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Verschwundenes Mädchen Polizei veröffentlicht neue Phantombilder im Fall Maddie

Er ist mittelgroß, zwischen 20 und 40 Jahre alt, hat braunes Haar: Die britische Polizei hat im Fall der verschwundenen Madeleine McCann das Foto eines Verdächtigen veröffentlicht. Der Mann könne eine Schlüsselrolle bei den Ermittlungen spielen, teilten die Ermittler mit.
Verschwundenes Mädchen: Polizei veröffentlicht neue Phantombilder im Fall Maddie

Verschwundenes Mädchen: Polizei veröffentlicht neue Phantombilder im Fall Maddie

Foto: Metrropolitan Police / Reuters

London - Seit sechs Jahren gibt das Verschwinden von Madeleine McCann den Ermittlern Rätsel auf, nun kommt Bewegung in den Fall: Die britische Polizei hat zwei Phantombilder eines Verdächtigen veröffentlicht. Es sei "von entscheidender Bedeutung", dass man mit dem Mann spreche, zitiert die BBC die Polizei.

Die Phantombilder basieren demnach auf den Aussagen zweier Zeugen, die den Mann in der Nacht von McCanns Verschwinden im Mai 2007 in der Nähe der Ferienwohnung der Familie im portugiesischen Praia da Luz gesehen haben wollen. Den Beschreibungen zufolge handelt es sich um einen weißen, etwa 20 bis 40 Jahre alten Mann von mittlerer Statur. Er habe braune Haare, war rasiert und mittelgroß.

Dass es sich bei dem Verdächtigen um den möglichen Entführer des Mädchens handele, wollte die Polizei nicht bestätigen. Der Mann "könne oder könne nicht" der Schlüssel zu den Ermittlungen sein. "Dies ist bei weitem nicht unsere einzige Spur", hieß es. Man werde weitere Phantombilder von Personen veröffentlichen, deren Befragung ebenfalls wichtig für den Fortgang der Ermittlungen seien. Alle Personen seien am Tag von McCanns Verschwinden und den Tagen darauf in der Umgebung gesehen worden.

Festnahme dementiert

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Fall Maddie: Neue Spuren, neue Verdächtige

Foto: Metrropolitan Police / Reuters

Unterdessen dementierte Scotland Yard einen Bericht des "Sunday Mirror", wonach es im Zusammenhang mit dem Fall McCann eine Festnahme gegeben habe. Dennoch gebe es neue Entwicklungen. "Unsere Arbeit hat den Zeitablauf sowie die bisherige Version der Geschehnisse bedeutsam verändert", zitiert der britische "Guardian" Chefermittler Andy Redwood.

Der Ermittlungserfolg sei auch darauf zurückzuführen, dass flächendeckend die Telefondaten der Menschen ausgewertet wurden, die sich im Mai 2007 in dem portugiesischen Feriendorf aufgehalten hatten. Im Juli hatte die Londoner Polizei bekanntgegeben, es hätten sich bei den Untersuchungen 41 "Personen von Interesse" herauskristallisiert.

Am Abend werden die Phantombilder auch im britischen Fernsehen ausgestrahlt. Die BBC zeigt bei "Crimewatch" auch eine detaillierte Rekonstruktion des Falls inklusive der neuen Erkenntnisse. Die Ermittler erhoffen sich so neue Hinweise. Am Mittwoch wird auch das ZDF erneut über den Fall berichten.

gam/dpa