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Serienkiller: Wurden die toten Prostituierten gefesselt?

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Zwei Fotos von Yenna, dem ersten Opfer.
Zwei Fotos von Yenna, dem ersten Opfer. © -

Nürnbergs Huren in Angst: In der Frankenmetropole geht ein Serienmörder um. Eine 30-köpfige Sonderkommission jagt den Killer.

Nürnberg - Am Mittwoch bestätigte die Kripo, was seit Tagen spekuliert wurde: Miyoko (44) aus China fiel demselben Killer zum Opfer wie 14 Tage zuvor Yenna (22) aus Rumänien!

„Sie war erst seit wenigen Tagen in Nürnberg und arbeitete in der Höfener Straße als Prostituierte“, sagt Polizeisprecher Michael Petzold. Sie gab sich als 23-jährige „japanische Bombe“ aus und warb „mit dem besonderen Service“. „Die Frau kam auf ähnliche Weise zu Tode wie die am 24. Mai getötete rumänische Staatsangehörige.“ Gewalt gegen den Hals stellten die Rechtsmediziner bei der Obduktion bei beiden Opfern fest. Die Auffindesituation ließ auf den ersten Blick auf ein Verbrechen schließen; spekuliert wird über eine Fesselung der Frauen.

Der Täter suchte sich die schwächsten Opfer aus, Frauen, die nur wenige Tage an einem Ort anschaffen und die nicht so schnell vermisst werden. Er kam wohl als Kunde. Die Prostituierten werden ihm arglos die Tür geöffnet haben.

Anders als bei Miyoko, die nach einem Notruf am Montagmittag aufgefunden wurde, lässt sich bei Yenna aus der Regensburger Straße der Tatzeitraum recht gut eingrenzen: Um 22.20 Uhr war sie das letzte Mal bei WhatsApp eingeloggt. Um 23.30 Uhr wurde die Feuerwehr über ihr brennendes Appartement informiert.

Weil an ihrem Klingelschild „Himmel“ stand, wurde nun auch die Soko zur Aufklärung der beiden Verbrechen so genannt. Am Mittwoch wurde sie um zehn Beamte auf 30 aufgestockt. „Bislang ergaben sich keine Hinweise, die auf einen Tatverdächtigen schließen lassen“, sagt der Polizeisprecher. Mögliche Videoaufnahmen aus den Überwachungskameras an beiden Objekten ließen offenbar nichts Brauchbares erkennen. Nun setzt die Kripo auf die Auswertung der Handynummern, die in den Tatzeiträumen in den Funkzellen in Nürnberg-Süd und an der Stadtgrenze zu Fürth eingeloggt waren. Möglich, dass sich hier auffällige Parallelen erkennen lassen.

In der fränkischen Stadt sind acht Prostituierten-Morde seit 1960 unaufgeklärt. Mit Yenna und Miyoko steigt die Zahl nun auf zehn – und die Angst im Rotlicht-Milieu vor dem nächsten Fall wächst ebenso ...

tz

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