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Weil Aerosole in die Luft geraten

Experten: Coronavirus theoretisch auch durch Pupsen übertragbar

Gerade bei heißen Temperaturen nehmen die Fälle von Magen-Darm-Erkrankungen zu. Schuld sind meist die Keime, die sich schneller als üblich auf Speisen vermehren.
Auch beim Pupsen werden Aerosole erzeugt
Lucky Business, iStockphoto

Laut dem Gesundheitsportal „News Medical“ könnte sich das Coronavirus ähnlich wie beim Husten und Niesen auch beim Pupsen über eine Tröpfcheninfektion übertragen. Denn auch dabei werden Aerosole erzeugt, die, wenn sie in die Luft geraten, theoretisch für eine Infektion sorgen könnten. Verschiedene Studien zur Infektionsgefahr von fäkalen Ausscheidungen stützen diese These.

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„Aerosolierte Toilettenfahne“ nach dem Spülen

„Furzt niemals mit unbedecktem Hinterteil!“, appellierte deshalb Dr. Norman Shaw, Moderator des australischen Podcasts „Coronacast“, scherzend an seine Zuhörer, wie Ruhr24.de berichtet. „Ich denke, dass wir wegen der sozialen Distanz und unserer Sicherheit nicht in der Anwesenheit von anderen Leuten pupsen sollten - schon gar nicht mit freiem Gesäß.“ Denn zumindest sei unser Gesäß in der Öffentlichkeit normalerweise durch Kleidung bedeckt.

Die These, dass das zum Infektionsschutz durchaus Sinn macht, stützen Studien zum Infektionsrisiko von Fäkalien beim Toilettengang. Wie etwa die „Association for Professionals in Infection Control and Epidemiology“ berichtet, entstehe nach dem Spülen auf der Toilette eine sogenannte „aerosolierte Toilettenfahne“. In der könnten neben Kot auch Coronaviren enthalten sein – und diese seien in der Luft übertragbar.

Ansteckungsrisiko auf öffentlichen Toiletten

Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen chinesische Wissenschaftler bereits im Sommer: In einer Studie legten sie nahe, dass öffentliche Toiletten ein Risikoort für eine Corona-Ansteckung sein könnten. Die Forscher der Universität von Yangzhou warnten davor, dass nach dem Spülen Aerosolwolken, die mit dem Virus belastet sind, von anderen Menschen eingeatmet werden könnten. Zuvor hatten Studien gezeigt, dass der Kot von Infizierten Coronavirus-Material enthalten kann.

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Lösung: Klodeckel vor dem Spülen schließen!

Laut der Forscher werden beim Spülen in der Toilette Wirbel erzeugt, die sich in Form von Aerosolwolken bis auf eine Höhe von knapp einem Meter über der Schüssel fortsetzen und über eine Minute lang in der Luft schweben könnten. Dort könnten sie eingeatmet werden oder sich auf Oberflächen absetzen. „Man kann davon ausgehen, dass diese Geschwindigkeit noch höher ist, wenn eine Toilette häufig benutzt wird, so etwa bei einer Familientoilette oder einer öffentlichen Toilette in einem dicht besiedelten Raum“, erklärt Ko-Autor Ji-Xiang Wang. Es gebe aber eine simple Lösung: den Klodeckel vor dem Spülen schließen.

Durchfall und Erbrechen auch Corona-Symptome

Bisher kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch von fäkalen Ausscheidungen ein Infektionsrisiko ausgeht, warnen auch Forscher des US-amerikanischen Swedish Medical Centers. In einer Metaanalyse haben diese 29 Studien ausgewertet, die zeigen, dass bei mehr als zehn Prozent aller Infizierten Durchfall, Übelkeit und Erbrechen zu den Corona-Symptomen gehören. Bei 40 Prozent der Erkrankten zeigte sich das Virus im Stuhl, unabhängig von ihren Krankheitssymptomen.

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So wichtig ist gründliche Handhygiene

Mediziner raten ganz unabhängig davon dazu, sich nach dem Toilettengang gründlich die Hände zu waschen, um das Infektionsrisiko zu mindern.

Gründliches Händewaschen: Mit welcher einfachen Technik Sie die bestmögliche Reinigung erreichen, zeigen wir hier.

Auch das Badezimmer selbst solle man gründlich sauber und hygienisch halten. Auf öffentlichen Toiletten solle man sich nicht auf Toilettenbrillen setzen.

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