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Reste von sogenannten Polen-Böllern entdeckt

Explosion zerstört Hochsitz in Bergisch Born

Nur noch ein Gerippe ist von der Holzkonstruktion übriggeblieben. Der Hochsitz wurde bei der Explosion zerstört.

Von Frank Michalczak

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Remscheid. Jagdpächter Hermann Kempe stand am Sonntag vor den Trümmern seines Hochsitzes am Rande der Ortslage Buchholzen bei Bergisch Born. Durch die Wucht einer Explosion waren Fensterläden und Bretter 15 Meter durch das Gelände geflogen, die Plexiglasscheiben in Tausende Scherben zersplittert. „Das hat ordentlich gerummst“, beschreibt Kempe das, was sich in seinem Revier in der Nacht zum Sonntag abgespielt hatte.

Remscheid: Es hatte eine Detonation gegeben

Gegen 2.30 Uhr wurde er von einem Knall aus dem Schlaf gerissen. „Ich dachte zunächst an einen Schuss. Ab und zu werden ja Wildschweine nachts gejagt“, berichtet er. Es sollte ein Trugschluss sein: Ein Nachbar machte ihn am Sonntag, gegen 8 Uhr, darauf aufmerksam, dass von der Holzkonstruktion lediglich ein Gerippe übriggeblieben war. Es hatte eine Detonation gegeben.

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Bislang seien die Remscheider Jäger von schwerem Vandalismus verschont geblieben, erklärt Hermann Kempe, der als Vorsitzender die Hegegemeinschaft leitet – den Zusammenschluss der Remscheider Jagdpächter. Von einem Vorfall, hinter dem Jagdgegner stecken könnten, geht er zunächst nicht aus. „Vermutlich handelt es sich um einen dummen Streich, der völlig daneben ging“, erklärt er. Die Polizei habe bei ihrer Spurensicherung Reste von sogenannten Polen-Böllern entdeckt und die Marke anhand einer Zahlenkombination auf den Knallkörperresten erkennen können. „Möglicherweise hatten die Täter keine Ahnung, was sie damit anrichten können“, erklärt Kempe, der sich von der Zerstörungskraft beeindruckt zeigt. „Das Dach und die Leiter lassen sich vielleicht noch verwenden, alles andere ist kaputt.“

Remscheid: Kabine bot Schutz vor Wind und Wetter

Auf 1500 Euro beziffert der Jagdpächter die Höhe des Sachschadens an dem befestigten Hochsitz, der mit seiner geschlossenen Kabine Schutz vor Wind und Wetter gewährte. Dutzende dieser offenen und befestigten Stützpunkte zählt jedes einzelne Jagdrevier in Remscheid.

Die zerstörte Holzkonstruktion bot mit gepolsterten Sitzen und den Schlagläden bei der Tierbeobachtung einen besonderen Komfort. Brandspuren seien nicht zu erkennen gewesen. „Der Sitz befindet sich im freien Gelände an einer Heckenreihe“, beschreibt Kempe den Standort, der gut einsehbar sei. „Da sind bestimmt ein paar Jungs mit der Flasche unterwegs gewesen und wollten mal was ausprobieren.“ Dies aber, so Kempe, sei schiefgegangen.

Nachdem Remscheid im vergangenen Jahr eine deutliche Steigerung bei den Einbrüchen in Schulgebäuden verzeichnete, sei die Lage nun wieder „unauffällig“, erklärt die Stadtverwaltung nach einer Anfrage der CDU-Ratsfraktion.

RGA

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