenden Marktanteil von AMD-Produkten akzeptieren. Denn mit den aktuellen Radeon RX-6000-Grafikkarten hat das Unternehmen zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder Produkte, die auch im High-End-Segment konkurrenzfähig sind. Wenn Nvidia nun also absichtlich weniger GPUs produzieren würde, so würde das Unternehmen indirekt AMD in die Karten spielen.
Quelle: Moore's Law Is Dead