Ein riesiges Musik-Spektakel, ausgestrahlt auf vier großen TV-Sendern: Laut Medienberichten plant Stefan Raab eine Revolution des deutschen Vorentscheids zum ESC. Der 47-Jährige und sein Team seien schon bei ARD, ZDF, RTL und Pro7/Sat.1 vorstellig gewesen, um das Konzept vorzustellen. Entschieden ist noch nichts - aber eine Bedingung im Exposé sorgte für Aufsehen: Raab betonte offenbar ausdrücklich, dass es zu keiner Zusammenarbeit mit Dieter Bohlen kommen dürfe, sollte sein Plan Realität werden. Nun hat Bohlen selbst auf die Brüskierung reagiert.
"Ich habe gut gelacht", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Aber ich würde für kein Geld der Welt da noch mal mitmachen. Egal in welcher Funktion“, so Bohlen. Es habe in den vergangenen Jahren aber immer wieder Anfragen dazu gegeben. Denn ähnlich wie Raab mischte auch Bohlen schon mehrfach beim ESC mit. Und zwar durchaus erfolgreich.
Stefan Raab liebt den ESC, Dieter Bohlen nicht
1989 schrieb er den Titel "Flieger" für Nino de Angelo, der damit für Deutschland auf dem 14. Platz landete. Im gleichen Jahr stammte auch das Lied des Beitrags aus Österreich aus Bohlens Feder: "Nur ein Lied", gesungen von Thomas Forstner, schaffte es damals beim ESC sogar auf Platz fünf. Drei Jahre später trat Bohlen erneut beim ESC an, wieder für Österreich: Mit dem Sänger Tony Vegas schrieb er den Titel "Zusammen geh'n" und belegte immerhin Rang 10.
Er ist wieder da: Das waren Stefan Raabs Quotenbringer im TV
Am 8. März 1999 ging der ehemalige Viva-Moderator Stefan Raab erstmals mit "TV total" auf Sendung. Die Unterhaltungsshow, die seit Februar 2001 viermal die Woche lief, gilt als die am längsten ausgestrahlte Late-Night-Show im deutschen Fernsehen. In der Staffel 2011/12 holte Raab im Durchschnitt elf Prozent der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen vor das TV-Gerät – und hielt damit seinen Schnitt der vergangenen Jahre. Ab 2012 lief es dann nicht mehr so rund. Ende 2015 wurde das Format eingestellt. 2021 feierte "TV total" ein Comeback mit neuem Moderator. Comedian Sebastian Pufpaff führt nun durch die Show.
Doch Dieter Bohlens Herz hängt nicht am Eurovision Song Contest. "Ich mag die Musik und die Veranstaltung eben nicht so,“ sagte er der "Bild". Und er betont, dass er Einzelkämpfer sei und allein deshalb keine Lust auf das Ganze habe. Denn beim ESC würden "1000 Leute mitreden". "Jetzt würden es, wenn die Pläne wirklich umgesetzt werden, noch viel mehr werden. Das ist überhaupt nicht mein Ding", so der 70-Jährige.
Tatsächlich ist das Projekt von Raab durch die Anzahl der Player extrem ambitioniert: Seine Idee sei auf Interesse gestoßen, heißt es bei "dwdl.de", aber es gäbe noch viele Bedenken, vor allem, was Federführung und Preise angehe.
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