Vom Vater geschlagen und ins Heim gesteckt! So kämpft eine Mutter um ihre Tochter

Die Mutter möchte sich um Daria kümmern, doch die Kleine muss bei ihrem Vater leben, der sie nicht will. (Symbolbild)
Die Mutter möchte sich um Daria kümmern, doch die Kleine muss bei ihrem Vater leben, der sie nicht will. (Symbolbild)  © DPA

Havelland - Was Daria und Kristina Becker in den letzten Jahren durchgemacht haben, gleicht der Hölle.

Kristina Becker trennte sich vom Kindsvater, bevor ihre Tochter Daria (10) geboren wurde. Sie erlaubt Darias Papa, das kleine Mädchen zu sehen - bis es im Kinderzimmer zum Eklat zwischen ihm und Kristina kommt. Die tragische Geschichte nahm ihren Lauf (TAG24 berichtete).

Ein schmutziger Sorgerechtsstreit entbrannte, die beiden Becker-Frauen flohen zwischenzeitlich gar aus Deutschland. Daraufhin wurde Kristina das Sorgerecht entzogen, Daria kam zu ihrem Vater und dessen neuer Freundin. Erst dann stellte ihr Papa fest, dass er das Kind gar nicht haben will. Seine Versuche, es ans Kinderheim oder Kristina abzuschieben, scheiterten.

"Am 07.04.2015 wurde meine Tochter Daria Becker grundlos von mir getrennt und in das ehemalige DDR Kinderheim Ernst Schneller, heute Horizont e.V. Nauen in Steckelsdorf gebracht. Seit Sommer 2016 muss sie gegen ihren Willen bei ihrem Vater leben, der mit ihr nicht klar kommt, sie als krank bezeichnet und sie schlägt", so die verzweifelte Mutter.

"Seit über zweieinhalb Jahren möchte Daria zu ihrer Mutter, seit über neun Monaten verhindern ihr Vater, das Jugendamt Havelland sowie das Oberlandesgericht Brandenburg jeglichen Kontakt zwischen Mutter und Kind, worunter Daria laut Gutachten sehr leidet", erklärt Kristina Becker in einer Petition, die ihr Kind zu ihr zurückbringen soll, die aktuelle Situation.

Diese herzzerreißenden Worte schildern die aktuelle Situation der kleinen Daria.
Diese herzzerreißenden Worte schildern die aktuelle Situation der kleinen Daria.  © Screenshot/OpenPetition

Die Zehnjährige selbst hat ihre prekäre Situation in einem Brief geschildert. Darin heißt es: "Mein Papa hat mich geschlagen. Er hat es vor Gericht erzählt. Mein Papa möchte mich nicht haben. Und er sagt böse Wörter zu meiner Mama. Und er sagt Drecksvieh zu meinem Kater Oliver."

Nun geht der Streit zwischen der wütenden Mutter und dem Jugendamt Havelland in die nächste Runde! Kristina Becker hat dem Chef des Jugendamtes, Roman Lange, einen offenen Brief geschrieben.

Darin schreibt sie: "Als oberster Dienstherr des Jugendamts Havelland mache ich Sie hiermit nochmals auf Unregelmäßigkeiten und Vergehen des Jugendamts Havelland aufmerksam."

Weiter heißt es: "Laut Aktenlage hat das Jugendamt Havelland meine Tochter Daria Becker zunächst durch Falschangaben beim AG Rathenow dafür gesorgt, dass mir als allein sorgeberechtigte Mutter in Abwesenheit das Sorgerecht entzogen wurde. Sodann hat es - wiederum aufgrund von falschen Tatsachenbehauptungen - Daria Becker grundlos in das Kinderheim Horizont e.V. verbracht. Es bestand keine Kindeswohlgefährdung, somit muss die Entscheidung zur Trennung des Kindes von seiner Mutter und seiner Fremdunterbringung rechtswidrig und kindeswohlgefährdend eingestuft werden."

Die gebürtige Berlinerin schildert dem Jugendamt-Chef, wie gefährlich Darias derzeitige Unterbringung beim Vater ist. Sie leide dort sowohl psychisch als auch physisch. "Die Duldung beziehungsweise Mitwisserschaft fallen unter Beihilfe zur Misshandlung Schutzbefohlener", klagt sie an.

Sie bittet Roman Lange um eine "Kindeswohl entsprechende, baldmöglichste einvernehmliche Lösung." Ob der offene Brief und die Petition letztendlich zu einer Wiedervereinigung von Mutter und Kind führen werden, ist noch unklar. TAG24 bleibt dran.