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Neue Standorte in Grasberg Zwei Mobilfunkmasten für Adolphsdorf und Huxfeld

Zwei Mobilfunkmasten in den Grasberger Ortsteilen Huxfeld und Adolphsdorf sollen die mobile Internetversorgung verbessern. Grünen-Ratsherr Jörn Schumm kritisiert, dass die Anwohner nicht infomiert wurden.
30.08.2022, 18:30 Uhr
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Zwei Mobilfunkmasten für Adolphsdorf und Huxfeld
Von Sandra Bischoff

Grasberg. Um die Mobilfunkversorgung im bisher unterversorgten Bereich zu verbessern, will die Firma Novec aus Berlin in Grasberg zwei Mobilfunkmasten aufstellen. Als Standorte sind Adolphsdorf und Huxfeld geplant. Der Ausschuss für Bau, Planung und Entwicklung hatte keine Bedenken gegen das Vorhaben und brachte das Vorhaben in seiner jüngsten Sitzung einstimmig auf den Weg.

Sowohl in Huxfeld als auch in Adolphsdorf sollen die Mobilfunkmasten auf Flächen hinter den jeweiligen Schützenvereinen aufgestellt werden. Für die Masten, die eine Höhe von rund 50 Meter aufweisen, werde jeweils eine Grundfläche von 20 mal 20 Meter benötigt. 
Diese beiden Standorten sollen vor allem die Bereiche Adolphsdorf, Tüschendorf und Huxfeld mit einer besseren mobilen Erreichbarkeit versorgen, was unter anderem auch für die Feuerwehr, den Rettungsdienst sowie Notrufe und die mobile Erreichbarkeit allgemein wichtig sei, führte Bürgermeisterin Marion Schorfmann aus. Die Vorschläge seien danach gewählt, dass sie möglichst nicht störend oder in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohnbebauung stehen, heißt es in der Beschlussvorlage. Es handele sich um privilegierte Bauvorhaben, die grundsätzlich im planungsrechtlichen Außenbereich der Gemeinde errichtet werden können, ohne dass die Gemeinde das Einvernehmen herstellen müsse. Bezogen auf die vorgegebenen Suchradien, handele es sich aus Sicht der Verwaltung bei den beiden geplanten Standorten um die besten Möglichkeiten.

Kritik an Informationsfluss

"Jeder benötigt ein stabiles Mobilfunknetz", erklärte die CDU-Ratsfrau Martina Warnken und bat ihre Ausschusskollegen um Zustimmung für den Beschluss. Grünen-Ratsherr Jörn Schumm erklärte, er wolle diese nicht verweigern, kritisierte aber die Vorgehensweise. "Wir müssen alle Bürger und Unternehmen mitnehmen und dazu gehört, dass die direkten Anwohner informiert werden", sagte er. Seines Wissens sei das nicht geschehen. "Wissen die Leute in Huxfeld, dass wir heute darüber entscheiden? Ich finde es unmöglich, dass so etwas in der heutigen Zeit nicht kommuniziert wird. Wir brauchen die Digitalisierung, keine Frage, aber ich finde das so nicht in Ordnung." Die Öffentlichkeit sei hergestellt, schließlich diskutiere der Ausschuss ja darüber und die Bürger könnten der Sitzung beiwohnen, sagt CDU-Ratsherr Ruven Voss.

Jörg Assmann, von der Partei "Die Basis" und beratendes Mitglied im Ausschuss, führte die Strahlung, die von den Masten ausgehe, ins Feld. Zumal in Huxfeld in direkter Nähe eine große Stromleitung verlaufe. Er sehe eine Zunahme an Strahlung, die sich nur auf Menschen, sondern auch auf die Tier- und Pflanzenwelt auswirke, auch wenn der Betreiber der Mobilfunkmasten zusichere, dass die Grenzwerte eingehalten würden. Schließlich würden  sich die  Strahlungen von Moibilfunkmast, W-Lan und Stromtrasse zu einer Dauerbelastung summieren. "Bevor wir zustimmen sollten wir wissen, wie stark, wie weit und in welchen Frequenzbereich die Masten strahlen", so Assmanns Vorschlag, der allerdings nicht auf Akzeptanz stieß. 

Verschiedene Standorte geprüft

SPD-Ratsherr Karl-Heinz Thimm sah das Vorhaben weniger kritisch: "Die Leute wollen Internet, dann sollen sie es auch haben." Martina Warnken stimmte ihm zu. "Die jungen Familien, die wir im Außenbereich halten wollen, die brauchen ein Mobilfunknetz. Und wir in Huxfeld haben sowieso schon die Stromleitung hinterm Haus, wir sind Kummer gewohnt." 

Bürgermeisterin Marion Schorfmann erklärte, sie sei froh, dass der Investor verschiedene Standorte geprüft habe und sich nun zwei davon herauskristallisierten, die "nicht mittendrin sind". Ihr zufolge handele es sich um 4-G-Antennen, für ein 5-G-Netz bräuchte es deutlich mehr Standorte. "Ich habe den Betreiber gebeten, uns zuzusichern, dass er möglich Änderungen schriftlich mitteilt."

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