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Umfrage Lehrkräfte beklagen digitale Ausstattung der Gymnasien

Keine Rechner, kein WLAN, keine IT-Betreuung: Auch nach fast zwei Jahren Coronapandemie ist bei vielen Lehrkräften die Unzufriedenheit groß. Fast die Hälfte wartet noch auf ihren Dienstlaptop.
Lehrer am Laptop (an einem Gymnasium in Baden-Württemberg)

Lehrer am Laptop (an einem Gymnasium in Baden-Württemberg)

Foto: Felix Kästle / dpa

Lehrerinnen und Lehrer in Deutschland sind oft unzufrieden mit dem Stand der Digitalisierung an den Schulen. Das geht aus einer Umfrage des Deutschen Philologenverbands unter knapp 7000 Lehrkräften hervor.

Die Gelder aus dem Digitalpakt von Bund und Ländern, der während der Pandemie noch aufgestockt worden war, kommen demnach nur schleppend in den Schulen an. Befragt wurden Lehrerinnen und Lehrer an Gymnasien und an anderen Schulen, die zum Abitur führen. Die Online-Umfrage wurde von Oktober bis Mitte November durchgeführt.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Gut 43 Prozent der Lehrkräfte haben bisher trotz vollmundiger Versprechen aus der Politik keinen Dienstlaptop erhalten.

  • Knapp 50 Prozent erklärten, an Schulen zu unterrichten, wo das WLAN nicht optimal für den Unterricht nutzbar sei.

  • 62,5 Prozent können an ihrer Schule bei der Arbeit nicht auf einen professionellen IT-Betreuer zurückgreifen. Gerade einmal 23 Prozent erklärten, von einem professionellen Administrator betreut zu werden.

»Dies ist für die politisch Verantwortlichen ein Armutszeugnis nach mehr als 20 Monaten Pandemie. Die Schulen müssen unbürokratischer, schneller und besser ausgestattet werden«, sagte Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Philologenverbands, der vor allem Gymnasiallehrkräfte vertritt. In der etwas ruhigeren Phase der Pandemie hätten es nahezu alle Landesregierungen versäumt, den Einsatz von digitalen Medien auf rechtlich tragfähige Beine zu stellen, kritisierte Lin-Klitzing.

Es gebe jedoch auch ein positives Ergebnis der Umfrage: So könnten 69 Prozent der befragten Lehrkräfte inzwischen an ihren Schulen mit geeigneten und datenschutzkonformen Lernplattformen arbeiten. Bei 13,8 Prozent der Befragten war dies noch nicht der Fall.

him/dpa