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Zinswende Bitcoin fällt zeitweise unter 30.000 Dollar

In Kryptowährungen suchen Anleger Zuflucht vor der Inflation. Doch mit der Zinswende crashen Bitcoin und Co. Der Glaube an die Unabhängigkeit des Bitcoins entpuppt sich als Irrtum.
Digitalwährung Bitcoin: 10.000 Dollar Wertverlust innerhalb eines Monats

Digitalwährung Bitcoin: 10.000 Dollar Wertverlust innerhalb eines Monats

Foto: BENOIT TESSIER / REUTERS

Die Talfahrt der Kryptowährungen geht weiter: Der Kurs von Bitcoin, der ältesten und wohl bekanntesten Digitalwährung, ist zeitweise unter 30.000 Dollar gefallen. In der Nacht auf Dienstag lag der Wert mit 29.833 Dollar auf dem tiefsten Stand seit Juli 2021. Im Laufe des Vormittags zog der Kurs wieder leicht an. Noch im April hatte der Wert eines Bitcoin mehr als 10.000 Dollar höher gelegen.

Bitcoin ist die nicht einzige Digitalwährung, die abstürzte. Auch der Kurs der zweitgrößten Kryptowährung, Ethereum, gab nach, genau wie der Kurs der als Memecoin bekannten Dogecoin. Der Marktwert aller derzeit rund 19.300 Kryptoanlagen fiel nach Angaben des Portals Coinmarketcap unter die Marke von 1,5 Billionen Dollar.

Zinswende und Inflation machen Kryptowährungen unattraktiver

Noch im vergangenen November war der Kurs von Bitcoin auf einem Höhenflug und machte kurz vor der Marke von 70.000 Dollar halt. Institutionelle Anleger nahmen die Kryptowährungen in ihre Portfolios auf, Kleinanleger hofften auf Zuflucht vor der drohenden Inflation. Jedoch entpuppen sich die Kryptowährungen derzeit als keineswegs losgelöst von allgemeinen Konjunkturschwankungen. Stattdessen fallen und steigen ihre Kurse oft gemeinsam beispielsweise mit der amerikanischen Technologiebörse NASDAQ.

Nun, mit der Zinswende vieler Zentralbanken, sind auch die Werte der Kryptowährungen am Abstürzen. Nicht nur in den USA stemmen sich die Notenbanken mit teils deutlichen Zinsanhebungen gegen die hohe Inflation. Die steigenden Zinsen machen Anlagewerten zu schaffen, die wie Bitcoin keine regelmäßigen Erträge abwerfen. Zusätzlich leiden die Digitalwährungen unter dem ungewissen Fortgang des Krieges in der Ukraine.

Kryptowährungen gelten als besonders riskante Anlageklasse, die in den letzten Jahren nur wenig reguliert wurde. Viele Regierungen, unter anderem die USA, haben aber eine engere Überwachung des Kryptomarktes angekündigt.

jlk/dpa