Duisburg. Viele Aufgabenbereiche der Stadt wurden in Tochtergesellschaften ausgegliedert. Betrachtet man aber alle kommunalen Betriebe und den “Mutterkonzern“ zusammen, dann steht Duisburg vor einem gewaltigen Schuldenberg: Mit 5,7 Milliarden Euro steht die Stadt in der Kreide. Defizit zuletzt aber geringer.

Ob Wirtschaftsbetriebe, Duisburg-Sport, Immobilien-Management oder der mächtige DVV-Konzern: Die Stadt hat über die Jahre jede Menge Aufgaben ausgegliedert — was nichts daran ändert, dass auch diese Tochtergesellschaften zur Stadt gehören. Intern spricht man bei diesem Gesamtgefüge vom „Konzern Stadt“. Und der macht vielmehr Verlust und hat nahezu doppelt so viele Schulden wie die Muttergesellschaft. Kurz gesagt: Den Töchtern geht es meist auch nicht besser als der Stadt selbst, die Jahresergebnisse unterlagen zuletzt erheblichen Schwankungen.

Auf stolze 4,3 Milliarden Euro summieren sich die kommunalen Gesamtschulden, unter dem Strich stand im vergangenen Jahr ein Minus von 81 Millionen Euro. Das geht aus dem Gesamtlagebericht hervor, mit dem sich am Montag der Hauptausschuss beschäftigt.

Auch interessant

Duisburg droht eine "Negativ-Spirale"

Immerhin: Das Jahresergebnis hat sich in den vergangenen vier Jahren kontinuierlich verbessert, 2010 lag der jährliche Verlust noch bei 185 Millionen Euro. An dem Schuldenstand hat sich allerdings deutlich wenig geändert. Ganz im Gegenteil: Nach Rechnung der Gemeindeprüfungsanstalt, die kürzlich die Gesamtbilanzen der Jahre 2010 und 2011 geprüft hatte, gehören auch die Rückstellungen zu den Gesamtschulden. Vor vier Jahren lag der Schuldenstand demnach bei 5,36 Milliarden Euro. Zu Beginn diesen Jahres standen sogar 5,7 Milliarden auf der kommunalen Schuldenuhr. Weil kein Eigenkapital aufgebaut wird und Engpässe nur durch neue Kredite aufgefangen können, attestiert die Prüfungsanstalt, dass sich die „Negativ-Spirale noch verstärken“ werde.