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Heftige Vibrationen Motorräder können iPhones beschädigen

Apple rät davon ab, iPhones auf Motorrädern zu montieren, die einen sehr leistungsfähigen Antrieb haben oder viel Hubraum. Die Kameras könnten Schaden nehmen – wegen eines Systems, das bessere Fotos garantieren soll.
Szene aus »Sons of Anarchy«: Keine iPhones an den Harleys - und das ist gut so

Szene aus »Sons of Anarchy«: Keine iPhones an den Harleys - und das ist gut so

Foto: Prashant Gupta/ AP

Die TV-Serie »Sons of Anarchy« hätte man wohl nicht mit iPhones als Kameras drehen können. Denn in der Serie werden gern Motorräder von Harley-Davidson gefahren, mit großvolumigen Zweizylindermotoren, die im Stand sonor blubbern und beim Gasgeben laut dröhnen. Harley-Fahrerinnen und -Fahrer lieben das – iPhones offenbar nicht so sehr.

In einem Support-Dokument , das Apple vor wenigen Tagen veröffentlicht hat, warnt der Konzern ausdrücklich davor, dass starke Vibrationen in bestimmten Frequenzbereichen, »wie sie von leistungsstarken Motorradmotoren erzeugt werden«, die Leistung der Kameras mancher iPhones dauerhaft »beeinträchtigen« können.

Es geht um den Ausgleich

Das Problem liegt in einem System, das dafür sorgen soll, dass man auch dann noch scharfe Fotos knipst, wenn man dabei ein wenig wackelt oder zittert – dem sogenannten optischen Bildstabilisator (OIS, Optical Image Stabilization). »Im OIS erkennt ein Gyroskop, dass sich die Kamera bewegt. Um Bildbewegungen und die daraus resultierende Unschärfe zu reduzieren, bewegt sich das Objektiv entsprechend dem Winkel des Gyroskops«, erklärt Apple weiter.

Ähnlich empfindlich ist demnach auch der »Closed-Loop-Autofocus«, mit dem manche iPhones das Motiv fokussieren. »Beim Closed-Loop-Autofokus messen Magnetsensoren Schwerkraft- und Vibrationseffekte und bestimmen die Objektivposition, sodass die Ausgleichsbewegung genau eingestellt werden kann.«

Nur ein iPhone-Problem?

So empfindlich die beiden Systeme auf zartes Wackeln und Zittern reagieren, so empfindlich reagieren sie dem Dokument zufolge aber auch auf die Vibrationen von Motorradmotoren. Auf Dauer könnte das zu einer schlechteren Qualität von Fotos und Videos führen, warnt Apple. Deshalb werde davon abgeraten, iPhones auf Motorrädern zu montieren, deren Motoren sehr leistungsfähig sind oder viel Hubraum haben.

Auf Maschinen mit kleinen Motoren oder elektrischem Antrieb solle man iPhones mittels einer vibrationsdämpfenden Halterung befestigen, rät der Konzern. Doch selbst dann solle man es vermeiden, sein iPhone »regelmäßig für längere Zeiträume« an dem Fahrzeug zu benutzen, um »das Risiko eines Schadens weiter zu reduzieren.«

Weshalb Apple diese Warnung gerade jetzt veröffentlicht hat, ist unklar. Es ist jedoch zu vermuten, dass sie auch für Smartphones anderer Hersteller gilt. Denn optische Bildstabilisatoren werden auch in vielen Android-Smartphones verwendet.