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Coronavirus Bayern verlängert Ausgangsbeschränkungen bis 19. April

Kein Grund für Entwarnungen: Bayerns Regierung will die Ausgangsbeschränkungen im Freistaat bis nach den Osterferien aufrechterhalten. Von einer Verschärfung der Maßnahmen sieht Ministerpräsident Söder ab.
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, in der bayerischen Staatskanzlei (Archivfoto)

Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, in der bayerischen Staatskanzlei (Archivfoto)

Foto: Peter Kneffel/ DPA

Seit dem 21. März gelten wegen des Coronavirus Ausgangsbeschränkungen in Bayern - nun werden sie bis zum Ende der Osterferien am 19. April verlängert. Das sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in München. Es gebe keinen Anlass, über Entwarnung zu reden oder falsche Erwartungen zu wecken. "Eine Exit-Debatte ist jetzt zur Unzeit", sagte Söder zu Forderungen, wonach man über eine Lockerung der Maßnahmen nachdenken müsse.

Gleichzeitig betonte Söder auch, dass es keine Verschärfungen der Ausgangsbeschränkungen gebe. "Es wirkt, es ist notwendig, es muss fortgesetzt werden", sagte Söder über die Maßnahmen.

Die Zahl der Coronavirus-Infektionen in Bayern liegt Söder zufolge derzeit bei fast 14.500, die Zahl der Toten stieg auf 133. Ein großer Teil der Todesopfer sei 60 Jahre oder älter gewesen oder habe Vorerkrankungen gehabt. "Es kann aber auch Junge treffen", mahnte Söder.

Zur Versorgung der Corona-Patienten will Bayern seine Klinik-Kapazitäten mit Hilfskrankenhäusern deutlich erhöhen. Der Plan sehe den Neuaufbau oder die Reaktivierung von bis zu 26 Kliniken vor, sagte Söder. Es müsse weiterhin mit einem deutlich höheren Bedarf an Pflegebetten in den Kliniken für Infizierte gerechnet werden. Auch die Verlegung von Ärzten werde derzeit vorbereitet.

Am vergangenen Wochenende habe es viele Verstöße gegen die Beschränkungen gegeben. Ihm sei klar, dass diese auch eine große psychische Belastung darstellten. Er bedankte sich bei allen, die sich dennoch daran hielten. "Es ist wichtig, dass wir keine Sorglosigkeit walten lassen", sagte Söder. "Wer zu früh aufsteht, riskiert einen massiven Rückfall."

Zur Eindämmung des Coronavirus gelten in ganz Bayern strenge Regelungen. Legitim ist der Gang an die frische Luft demnach nur, wenn triftige Gründe vorliegen. Dazu zählen etwa der Weg zur Arbeit, notwendige Einkäufe, Arztbesuche, aber auch Sport und Bewegung an der frischen Luft - das aber nur alleine oder mit den Menschen, mit denen man in einer Wohnung zusammenlebt. Zudem müssen alle Gastronomiebetriebe geschlossen bleiben, ausgenommen davon sind lediglich Mitnahme-, Liefer- und Drive-in-Angebote.

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Läden abseits der Grundversorgung müssen ebenfalls geschlossen bleiben, und das schon seit 18. März. Hier hat die Staatsregierung die Frist, die ansonsten am Montag ausgelaufen wäre, inzwischen ebenfalls zunächst bis 3. April verlängert. Auch dies ist nun, wie die Ausgangsbeschränkungen, in einer Rechtsverordnung geregelt.

Mitte April will Söder mit den anderen Bundesländern über eine mögliche Lockerung der Ausgangsbeschränkungen im Zuge der Coronakrise sprechen. Der CSU-Politiker war für sein Vorpreschen in Bayern - etwa bei Schulschließungen oder Ladenschließungen - von einigen Politikern in anderen Bundesländern kritisiert worden.

vks/dpa