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Coronakrise Trump spekuliert über Injektion von Desinfektionsmittel - Ärzte warnen dringend

In seinem täglichen Corona-Briefing hat US-Präsident Donald Trump die Möglichkeit ins Spiel gebracht, Desinfektionsmittel gegen das Virus zu spritzen. Die ersten Reaktionen sind deutlich.
Donald Trump: Es wäre "interessant", das zu prüfen

Donald Trump: Es wäre "interessant", das zu prüfen

Foto: JONATHAN ERNST/ REUTERS

Zuletzt hatte US-Präsident Donald Trump immer wieder ein Malaria-Mittel für den Einsatz gegen das Coronavirus beworben. Davon scheint er nun abzuweichen, nachdem erste Studien in den USA wenig Wirkung und sogar eine vermutlich höhere Sterberate durch die Behandlung vermuten lassen. Nun allerdings gibt es einen neuen, zweifelhaften Vorstoß für den medizinischen Kampf gegen das Coronavirus.

Trump hat Forscher ermuntert zu prüfen, Menschen direkt Desinfektionsmittel zu spritzen. Er sagte am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus vor Journalisten, es wäre "interessant", das zu prüfen.

Eine solche Prozedur wäre höchstwahrscheinlich lebensgefährlich. In ersten Reaktionen warnen Mediziner in den sozialen Medien mit Nachdruck vor der Idee des Präsidenten.

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Unmittelbar vor Trumps Einwurf hatte bei der Pressekonferenz ein Regierungsexperte erklärt, dass Bleich- und Desinfektionsmittel den Erreger Sars-CoV-2 zum Beispiel auf trockenen metallischen Flächen wie einer Türklinke rasch abtöteten. Von einer inneren Anwendung war aber keine Rede.

"Desinfektionsmittel erledigt das Virus in einer Minute. Gibt es einen Weg, wie wir so etwas machen könnten - durch Spritzen oder fast Säubern ... wäre interessant, das zu prüfen", sagte Trump. Das müsste man natürlich den Ärzten überlassen, fügte er hinzu. "Aber es klingt für mich interessant", sagte der Präsident weiter.

Trump: "Mal angenommen, man könnte das Licht in den Körper bringen"

Der Experte der Regierung hatte auch geschildert, dass sich die Lebensdauer des Erregers bei direkter Bestrahlung mit Sonnenlicht dramatisch verkürzt. Auch das nutzte Trump, um über mögliche Coronavirus-Therapieansätze zu spekulieren. "Nehmen wir mal an, wir behandeln den Körper mit einer enormen Menge, entweder ultraviolettes oder einfach starkes Licht", sagte Trump. Dann spekulierte er weiter: "Mal angenommen, man könnte das Licht in den Körper bringen, was man durch die Haut oder auf andere Weise tun kann", sagte er weiter und fügte hinzu, die Forscher wollten wohl auch diese Möglichkeit prüfen. "Das ist ziemlich gewaltig", sagte Trump weiter.

Experten zufolge können Seife, Desinfektions- und Bleichmittel das Virus bei äußerer Anwendung - also beim Händewaschen oder Putzen - zuverlässig abtöten. Es gibt jedoch bislang keine nachweislich wirksamen Medikamente oder Techniken, die den Erreger in infizierten Patienten abtöten können.

jok/dpa