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Kein Regen, oder doch? Warum aktuelle Wetterprognosen oft nicht stimmen

Auf Schauer folgt ein Regenbogen: Das Wetter ist derzeit eher unbeständig.

Hannover. Laut Wettervorhersage soll es den ganzen Tag regnen, dann scheint plötzlich doch die Sonne: Dieses Phänomen tritt zurzeit immer wieder auf. Das liegt zum Teil an der unbeständigen Wetterlage, sagt Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt vom Wetterdienst Wetterkontor. Aber auch die von den Wetterportalen genutzten Daten selbst können unzuverlässig sein.

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Regenschauer sind im Sommer sehr ungleich verteilt

Dass sich Sonne und Wolken derzeit schnell abwechseln können, ist gewöhnlich für die sommerliche Jahreszeit. Bei einer Wetterlage mit vielen Schauern und Gewittern sei die Wahrscheinlichkeit der Niederschläge dann sehr ungleich verteilt, sagte Schmidt dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Schauer sind recht großflächig, aber treffen nicht jeden Ort in gleichem Maße. Wo sie dann genau runterkommen, ist schwierig vorherzusagen.“

So könne es beispielsweise sein, dass die Regenwahrscheinlichkeit insgesamt sehr hoch ist, aber unterschiedlich viel Regen an verschiedenen Orten derselben Stadt niedergeht. „Da hört man dann auch oft diese typischen Geschichten, dass jemand bei Sonne losgefahren und im Regen angekommen ist“, so Schmidt.

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Im Winter sei das hingegen anders. „Da gibt es meistens Frontniederschläge mit Dauerregen, der Regen ist recht gleichmäßig über eine große Fläche verteilt.“ Und dementsprechend sicher könnten die Niederschläge vorhergesagt werden.

Warum liegen manche Wetterportale mit ihren Vorhersagen falsch?

Insbesondere Wetter-Apps auf Smartphones sind oft ungenau oder treffen immer wieder falsche Vorhersagen – und das liegt nicht nur an der unbeständigen Wetterlage: Die Anbieter nutzen vor allem die Daten des kostenfreien amerikanischen Modells, dem Global Forecast System (GFS). Deutschland ist landschaftlich aber viel kleinteiliger als Amerika. Deshalb sind Wetter-Apps, die Daten nach dem europäischen (ECMWF) oder deutschen Wettermodell (ICON) auswerten, genauer in ihren Auflösungen und in der Erfassung regionaler Unterschiede. Von der Nutzung vorinstallierter Wetter-Apps rät Diplom-Meteorologe Schmidt deshalb ab: „Vorhersagen auf dem Handy sind mit Vorsicht zu genießen.“

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Regenradare sind laut Schmidt deutlich zuverlässiger. „Dort werden die Niederschlagsgebiete abgebildet und alle paar Minuten aktualisiert.“ Die Radarbilder des Deutschen Wetterdienstes zeigen dadurch den „aktuellen Istzustand“ und sind daher keine Vorhersage. „Das ist sehr sicher“, so Schmidt.

RND/al

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