Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die von Bund und Ländern getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie als unzureichend kritisiert und vor einem deutlichen Anstieg der Todesfallzahlen im Dezember gewarnt. „Da müssen wir nachjustieren“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Ohne eine entschlossenere Beschränkung persönlicher Kontakte sei ein zweiter Lockdown nicht zu vermeiden.

Lauterbach: Zweiter Lockdown kommt

„Wenn es uns in den kommenden zwei bis drei Wochen nicht gelingt, die persönlichen Kontakte zu beschränken, werden die Zahlen in wenigen Wochen so stark gestiegen sein, dass uns nur noch ein erneuter Lockdown bleibt“, warnte Lauterbach.
Lauterbach forderte, die Möglichkeit, von zu Hause zu arbeiten, auszuweiten. Weiter schlug der SPD-Politiker eine Verkleinerung der Schulklassen vor. „Wenn wir nicht wollen, dass die Schulen mit regelmäßigem Schulausfall auch noch zu Hotspots werden, sollten die Schulklassen jetzt aufgeteilt werden in Vormittags- und Nachmittagsunterricht.“

Corona Fallzahlen in Deutschland auf hohem Niveau

Bereits seit Tagen steigen die Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland stark an. So wurde etwa am Samstag mit 14.714 ein neuer Höhepunkt erreicht.
Am Sonntag meldete das Robert Koch-Institut (RKI) innerhalb eines Tages 11.176 neue Corona-Infektionen (Stand: 25.10., 00.00 Uhr). An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen allerdings meist niedriger, auch weil am Wochenende weniger getestet wird. Vor genau einer Woche waren es noch 5587 Neuinfektionen an einem Tag.